Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
nach Westen, bis sie zu einer trockenen Schlucht gelangten, in die sie hineinfuhren, bis sie den Flusslauf erreichten. Dort lenkte Charles den Wagen wieder nach Süden. Nach einer Stunde Durchrütteln gelangten sie zu einer rötlichen Sandsteinklippe, der sie bis zu einer Felsspalte folgten, die kaum zwei Fuß breiter als der Rover war. Wenn sie nicht danach Ausschau gehalten hätten, wären sie daran vorbeigefahren, da die Spalte aus zwanzig Metern Entfernung praktisch unsichtbar war.
Die schmale Spalte hob und senkte sich, führte um eine enge Kurve und ging immer wieder auf und ab. Eine weitere, quälend langsam vergehende Stunde fuhren sie so, bis sie endlich eine Anhöhe erreichten. Und da war sie, erstreckte sich vor ihnen – die Oase.
»Das ist es!«, keuchte Miriam. »Du hattest recht. Ich wusste einfach, dass du recht hattest.«
»Dann wusstest du mehr als ich«, gab Charles zu. »Die Oase ist größer, als ich gedacht habe, aber hier muss es sein.«
Das Gewässer war ungefähr hundert Meter lang und zwischen zehn und zwanzig Meter breit. Auf ihrer Seite gab es einen Sandstreifen, aber am anderen Ende schlug das Wasser gegen eine massive Felswand. Es gab mindestens fünfzig Dattelpalmen, die leise im Wind raschelten. Es gab Dornbüsche und hin und wieder ein paar Büschel karges Gras.
Sie parkten den Rover und stiegen aus. In der Luft hing der Geruch von vergorenen Datteln.
»Hier!« Miriam gab Charles eine Edelstahlsonde. »Ich kann das Camp aufbauen, wenn du dich in der Zwischenzeit schon mal umschauen willst.«
Charles blickte zum Himmel hinauf. Ihnen blieb nur noch eine halbe Stunde, ehe die Sonne unterging. Deshalb nickte er bloß und machte sich auf den Weg.
Dreißig unproduktive Minuten später kam er zurück. Neben dem Rover war in der Zwischenzeit ein zweieinhalb Meter hohes Zelt aufgebaut worden. Auf einem tragbaren Grill brutzelten Steaks, und daneben stand ein Campingtisch mit zwei Segeltuchstühlen. Miriam servierte ihm einen Bloody Caesar.
»Magie?«, fragte er.
»Wir haben noch ein Dutzend vakuumverpackte Steaks und zwei Fresskörbe, die von Harrod’s und von Fortnum & Mason kommen. Dann gibt es noch getrocknete Lebensmittel, falls wir die brauchen sollten. Auf dem Dach des Rovers ist eine Solaranlage, die eine Batterie auflädt, damit wir den kleinen Kühlschrank permanent in Betrieb halten können. Für die Klimaanlage reicht’s wohl nicht, die können wir eine Stunde am Tag einschalten, wenn’s sein muss.«
»Du bist unglaublich.«
Sie machte einen Knicks. »Ich brauche jetzt nur noch einen Moment, um meine Hose auszuwringen, bevor die Steaks fertig sind.«
»Ich behalte das Essen im Auge.«
Er hatte das Fleisch zweimal umgedreht, als Miriam zurückkam. Sie wedelte mit ihrer tropfnassen Hose. Sie trug eine recht lange Khakijacke, aber sie hatte die Jacke nicht zugeknöpft oder mit dem Gürtel verschlossen. Miriam schaute auf ihre hübschen Brüste herunter und zuckte mit den Schultern. »So ist’s einfach angenehmer.«
Fast hätte Charles ihr gesagt, dass sie bei ihm keine Tricks anwenden musste. Aber er schluckte die Bemerkung herunter. Ja, diese Tricks brauchte sie wirklich nicht, aber es war nur eins ihrer zahlreichen Spiele, wie sie schon »tu so, als würdest du schlafen, während ich dich verwöhne« gespielt hatte. Diese Spiele machten Charles’ Leben – er fand einfach kein passenderes Wort dafür – exquisit.
Dennoch fehlte irgendwie noch etwas, und ihm fiel beim besten Willen nicht ein, was das sein könnte. Aber in ihm spürte er eine Leere, obwohl er sich im Paradies wähnte und diese Huri bei ihm war, die jedem seiner Befehle bereitwillig nachkam. Es war wirklich ein irritierendes Gefühl, weil sein Verlangen stets von einem Schatten begleitet wurde.
Sie aßen rasch, ohne miteinander zu reden. Wie frisch Verheiratete, die es eilig hatten. Charles badete in dem lauwarmen See und eilte mit einem Handtuch um die Hüften zurück zum Zelt. Es war ihm egal – nein, wenn er ehrlich war, war er sogar stolz darauf –, dass sein Handtuch sich vor ihm beulte.
Eine gedimmte LED-Lampe hing in ihrem Zelt. Miriam hatte zwei Schlafsäcke mit Hilfe der Reißverschlüsse miteinander verbunden und auf der Schaumstoffmatratze ausgebreitet. Sie würden gut schlafen können – wenn sie überhaupt Schlaf fanden. Sie hatte sich nackt auf dem Bett ausgestreckt und stützte sich auf einen Ellbogen. Sie schälte eine Orange und hielt ihm eine Orangenspalte hin.
»Wie
Weitere Kostenlose Bücher