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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Dominique zu und starrten sie wie gebannt an.
    Sie sahen an ihrem Gesichtsausdruck, wie groß ihr Schock war.
    Sie sahen, wie ihre Lippen stumm seinen Namen formten.
    »Hallo, Domino«, sagte Brendan. »Ich bin’s. Ich bin wieder zurück. Tut mir leid, dass ich so lange weg war. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.«

Kapitel 27
    S ie versuchte, sich klar darüber zu werden, welches Gefühl nun eigentlich in ihr vorherrschte.
    Schock, vermutlich. Sie war die ganze Zeit lang überzeugt gewesen, ihn eines Tages wiederzusehen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass es ausgerechnet heute passieren würde. Sie hatte nicht erwartet, dass er ohne jede Vorwarnung einfach hereinplatzen würde.
    Erleichterung ebenfalls, wie sie feststellte. Sie war froh, dass er endlich zurückgekommen war und alles in ihrem Leben, was während seiner Abwesenheit sozusagen auf Eis gelegen hatte, nun endlich in Angriff genommen werden konnte. Obwohl ihr das gleichzeitig Angst machte, weil sie nicht wusste, was dabei herauskommen würde.
    Und Wut. Sie war wütend, o ja. Wütend auf ihn, wegen allem, was passiert war, was gegenwärtig passierte und möglicherweise in Zukunft passieren könnte.
    Alle im Raum waren verstummt, es wäre totenstill gewesen, wenn nicht durch die offene Terrassentür gedämpft die Stimme von Katie Melua hereingedrungen wäre. Dann hörte man, wie Kelly die Musik abrupt abstellte, und einen Moment später kam sie aus dem Garten ins Wohnzimmer. Sie ging langsam auf ihn zu, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Wortlos standen sich die beiden gegenüber, dann brach Kelly das Schweigen.
    »Ich bin so froh, dass du wieder da bist, Dad«, sagte sie und umarmte ihn stürmisch.
    Dominique beobachtete ihn, wie er Kelly fest an sich drückte. Er hielt sie fast eine Minute lang in seinen Armen, ehe er sich losmachte und sich Dominique zuwandte.
    »Du mieser Dreckskerl!«
    Emma war es, die ihn beschimpfte. Dominique drehte sich erschrocken zu ihr um und sah, wie sie sich in einer einzigen fließenden Bewegung aus ihrem Sessel erhob und Brendan eine schallende Ohrfeige verpasste.
    »Emma!«, rief Dominique entsetzt.
    »Alles, was passiert ist, ist seine Schuld«, rief Emma. »Seine ganz allein. Und der Kerl hat die Stirn, einfach hier hereinzuschneien, als ob nichts geschehen wäre.«
    »Ich will nicht so tun, als ob nichts geschehen wäre.« Brendan rieb sich die Wange. »Ich bin gekommen, um alles wieder in Ordnung zu bringen.«
    »In Ordnung zu bringen!« Zum ersten Mal meldete sich Dominique zu Wort. Ihre Stimme bebte. »Du kannst es nicht wieder in Ordnung bringen, Brendan.« Sie stand auf, auch wenn sie weiche Knie hatte. »Dazu ist es zu spät.«
    »Ich habe Fehler gemacht«, gab Brendan zu. »Schlimme Fehler. Aber ich will alles wiedergutmachen.«
    »Ich kann nicht …« Dominique wurde schwindlig. Sie taumelte ein bisschen, und dann spürte sie eine Hand, die sie festhielt.
    »Setz dich hin«, sagte Paddy.
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?«, fragte Brendan.
    »Das ist Paddy.« Dominique war stehen geblieben, Paddys Hand gab ihr genügend Halt. »Maeve kennst du ja, obwohl viel Zeit seitdem vergangen ist. Das ist ihr Freund, Kevin. Und das hier« – sie deutete auf Charlie, der Kelly ins Wohnzimmer gefolgt war –, »das ist Kellys Freund.« Sie konnte selbst nicht fassen, dass sie Brendan mit ihren Gästen bekannt machte, als hätten sie sich soeben bei irgendeiner Veranstaltung getroffen.
    »Paddy?« Brendan heftete den Blick auf den anderen Mann.
    »Paddy O’Brien«, stellte Paddy sich kurz vor und ließ die Frage in Brendans Augen unbeantwortet.
    Kelly stand dicht neben ihrem Vater. Dominique hatte ihn noch kein einziges Mal berührt.
    »Wir gehen jetzt besser, Domino«, sagte Maeve.
    »Falls du das möchtest«, fügte Paddy, an Dominique gewandt, hinzu.
    Wieder schaute Brendan ihn forschend an, und abermals sagte Paddy nichts.
    »Es tut mir leid, Domino«, sagte Brendan. »Ich weiß, ich habe ein fürchterliches Chaos angerichtet und dich im Stich gelassen.«
    Dominique spürte, sie würde kein Wort herausbringen, ohne loszuheulen.
    »Du hast uns verlassen«, sagte Kelly.
    »Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Natürlich hattest du die.« Emma meldete sich wieder zu Wort. »Du hättest dich dafür entscheiden können, deiner Familie zu erklären, was eigentlich los war, aber du hast es nicht getan. Du hättest ehrlich sein können, hast dich aber entschieden, unaufrichtig zu sein. Du hast uns allen übel mitgespielt,

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