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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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weiß. Aber es gibt auch Grautöne.
    Sie wusste nur nicht, welche Nuance ihr persönliches Grau derzeit hatte.

Kapitel 34
    D ie Einladung kam völlig überraschend. Sie war adressiert an Brendan und Dominique Delahaye, und da sie vor ihrem Mann zu Hause war, öffnete Dominique den Umschlag. Sie waren beide eingeladen, an einem Empfang der Stadt Cork teilzunehmen, anlässlich der Einweihung eines neuen Sportzentrums. Auch wenn Brendan bei der Planung mitgearbeitet und sie, Dominique, mit einer Benefizveranstaltung zur Finanzierung beigetragen hatte, fragte sie sich, ob die Einladung irrtümlich an sie verschickt worden war. Dominique konnte nicht glauben, dass die Organisatoren der Eröffnungsfeier sie beide tatsächlich dabeihaben wollten, auch wenn der Medienrummel im Zusammenhang mit der Gerichtsverhandlung inzwischen abgeflaut war. Oder aber man hatte sie gerade wegen des Medienrummels eingeladen, sinnierte Dominique, weil man hoffte, dadurch das Sportzentrum mehr in den Fokus des öffentlichen Interesses zu rücken. Sie tat sich schwer damit zu erkennen, ob die Leute sie um ihrer selbst willen eingeladen oder nur ihren Vorteil im Auge hatten. Lediglich ein Mal waren sie in letzter Zeit kurz in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt, als Brendan wieder angefangen hatte zu arbeiten und diese Tatsache, sehr zu Dominiques Verwunderung, in den Nachrichten Erwähnung fand.
    Dominique hatte sich sehr gefreut, dass er diese Stelle so schnell bekommen hatte, wo er, entgegen seinen Ankündigungen, nicht wieder als Maurer anfangen musste, sondern im Planungsbüro eines kleinen Bauunternehmens als Berater tätig war. Brendan hatte einfach den Chef des Unternehmens angerufen, einen Mann, mit dem er früher schon hin und wieder geschäftlich zu tun gehabt hatte, und ein Treffen mit ihm vereinbart. Und als er anschließend wieder heim zu Dominique kam, hatte er praktisch schon seinen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche. Dominique fand es unglaublich, dass es so einfach gewesen war, und bewunderte Brendan, weil dieser kurzerhand zum Telefon gegriffen und dort angerufen hatte, ohne sich Gedanken zu machen, was Pat Donnelly wohl von ihm denken mochte.
    Es gab so vieles, wofür sie ihn bewundern, und so vieles, was sie ihm vorwerfen konnte. Doch was nützte es ihr, sich über Dinge zu ärgern, die andere getan hatten? Brendan hatte seine Fehler zugegeben und die Konsequenzen getragen, sich selbst am Schopf gepackt und wieder etwas Neues angefangen. Sie war stolz auf ihn. Und sie stand ihm weiter hilfreich zur Seite, so gut sie es vermochte. Dominique wusste, wie wichtig es war, Unterstützung zu bekommen, wenn man Schweres durchgemacht hatte. Sie hatte am eigenen Leib erfahren, wie leicht die Verzweiflung erneut die Oberhand gewinnen konnte, auch wenn es anscheinend schon wieder bergauf ging und man bereits das erste Fünkchen Lebensfreude verspürte. Und so hatte sie einfach abgewartet, und deshalb wohnten sie immer noch zusammen in dem Haus in Fairview und waren in den Augen der anderen Leute wieder Mr und Mrs Delahaye. Wenn auch nicht mehr das glamouröse Traumpaar von einst. Und doch hörte man bereits wieder munkeln, welch großartige Arbeit Brendan Delahaye bei Keystone Construction leistete, und jetzt war diese Einladung ins Haus geflattert zu einem Empfang, an dem Politiker, Vertreter der Stadt, prominente Geschäftsleute und Sportler teilnahmen. Die Delahayes gehörten wieder dazu.
    Dominique drehte die Einladungskarte in ihrer Hand hin und her. Falls sie diese Einladung annehmen würden, käme dies einer öffentlichen Erklärung gleich, was sie beide als Paar und ihre gemeinsame Zukunft betraf. Bislang hatten sie es vermieden, ernsthaft über ihre Zukunft zu reden, doch lange ließ sich dieses Gespräch wohl nicht mehr hinausschieben.
    Brendan lebte zwar seit seiner Rückkehr mit ihr zusammen in dem Haus in Fairview, doch ihr Schlafzimmer war ihm in all den Wochen verwehrt geblieben. Dominique schaffte es nicht, ihm zu gestatten, sich ihr körperlich zu nähern. Sie wusste selbst nicht genau, weshalb sie ihn nicht in ihr Bett lassen wollte. Fürchtete sie, dass er mit der körperlichen Nähe den Anspruch erheben würde, erneut über ihr Leben zu bestimmen, ein Recht, welches sie in all den Monaten seiner Abwesenheit für sich allein beansprucht hatte? Sie verschwieg Brendan diese Befürchtungen und Grübeleien; sie erklärte ihm lediglich, sie sei noch nicht bereit, wieder mit ihm zu schlafen. Er verstehe ihre

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