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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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werde ich hier nicht zulassen.«
    »Dominique Brady!«, rief ihre Mutter entrüstet. »Ich möchte dich bitten, in meiner Gegenwart in Zukunft auf solche Ausdrücke zu verzichten. Du glaubst vielleicht, dass du dir jetzt, wo du verheiratet bist, alles erlauben kannst, aber lass dir gesagt sein, junge Dame, dass ich solche Ausdrücke in meiner Gegenwart niemals dulden werde.«
    »Ich heiße Dominique Delahaye«, erwiderte sie spitz. »Und das ist mein Haus. Wenn ich fluchen will, fluche ich.«
    »Aber das willst du ja gar nicht«, schaltete Brendan sich ein, als Dominos Gesicht vor Zorn rot anlief. Er wandte sich an seine Schwiegermutter. »Evelyn, normalerweise fluchen wir nicht.«
    »Ich werde dir morgen ein Bild vorbeibringen«, sagte Evelyn.
    »Morgen Abend bin ich bei der Arbeit«, erwiderte Dominique. »Du würdest nur deine Zeit vergeuden.«
    Früh um halb neun am nächsten Morgen stand Evelyn vor der Tür, unter dem Arm ein großes, längliches Paket. Dominique, die noch geschlafen hatte, stöhnte, als sie die Klingel hörte, und sie stöhnte noch mehr, als sie ihre Mutter auf der Schwelle stehen sah.
    »Warst du bis jetzt im Bett?«, fragte Evelyn, während sie an ihrer Tochter vorbei in die Küche marschierte.
    »Was sind das für schlechte Angewohnheiten?«
    »Ich arbeite heute bis Mitternacht«, erwiderte Dominique. »Ich brauche meinen Schlaf.«
    »Du solltest überhaupt nicht mehr arbeiten in deinem Zustand.«
    »Ich muss aber arbeiten.« Dominique füllte Wasser in den Kessel. »Wir haben ziemlich viele Ausgaben, weißt du?«
    »Ihr werdet noch mehr haben, wenn das Kind erst mal auf der Welt ist.«
    »Das weiß ich. Aber Brendan ist sehr optimistisch, was seine Firma angeht.«
    »Zu optimistisch.« Evelyn rümpfte die Nase.
    »Du kennst ihn nicht«, erwiderte Dominique.
    »In der Tat. Du hast uns ja kaum Gelegenheit dazu gegeben.«
    »Treib es nicht zu weit.« Dominique war selbst überrascht, wie resolut ihre Stimme klang, und sie merkte, dass auch Evelyn verwundert war. »Du kannst nicht einfach hier hereinspazieren und mich und meine Entscheidungen kritisieren«, fuhr sie fort. »Das ist mein Leben.«
    Evelyn machte den Mund auf und klappte ihn wieder zu, ohne ein Wort zu sagen. Sie blieb auch stumm, als Dominique den Tee aufgoss und einen blauen Tupperware-Behälter öffnete, der Butterkekse enthielt. Butterkekse waren die Lieblingskekse ihres Vaters, aber Evelyn mochte sie nicht, wie Dominique genau wusste.
    Trotzdem nahm ihre Mutter einen Keks und tauchte ihn in ihren Tee, bis er aufweichte und ein Teil davon in die Tasse sank.
    »Um welche Zeit kommt er denn abends immer heim?« Evelyn tauchte den Keks erneut ein, sodass er noch weiter aufweichte.
    »Das kommt darauf an«, erwiderte Dominique. »Er hat gerade erst mit der Totalrenovierung eines Wohnhauses angefangen. Sie arbeiten jeden Tag bis in den Abend hinein. Aber das macht mir nichts aus, denn ich arbeite ja auch.«
    »Und wie soll das gehen, wenn das Baby da ist?«
    »Wir werden sehen«, erwiderte Dominique gelassen. »Vielleicht finde ich was hier in der Nähe. In Templeogue hat ein neues Restaurant aufgemacht.«
    »Du solltest in einem Büro arbeiten«, erwiderte Evelyn. »Dieser Sekretärinnenkurs damals hat so viel Geld gekostet.«
    »Wenn mir ein Bürojob angeboten wird, nehme ich ihn natürlich«, versicherte Dominique. »Es wäre viel angenehmer, im Sitzen arbeiten zu können, statt den ganzen Tag auf den Beinen zu sein. Aber bis jetzt hat sich nichts ergeben.«
    »Du musst Bewerbungen verschicken«, sagte Evelyn.
    »Ich hab Tausende davon verschickt letztes Jahr, an alle möglichen Firmen«, erinnerte Dominique sie. »Ich fürchte, es hat keinen Zweck, es noch mal zu versuchen.«
    »Du darfst nicht aufgeben.«
    »Aber Sinn macht das erst, wenn das Baby da ist«, erklärte Dominique. »Denn wenn ich jetzt, wo ich aussehe wie ein Riesenkürbis, ein Bewerbungsgespräch hätte, würde mir garantiert niemand einen Job geben.«
    Evelyn aß ihren Keks auf und trank ihre Tasse leer.
    »Da hast du recht«, pflichtete sie ihr bei. »Und du musst auch zu Hause bleiben, damit du eine Bindung zu dem Kind entwickeln kannst.«
    Oder auch nicht, dachte Dominique verbittert, als sie die Tassen abräumte und in die Spüle stellte. Ihre Mutter war nie arbeiten gegangen, immer zu Hause geblieben, aber war deshalb eine enge Mutter-Kind-Beziehung entstanden? Mitnichten. Dominique fragte sich, wie es normalerweise zu dieser Bindungsbeziehung kam. Wuchs

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