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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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richtig schön ausgedacht: Die ganze Arena zählt mit: eins, zwei, drei. Weiter bis zehn. Und dann: Aus! Genau bei ‚Aus!‘ kommt Klitschko in die Arena und geht zum Ring. In dem Moment, wo er im Ring die Arme hochreißt, erklingt der Refrain: ‚Hier kommt die Sonne!‘ So war es geplant. (…) Die Idee war gut. Er hätte das mal machen sollen, dann hätte er vielleicht keine Niederlagen erlitten. Was seinen letzten Kampf betrifft: Ich denke ja, dass jemand etwas in sein Wasser gemischt hat.(…) Er war doch ganz offensichtlich nicht in Form (…) Vielleicht ist jemand, dem Rammstein zu hart sind, zu weich fürs Boxen. Er ist zu schwach.“ Ansonsten nahmen die Rammstein-Mitglieder Vitali Klitschko nicht übel, dass er das Lied ablehnte, wie Paul weiter erzählte, denn sie hielten den Song musikalisch für gelungen: „Und deshalb war es nicht schlimm, dass es mit Klitschko nicht geklappt hatte. Das Lied war ja gut. Wir jedenfalls dachten: Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Wenn jemand unbedingt zu Tina Turners ‚You‘re simply the best‘ einmarschieren will, darf er das. Ist auch ein schönes Lied.“
(kichert)
    Sänger Till musste bei einigen Medienvertretern richtigstellen, wie der Text für „Sonne“ entstand, wie z. B. in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin
Focus
vom 02. 12. 2002. Darin wurde er gefragt, ob er dafür durch ein Tanzlied aus „Also sprach Zarathustra“, einem Buch des Philosophen Friedrich Nietzsche, angeregt worden sei: „Um Gottes willen, nein! Die Auslegung unserer Texte ist oft fantastisch. Viele Fans hegen sehr hohe Erwartungen und sind dann enttäuscht, wenn wir uns nicht viel dabei gedacht haben. ‚Sonne‘ war einfach eine Einmarschhymne für Vitali Klitschko.“ Nietzsches Werke wurden von den Nationalsozialisten für deren Ideologiemissbraucht, also war diese Frage, wie schon so oft, der Versuch, Rammstein als faschistisch orientiert bloßzustellen.
    Um endlich eine klare Antwort auf die Frage zu geben, ob sie Nazis seien, unterzeichneten Rammstein 2001 Udo Lindenbergs Aufruf „Rock gegen rechte Gewalt“. Und sie nahmen für „Mutter“ den Song „Links 2 3 4“ auf, der in den Medien heftigst diskutiert wurde. Darin sagt Till, dass sein Herz links schlage und nicht rechts, wie es ihm gern angedichtet wird, was im Grunde eine eindeutige Aussage ist. Allerdings lädt die Machart wieder zu Missverständnissen ein, denn das „2 3 4“ wird mit militärisch anmutender Marschmusik unterlegt. Hinzu kommt, dass auch das dazugehörende Video militärisch anmutet. Darin zerstören aggressive Käfer eine Ameisenwelt. Die übrig gebliebenen Ameisen organisieren sich und haben als Oberbefehlshaber einen Ameisenführer, auf den sie intensiv eingeschworen werden und der sie gegen die Käfer in den Kampf führt, um diese zu vernichten. Das wurde in den Kritiken als Beweis dafür angeführt, dass Rammstein es gar nicht ernst meinte mit einer politischen Positionierung als links. So war in der
Stuttgarter Zeitung
vom 23. 08. 2001 zu lesen: „‚Links 2 3 4‘ zeigt dann auch deutlich, dass sich Rammstein jeder politischen Einordnung widersetzen.“
    In den USA boykottierten die Radiosender die Single „Links 2 3 4“, weil der Marschmusik-Rhythmus die Amerikaner wieder an Nationalsozialisten im Stechschritt erinnerte.
    Genauso kam das Video zum Titel „Ich will“ in den USA auf den Index. Der Clip entstand im Gebäude des ehemaligen DDR-Außenministeriums in der Osthälfte Berlins. Die Bandmitglieder spielen darin Kriminelle bei einem Banküberfall, bei dem es aber gar nicht um das Geld geht, sondern um die Aufmerksamkeit der Medien. Die Bankräuber wollen Stars sein – eine Handlung, die man als Kritik an der sensationslüsternen Presse- und sonstigen Medienlandschaft deuten kann. Flake sprengt sich am Ende des Videos selbst in die Luft, als seine Gang von einem Sondereinsatzkommando der Polizei verhaftet wird. Genau das führte aber zum Verbot des Clips in den USA, zum Beispiel beim Musiksender MTV. Denn kurz nach der Veröffentlichung wurde das Land wie die gesamte westliche Welt von den Terroranschlägen am 11. 09. 2001 auf das World Trade Center in New York erschüttert. Die explodierende Bombe am Schluss des Videos erinnerte die Amerikaner zu sehr an dieses tragische Ereignis, und deshalb wurde es schnell wieder von den Programmlisten gestrichen. Der Rest der Songs erregte nicht solches Aufsehen, denn ein wenig hatte sich die Öffentlichkeit an Themen wie

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