Bis das Glück mich findet
kennenzulernen. Und das konnte sie auch verstehen. Es tat ihr zwar leid, dass sie das, was immer sich da zwischen ihnen angebahnt hatte, so gründlich vermasselt hatte, aber sie war an einem Punkt angelangt, wo ein Mann an ihrer Seite nicht mehr oberste Priorität hatte. Inzwischen definierte sie ihren Wert nicht mehr in Bezug auf den Mann, mit dem sie zusammen war. Das war ein großer Schritt für sie gewesen. Sie hatte sich minderwertig gefühlt, als sie noch Dominique Brady gewesen war; sie hatte Domino Delahaye werden müssen, die Ehefrau von Brendan, um es wert zu sein, dass man ihr Aufmerksamkeit schenkte. Doch mittlerweile war ihr das alles nicht mehr wichtig. Sie war zwar immer noch Domino, aber sie hatte wieder zu sich selbst gefunden. Und sie war dabei zu lernen, damit zu leben.
Trotzdem war sie sehr erfreut, als ein paar Wochen später Paddy wieder im Golfclub aufkreuzte und zu ihr an die Rezeption kam.
»Na, wie sieht’s aus?«, fragte er. »Wie gut sind meine Chancen, dass Sie möglicherweise irgendwann in den kommenden drei Tagen mit mir was trinken gehen, ohne dass gramgebeugte Schwäger oder andere verlorene Seelen dazwischenfunken, die an ihrer Tür klingeln und um ihr Verständnis und Mitgefühl betteln?«
Sie lächelte. Es war das unbeschwerte Lächeln der jungen Dominique von früher, bei dem sich ihre Grübchen zeigten.
»Ziemlich gut«, versicherte sie ihm.
»Okay«, erwiderte er. »Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass ich, wenn ich wiederholt einen Korb bekomme, nach einiger Zeit aufgebe. Wenn Sie es also diesmal wieder nicht einrichten können, weiß ich nicht, wie lange ich noch durchhalte.«
»Wer auch immer an meiner Haustür klingeln sollte, ich werde auf jeden Fall kommen«, versprach sie. »Und wenn seine Geschichte noch so rührselig ist. Denn mein Vorrat an Verständnis und Mitgefühl ist inzwischen ohnehin aufgebraucht.«
»Das will ich nicht hoffen«, erwiderte er. »Ich mag Ihr mitfühlendes Wesen.«
Meganne, die gerade den großen Bankettsaal inspiziert hatte, kam gerade an die Empfangstheke zurück, als er wieder ging.
»War das nicht Paddy O’Brien?«, fragte sie.
Dominique nickte.
»Er hatte sich über ein Jahr lang nicht mehr hier bei uns blicken lassen, und jetzt sehe ich ihn schon zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen«, bemerkte sie. »Ich fände es schön, wenn er öfter bei uns vorbeischauen würde.«
»Warum?«, fragte Dominique.
»Warum?« Meganne schaute sie verwundert an. »Du meine Güte. Wo hast du denn deine Augen? Fändest du es denn nicht auch super, wenn der Kerl die ganze Zeit hier herumspazieren würde? Diese Augen! Dieser knackige Hintern!«
Dominique lachte.
»Wir alle hier lieben ihn«, sagte Meganne. »Er ist ganz toll.«
»Ich gehe mit ihm essen.« Dominique hatte zwar nicht vorgehabt, darüber zu reden, aber nun war sie einfach damit herausgeplatzt.
»Das glaub ich nicht!« Meganne schaute sie entgeistert an. »Aber eigentlich bin ich kein bisschen überrascht. Dominique Delahaye und Paddy O’Brien! Was wärt ihr für ein hübsches Paar!«
Dominique lachte, sie würden nur essen gehen. Eine ganz harmlose Sache. Doch sie merkte schon, dass ihre Kollegin ihr das nicht abnahm.
Sie verabredeten sich in einem kleinen Restaurant in der Grafton Street, wo das Essen gut und die Atmosphäre heiter und entspannt war. Dominique spürte sofort, dass sie sich in Paddys Gegenwart kein bisschen unwohl fühlte und dass es sie amüsierte, seinen Geschichten über seine Erlebnisse auf dem Golfplatz und außerhalb zuzuhören.
»Ich war am Boden zerstört, als ich aufhören musste«, gestand er und legte sein Besteck auf seinen leer gegessenen Teller. »Ich hatte keine Ahnung, wie es mit mir weitergehen würde. Aber dann bin ich auf diese wunderbare Lösung gekommen.«
Sie nickte.
»Und wie ist es Ihnen in der Zwischenzeit ergangen?«, fragte er.
»Besser, als ich erwartet hatte. Natürlich war es am Anfang schwierig, aber ich denke, es stimmt einfach, dass die Zeit Wunden heilt. Nur die Tatsache, dass ich nicht weiß, was mit Brendan geschehen ist, hindert mich daran, das Ganze als abgeschlossen zu betrachten.«
Er nickte. »Ich habe viel darüber gelesen. Und auch viel über Sie.«
»Manches ist wahr«, sagte Dominique mit einem ironischen Lächeln. »Aber vieles ist kompletter Schwachsinn.«
»Diese Geschichte über Ihre Depression nach der Geburt Ihres Babys?«
»Die ist wahr. Aber das alles ist schon so lange her. Mein Baby
Weitere Kostenlose Bücher