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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Handy heraus und wählte. »Myrnin? Öffnen Sie das Portal. Ich muss hindurch.«
    »Das ist kein guter Zeitpunkt«, sagte Myrnin. Er klang zerstreut.
    »Das ist schade. Ich komme jetzt durch. Wenn Sie nicht wollen, dass ich zerstückelt werde und sterbe, dann öffnen Sie die Tür.«
    Er schnaufte verärgert und ließ das Handy fallen, aber schon im nächsten Moment spürte sie, wie die Tür aufgeschlossen und geöffnet wurde. Ein Lichtstreifen erschien, der immer breiter wurde, bis das Labor zu erkennen war. Myrnin stand da und hielt die Tür auf. Er sah genauso genervt aus, wie er geklungen hatte.
    »Also?«, fragte er. »Kommt ihr nun durch oder wollt ihr nur Zugluft verursachen?«
    Claire gab Eve ein Zeichen, dass sie vorgehen sollte. Claire folgte ihr und ließ das Portal hinter sich zuschnappen. Myrnin schlug die Tür zu und schob den Riegel vor, dann schob er das Bücherregal davor, bevor er herumwirbelte, die Hände hinter dem Rücken verschränkte und sagte: »Ich habe eine Reihe von Anrufen von Amelie bekommen. Du hattest Geheimnisse Claire. Vor mir. Und das schätze ich überhaupt nicht.«
    »Normalerweise würde mir das leidtun«, sagte Claire. »Aber im Moment werden Sie darüber hinwegkommen müssen, dass ihre Gefühle verletzt sind, weil ich zu tun habe. Wahrscheinlich sogar jede Menge. Und Sie werden uns dabei helfen.«
    »Nein, das werde ich nicht.«
    »Doch, das werden Sie sehr wohl«, sagte Claire. »Sie schulden mir noch was, Myrnin.« Sie zog den Kragen ihres Oberteils herunter, um ihm die silbrigen Bissspuren zu zeigen, die niemals ganz zu verschwinden schienen. »Sie werden uns helfen.«
    Er sah … vollkommen verblüfft aus. »So kannst du mit mir nicht reden, Claire.«
    »Das kann ich und das tue ich und das werde ich«, sagte sie. »Und Sie werden uns helfen, Shane und Michael zu finden, bevor Amelie und Oliver das tun.«
    »Das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Ich bewege mich in Bezug auf Amelie ohnehin gerade auf dünnem Eis. Ich werde sie nicht um deines unsteten Freundes willen verärgern.«
    »Myrnin, es ist ernst. Amelie könnte ihn töten, wenn sie ihn zuerst in die Finger bekommt, und diese ganze Geschichte ist nicht seine Schuld. Sondern Glorianas. Shane würde diese Dinge nie tun, er würde diese Dinge, die er gesagt hat, nie sagen … außer wenn ihn jemand manipuliert. Ich kenne ihn.«
    »Und Michael versucht nur, ihm zu helfen«, warf Eve ein. »Sie können nicht zulassen, dass Michael etwas geschieht, oder?«
    »Liebe Kinder, ich kann zulassen, dass jedem etwas geschieht, denn in meiner Welt stehen meine Sicherheit und mein Wohlergehen an erster Stelle«, sagte er. »Ich dachte, das wüsstet ihr inzwischen.«
    »Ich hatte gehofft, mich zu täuschen«, sagte Claire. Ihre Gedanken rasten und plötzlich wusste sie ganz genau, wie sie Myrnin dazu bringen konnte, ihnen zu helfen. Sie sorgte dafür, dass ihre Stimme gleichgültig klang, als sie fortfuhr. »Aber wir brauchen Sie sowieso nicht, Myrnin. Wir brauchen Frank.«
    »Frank«, wiederholte Myrnin stirnrunzelnd. Claire sah über seine Schulter und entdeckte Franks Abbild, das schwarz-weiß im Hintergrund aufflackerte. Er lächelte nicht und irgendetwas in seinem computergenerierten Ausdruck machte sie nervös. »Nein, Frank werde ich auch nicht erlauben, dass er euch hilft. Das ist sehr gefährliches Territorium. Amelie und Oliver haben ihre Pläne und dabei stellt ihr euch ihnen besser nicht in den Weg, wenn euch euer Leben lieb ist.«
    »Hören Sie, das Risiko ist mir egal«, sagte Claire. »Wir werden Shane und Michael finden und wir werden sie da rausholen, bevor sie noch schlimmer verletzt werden, als sie es ohnehin schon sind. Und wir müssen das jetzt tun.«
    »Es ist zu spät.« Franks Stimme drang aus den Lautsprechern ihres Handys, aus Eves Handy und aus den Radios, die überall im Labor herumstanden. Sie klang tonlos und finster und Claire spürte, wie ihre Entschlossenheit und ihre Energie schwanden. »Tut mir leid, Mädels, aber als diese erste Website gehackt wurde, sind sie auf einen anderen Speicherort ausgewichen. Ich kann es sehen, aber ich kann die Spur nicht verfolgen. Ich glaube nicht, dass sie Zeit hatten, die Website vollständig zu verschlüsseln, aber die Verschlüsselung reicht aus. Eine Information hätte ich, die euch vielleicht weiterhilft …«
    »Frank, sei still«, sagte Myrnin. »Ich habe dir nicht erlaubt zu …«
    »Zwing mich nicht dazu, vor den Jugendlichen hässliche Dinge zu sagen«,

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