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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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war und während des ganzen Besuchs gluckste und zufrieden vor sich hinbrabbelte. Sie wisse, wie Dominique sich fühle, behauptete June. So eine Entbindung sei ja wirklich eine beängstigende und schmerzhafte Erfahrung, und es stimme überhaupt nicht, dass man gestärkt daraus hervorgehen würde. Erst nachher, wenn sie einem das Baby in den Arm legen und einem richtig bewusst wird, dass man es tatsächlich geschafft hat. Erst dann, sagte June, spürt man sie, diese Woge der Liebe, so archaisch und überwältigend, dass man weiß, man würde für sein Kind über Glasscherben und glühende Kohlen gehen. Noch nie zuvor habe sie so etwas Intensives gespürt, sagte June.
    Dominique starrte ihre Schwägerin an. Sie hatte June irgendwie anders eingeschätzt, hatte nicht geglaubt, dass die so reden würde. Schließlich hatte sie, wie sie selbst zugegeben hatte, ihre Schwangerschaft nicht gerade genossen. Als öde und beschwerlich hatte sie sie beschrieben. Also hatte Dominique gefolgert, dass June vielleicht verstehen würde, was sie derzeit durchmachte. Doch weit gefehlt. Ihre Schwägerin war ganz vernarrt in ihre kleine Alicia. Dominique sah es an der Art, wie sie ihr Baby betrachtete. Was June in ihrem, Dominiques, Blick las, wollte sie sich lieber nicht vorstellen. Sie hoffte inständig, ihrer Schwägerin würde verborgen bleiben, was tatsächlich in ihrem Kopf vorging.
    Dominique hörte, wie die Haustür aufgesperrt wurde, und zog ihren Morgenmantel, der ihr über die Schulter gerutscht war, enger um sich. Brendan kam nun tagsüber zu allen möglichen Zeiten vorbei, um nach ihr zu schauen. Behauptete er. Dominique war überzeugt, dass er nach Hause kam, um sich zu vergewissern, dass sie dem Baby nichts angetan hatte. Sie konnte ja verstehen, dass er sich Sorgen machte. Sie würde sich ebenfalls Sorgen machen, wenn sie nicht von vornherein wüsste, dass sie nicht die Energie hatte, irgendetwas zu tun.
    »Domino?«
    Es war nicht Brendan, wie sie an der Stimme erkannte. Es war Greg. Noch schlimmer. Was wollte der denn hier? Warum hatte Brendan seinem Bruder seinen Hausschlüssel gegeben? Sie zog den Kragen ihres Morgenmantels enger um den Hals. Wenn Greg die Fahrt nach Dublin auf sich genommen hatte, so wohl deshalb, weil Brendan ihn gebeten hatte, bei ihr nach dem Rechten zu sehen. Sie hielt die Augen geschlossen, als würde sie schlafen. Sie wollte Greg nicht sehen. Sie wollte nicht, dass er sie sah. Nicht in ihrem Zustand.
    »Hallo, Domino.« Er ging in die Küche und stellte Brot und Milch und einen Blumenstrauß auf den Tisch. »Wie geht es dir?«
    Sie wusste, er bemühte sich, ihr nicht zu zeigen, wie angewidert er von ihrem Anblick war. Sie konnte sich vorstellen, wie schrecklich sie aussah. Sie lief seit einer Woche in demselben Schlafanzug herum. Sie hatte sich seit über einer Woche nicht mehr die Haare gewaschen. Sie roch nach Säuglingsmilchnahrung und Baby-Erbrochenem. Sie war eklig und abstoßend.
    »Ich stelle die Blumen ins Wasser«, sagte er.
    Jetzt würde sie gleich losheulen. Schon wieder, obwohl sie soeben erst damit aufgehört hatte. Ihre Wangen waren schon ganz wund und fleckig von den vielen Tränen.
    »Ich mag Blumen«, sagte Greg, während er die Stängel sorgfältig in der Vase aus Waterford-Kristall arrangierte, ein Hochzeitsgeschenk von einem Freund von Brendan. »Bringen Farbe ins Haus.«
    Damit versuchte er, ihre Stimmung zu heben. Aber es war nicht irgendeine Stimmung. So, wie sie jetzt war, war der Dauerzustand. Sie war eine Mutter, die nicht das geringste Interesse für ihr Baby aufbrachte. Sie hasste sich selbst dafür. Sie hasste sich, weil sie so ein schrecklicher Mensch war. Weil sie das Wunder des Lebens nicht zu schätzen wusste. Weil sie den Ärzten und Schwestern des Krankenhauses gegenüber keine Dankbarkeit empfand. Und sie hasste sich, weil sie Brendan nicht mehr liebte, weil der ihr nämlich dieses Kind gemacht hatte, weil der sie geheiratet und ihr vorgeschwafelt hatte, wie wunderbar ihr Familienleben mit einem Baby sein würde, und weil der sich so massiv und gründlich getäuscht hatte.
    »Nun ja.« Greg setzte sich neben sie auf die Couch. »Das Ganze war ein ziemlicher Schock, was?«
    Langsam machte sie die Augen auf. Alle ihre Bewegungen waren langsam dieser Tage.
    »Dieses Theater, bis du endlich im Krankenhaus warst. Diese ganze Notfall-Geschichte. Nichts war so, wie du es dir vorgestellt hattest, schätze ich.«
    Sie schaute ihn mit leerem Blick an.
    »Das alles muss

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