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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Züge in die Luft. Er spielt Gitarre und möchte Rockstar werden.
    Vor vierundfünfzig Stunden ist er aus dem Gefängnis entlassen worden. Vor sechsunddreißig Stunden hat er Kate Tierney im Savoy auf ägyptischen Baumwolllaken flachgelegt. Das Leben war gut. Das Leben war vielversprechend. Jetzt ist er der meistgesuchte Terrorist Londons.

25
    Vormittag. Hell und klar. Ruiz fährt aus London hinaus Richtung Blackheath, hält sich südlich des Flusses und meidet so die Innenstadtmaut. Sein Mercedes 280E ist vierzig Jahre alt, aber liebevoll restauriert mit zweifarbigen Rädern und dunkelgrüner Metallic-Lackierung.
    Einen Wagen wie diesen sehen sich die Leute zweimal an. Sie fragen sich, wer ihn fährt. Sie beneiden ihn. Sie wollen mit ihm tauschen.
    Kurz nach zwölf hält er vor einem Haus an der Shooter’s Hill Road, mit Blick auf die Heide. Tony Murphy ist weit gekommen seit seinem engen zweistöckigen Reihenhäuschen in Kilburn. Jetzt wohnt er in einer Villa mit Säuleneingängen und Eichen, deren Blätter in seinen Swimmingpool fallen.
    Eine Art Party scheint stattzufinden, die Einfahrt entlang und vor den Garagen sind überall Autos geparkt. Ein Festzelt steht auf dem Rasen und ist mittels eines weißen Segeltuchtunnels mit dem Wintergarten verbunden. Ein Buffet steht auf langen Tischen bereit, und Kellnerinnen in kurzen schwarzen Röcken und weißen Blusen tragen Silbertabletts mit Champagnerflöten umher.
    Ruiz erkennt einige der Gäste wieder, es fallen ihm aber keine Namen zu den Gesichtern ein. Murphys Freunde sind eine Mischung aus Barbesitzern, Lizenzanwälten, Buchmachern, Pornostars und Promiköchen.
    Ein Bediensteter bietet sich an, Ruiz Mercedes zu parken. Ruiz wirft ihm die Schlüssel zu und geht über den Rasen.
    Murphy hält Hof, bekleidet mit einem beigefarbenen Anzug und einem cremefarbenen Rollkragenpullover. Er erzählt gerade einen Witz. Ruiz füllt sich einen Teller mit gegrilltem Schweinefleisch, Rehbraten, Salat und einem Brötchen. Nimmt sich ein Corona, schlendert hinüber und schließt sich der Gruppe an. Alles lacht, zu laut und zu lange.
    Ruiz nimmt einen Mundvoll Kartoffelsalat. »Unschlagbar, die alten Witze, was, Tony?«
    Der Gangster dreht sich langsam herum, ein steifes Lächeln auf den Lippen. Gewalttätigkeit blitzt einen Augenblick lang in seinen Augen auf. Er berührt seine Oberlippe und untersucht seinen Finger, als suchte er Blut.
    »Kennen wir uns?«
    »Vincent Ruiz. Tolle Party.«
    Der Name sagt Murphy nichts. Er wechselt sein Champagnerglas in die linke Hand und hebt eine Zigarre an den Mund.
    »Ich kenne die meisten Leute hier, Mr Ruiz, ich habe sie nämlich eingeladen. Ich kann mich nicht erinnern, Ihren Namen auf der Gästeliste gesehen zu haben.«
    Ruiz nickt und legt ein Stück Wildbret auf sein Brötchen, macht sich ein Sandwich. »Nadia hat mich eingeladen.«
    Murphy reagiert nicht. »Ich kenne niemanden namens Nadia.«
    »Doch, das tun Sie. Nadia Macbeth. Sie haben eintausend Mäuse für sie bezahlt. Das hat mir Toby Streak erzählt. Dann haben Sie sie nach Whitechapel bringen lassen, wo ein Dreckskerl namens Puffa sie cracksüchtig gemacht hat.« Ruiz nimmt einen Schluck von seinem Bier. »Erinnern Sie sich jetzt?«
    Murphys Nasenlöcher weiten sich, und seine Augen sind plötzlich glasig. Die Gäste rücken beinahe unmerklich von ihm ab.
    »Sie müssen mich mit jemandem verwechseln, Mr Ruiz.«
    »Ich sage Ihnen nur, was gewisse Leute mir erzählt haben.«
    »Man hat Sie belogen.«
    Ruiz zupft an einem Stückchen Fleisch, das an seinen Lippen hängen geblieben ist und steckt es in den Mund. »Normalerweise lügen mich die Leute nicht an.«
    »Wieso das?«
    »Sie haben zu viel Respekt vor mir.« Seine Augen tanzen.
    »Sind Sie Polizist, Mr Ruiz?«
    »War ich mal.«
    »Wieso interessieren Sie sich für Nadia Macbeth?«
    »Ich tue einer Freundin einen Gefallen.«
    »Wie heißt Ihre Freundin?«
    »Sie mag kein Rampenlicht. Schüchtern, wissen Sie. Nicht wie ich. Ich schätze eine gute Party.« Ruiz lächelt die Kellnerin an. »Können Sie mir noch ein Bier holen, bitte, meine Liebe?«
    Er dreht sich wieder zu Murphy herum. »Hey, mir fällt gerade auf, dass wir einen gemeinsamen Bekannten haben.«
    »Wer könnte das sein?«
    »Sami Macbeth.«
    Murphy hebt seine fleischige Hand und saugt an der Zigarre. »Ich glaube nicht, dass ich ihn kenne.«
    »Das ist ja merkwürdig. Einer von Ihren Kellnern erinnert sich daran, dass er mit Ihnen am Donnerstag zu Abend gegessen

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