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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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ist inzwischen eine hinreißende junge Frau.«
    »Und Ihr Engagement für wohltätige Zwecke?«
    »Das Problem bei dieser Sache ist, dass viele Außenstehende auf die Frauen herabsehen, die sich dafür engagieren, und das ist schade, weil so viel Gutes dabei herauskommt.«
    »Und dann diese vielen Berichte über Ihren Mann?«
    »Die kann man wohl kaum ignorieren. Manches entspricht der Wahrheit, das meiste ist totaler Quatsch.«
    »Natürlich habe ich viel über Sie gelesen, ehe ich Ihr Haus gekauft habe. Und nachdem ich Sie persönlich kennengelernt hatte, habe ich noch viel mehr über Sie gelesen.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verübeln.«
    »Ich weiß, dass diese Storys, wonach Sie mit Ihrem Mann gemeinsame Sache machen, völlig an den Haaren herbeigezogen sind.«
    »Es gibt immer Leute, die so etwas denken.«
    »Sie haben es jetzt sehr schwer.«
    Dominique überlegte. »Was mir zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass Brendan sich irgendwo da draußen aufhält, ohne auch nur den Versuch unternommen zu haben, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Dass er dazu fähig war, sich einfach aus dem Staub zu machen, ohne Rücksicht auf seine Familie. Ich habe so vieles getan, damit sein Leben schön und angenehm war …« Sie lächelte schief, als sie Paddys fragende Miene sah. »Nach meiner Depression hatte ich Angst, er würde mich verlassen, und habe mir vorgenommen, alles zu tun, um ihn zu halten. Und daher habe ich mich kritiklos aus allem herausgehalten und auch nie die Fragen gestellt, die ich wohl hätte stellen müssen. Ich ging ganz in der Rolle der Dominique Delahaye auf und vergaß dabei völlig, dass es noch mehr im Leben gibt, als die Ehefrau eines einflussreichen Mannes zu sein.« Sie zuckte mit den Schultern. »Zu dieser Selbsterkenntnis zu kommen war mühsam. Und keine Ahnung zu haben, was er treibt, ist ebenfalls schwer. Es ist … es ist, als hätte man einen Splitter im Finger. Man kann ihn nicht einfach ignorieren. Er tut ständig weh. Brendan ist immer noch mein Mann, und nicht Bescheid zu wissen tut auch weh. Aber all das andere – nun ja, alles zu verlieren, das war zwar grausam, aber eigentlich habe ich ja nicht alles verloren, weil« – sie musste grinsen – »Sie meine Möbel und die ganze Einrichtung gekauft haben und ich meinen Schmuck und mein Auto verscherbelt habe, und so hatte ich am Ende doch ein kleines finanzielles Polster, das mir ein Gefühl von Sicherheit gab. Und dann habe ich diesen Job gefunden, und, wissen Sie, eigentlich geht es mir jetzt ganz gut so. Ich hatte Glück.« Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas. »Brendan hat mich immer seinen Glücksbringer genannt.«
    » Er hatte Glück, Sie an seiner Seite zu haben«, meinte Paddy.
    Dominique zuckte mit den Schultern. »Ach, ich weiß nicht. Vielleicht war ich sogar die falsche Frau für ihn, denke ich manchmal. Er hätte eine gebraucht, die stärker, selbstbewusster war als ich, die ihn auch mal kritisierte. Das habe ich immer vermieden.«
    »Sie sind sehr streng zu sich selbst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich muss das Ganze realistisch sehen, das ist alles. Nun ja« – sie nahm einen weiteren Schluck – »für Sie muss es jedenfalls auch ziemlich schwer gewesen sein.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Als Ihre Frau Sie verlassen hat. Als Sie Ihre Golfkarriere beenden mussten.«
    Dominique hatte von ihren Kolleginnen im Golfclub alles über die gescheiterte Ehe von Paddy O’Brien erfahren. Auf eine stürmische Romanze war eine Ehe gefolgt, die fast ebenso kurzlebig gewesen und kinderlos geblieben war.
    »Wir haben uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt«, erzählte er. »Deshalb ist unsere Ehe auch zu Bruch gegangen. Oh, und nicht zu vergessen die Tatsache, dass sie es mit ihrem Fitnesstrainer getrieben hat. Solche Dinge haben nun einmal die Tendenz, eine Beziehung zu untergraben.«
    Dominique schaute ihn mitfühlend an.
    »Ganz ehrlich, die Tatsache, dass ich das Golfspielen aufgeben musste, hat mir mehr zu schaffen gemacht«, fuhr er fort. »Ich hatte Träume und wollte ganz nach oben, ich wollte ein richtiger erstklassiger Golfprofi werden. Ziemlich einfältig, wahrscheinlich. So gut war ich einfach nicht. Doch irgendwie hatte es auch sein Gutes, denn es macht mir riesigen Spaß, Golfplätze zu entwerfen, und ich kann gut davon leben.«
    »Dann sind wir also Überlebende«, sagte sie. »Wir beide.«
    »Darauf trinken wir.«
    Und sie stießen miteinander an.
    In der darauffolgenden Woche ging Dominique

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