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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Vampiren. Unseren Herren und Meistern, die einen Loser aus meinem Dad gemacht hatten, die zugelassen hatten, dass Monica Morrell durchdrehte und tat, was sie wollte, was für meine Schwester tödlich endete. Sie hatten Killer auf meine Mom gehetzt. Michael hätte es besser wissen müssen. Er hätte wissen müssen, dass ich ihm auf keinen Fall verzeihen konnte, jedenfalls tief in meinem Inneren nicht. Sie hatten mir meine Familie weggenommen.
    Wassily und Gloriana ließen ihn natürlich sofort ergreifen und in den anderen Lieferwagen sperren, in den mit den Vampiren. Sie versuchten nicht mehr, uns zusammen zu transportieren. Zu viele Kämpfe. Michael brüllte mich die ganze Zeit an, aber ich schaute nur zu, bis sie ihn eingesperrt hatten, und dann ging ich weg.
    Er war früher mein Freund gewesen und es tat immer noch verdammt weh, dass er uns, dass er mir das angetan hat. Es hatte alles verändert. Jetzt wurde es Zeit, dass er merkte, wie sich das anfühlte.
    Vielleicht lag es an dem Schock, ihn zu sehen – ich weiß es nicht –, jedenfalls merkte ich, dass ich nicht mehr ganz so aufgekratzt war, wegen des bevorstehenden Kampfes. Mein Kopf tat weh und ich war müde. Ich hatte in letzter Zeit wegen all der Blutergüsse und der gebrochenen Knochen nicht gut geschlafen. Wenn Glory da war, war es besser. Ich dachte nicht so viel nach. Doch jetzt, im Lieferwagen, fiel mir auf, dass zwischen uns menschlichen Kämpfern und dem Fahrersitz ein dickes Drahtgitter war, als wären wir bösartige Hunde oder so etwas. Als ich mich zu den anderen umwandte, dachte ich, dass es vielleicht sogar stimmte. Wir waren zu viert hier drin, und ehrlich gesagt, war ich sogar der Brutalste von allen. Auch wenn ich nicht so aussah. Die anderen wirkten wie die Biker-Kumpels meines Dads – Schweiß, Muskeln, Tattoos, kahl geschorene Köpfe und Kinnbärte. Sie waren bereit, alles zu geben. Ich wohl auch, zumindest wenn wir erst mal an unserem Ziel angekommen waren.
    Wenn Glory mich wieder anlächelte.
    Ich lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Anstatt Glorys verruchtes, cooles Lächeln sah ich Claires süßes Lächeln vor mir, das sie nur für mich reserviert hatte. Das Lächeln, das mich vergessen ließ, dass ich zornig, brutal oder verletzt war. Mit ihr war alles gut. Ich war gut. Ihretwegen. Es war das genaue Gegenteil von dem, was Glorys Anwesenheit bewirkte. Sie sorgte dafür, dass ich mich an alle schlimmen Dinge erinnerte, dass alles hochkam und überkochte und ich es am Nächstbesten, der mir in die Quere kam, auslassen wollte. Claire ließ mich das alles vergessen, sodass ich merkte, dass ich gar nicht zornig zu sein brauchte.
    Aber ich tat das alles hier für sie. Für sie. Ich musste meinen Passierschein verdienen, um die Stadt zu verlassen, bevor es zu spät war. Sie hatte es neulich nachts selbst gesagt. Das war noch vor diesem schrecklichen Moment im Fitnessstudio gewesen, als sie so nahe bei Michael war und ich … ich gedacht hatte …
    Ich wusste, dass das nicht wahr war. Ich wusste, dass Claire mich nicht auf diese Weise verletzen würde.
    Ich schlug die Augen auf und holte rasch Luft. Ich brauchte Glory. Ich konnte nicht aggressiv sein, wenn ich an Claire dachte. Ich vermisste sie und ich hasste es, dass ich mich dadurch schwach und elend fühlte. Sie hatte mich zuerst im Stich gelassen, als sie anfing, mit diesem Mistkerl Myrnin herumzuhängen und nachts hinausschlich, um bei ihm zu sein. Ganz egal, was sie sagte – das war die Wahrheit.
    Aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte sie. Ich wollte sie bei mir haben, und damit daraus etwas wurde, mussten wir hier weg. Weg aus Morganville.
    »Hey, Collins, schlaf uns jetzt nicht ein!«, brüllte Brad, der direkt nach mir seinen ersten Kampf haben würde. »Du musst dich aufheizen, Mann!« Er boxte mir gegen die Schulter, genau da, wo ich einen großen, angeschwollenen Bluterguss hatte. Ich zuckte nicht, aber der Schmerz durchfuhr mich und ließ mich rote Wellen sehen. Plötzlich hatte ich Schwierigkeiten zu atmen. Aber ich hielt durch und zwang mich zurückzugrinsen.
    »Wenn ich mich noch mehr aufheize, verbrenne ich euch bei lebendigem Leib«, sagte ich. Er heulte wie ein Wolf. Manche Typen brauchten nicht Glorys Gegenwart, um durchzudrehen. Bei Brad war das so. »Wenn du mich noch einmal schlägst, poliere ich dir die Fresse, Mann.«
    Er ballte die Hände zu Fäusten und grinste, aber er nahm mich ernst und setzte sich wieder an die Wand des Lieferwagens.

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