Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
Eine Hand. Mehr brauchte er nicht, um sie hochzuheben. Seine Augen verengten sich, er betrachtete prüfend ihr Gesicht. »Lerne diese Lektion, Mädel. Du musst sie lernen, sonst wirst du schlimme Qualen erleiden.«
Und dann lockerte sich sein Griff plötzlich. Er hielt sie noch immer mit einer Hand fest, und ihr Puls raste gegen seine Handfläche an.
»Du tust mir weh ...«
»Ich habe dich gewarnt, du sollst dich gut benehmen. Vielleicht sollte ich dir noch eine Lektion erteilen? Oder hörst du mir jetzt zu, wenn ich es dir erkläre?« Donald stand vor ihr. Jetzt klang seine Stimme wieder ruhig und gefasst. Er war völlig anders als noch vor wenigen Augenblicken. »Du musst noch viel lernen, Mädel. Es wäre das Beste für dich, wenn du wenigstens versuchen würdest, mir zuzuhören, statt irgendwelche Forderungen zu stellen oder mich zu beleidigen.« Er legte die Hand an ihre Wange. »Dieses Leben kann dir viel Lust bereiten, wenn du dir genug Zeit nimmst, dich darauf einzulassen.«
Ohne Vorwarnung beugte er sich vor. Seine Lippen strichen über ihre. Es war eine zärtliche, feine Berührung, die in ihr die Sehnsucht nach mehr erwachen ließ. Ihre Nippel drückten sich schmerzhaft gegen die Seide, ihr Atem stockte, und sie erwiderte hungrig seinen Kuss.
Nein! Denk doch nur daran, was er dir gerade angetan hat!
» Du bist verwandelt worden, Mädel.«
»Verwandelt?« Sie machte sich im Sessel ganz klein. Irgendwie war sie in die Fänge eines Wahnsinnigen geraten, der verrückt genug war, um aus der örtlichen Irrenanstalt zu fliehen.
»Du bist jetzt eine von meiner Art. Eine Vampirin. Du hast mein Blut geschmeckt, ich deines, und für kurze Zeit ist dein Verstand mit meinem verschmolzen. Nur ganz kurz, damit du von dem Leben, das du bisher kanntest, in dieses neue hinübertreten konntest.« Seine Stimme liebkoste ihre Sinne und lockte sie mit der Vorstellung, wie er sie berührte und ihr gleichermaßen Lust und Schmerz bereitete, während ihr Verstand noch versuchte, sich vor seinem zu verschließen.
»Du erwartest doch nicht allen Ernstes, dass ich dir das glaube, oder?« Wenn er die Wahrheit sagte, war sie gestorben.
»Bitte versuch, dich zu entspannen, Mädel. Das würde diesen Abend um einiges angenehmer für dich machen.« Er seufzte und schüttelte den Kopf, wobei er sie nie aus den Augen ließ. »Nein, ich habe nicht erwartet, dass du es sofort akzeptierst. Diese Dinge brauchen meist etwas länger, bis man sie begreift. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie es mir erging, als ich verwandelt wurde. Ich glaube, ich habe einige Tage lang gegen diesen Gedanken angekämpft, obwohl die Verwandlung schon vollständig vollzogen war. Erst als ich versuchte, mein Verlangen nach Blut zu unterdrücken, habe ich endlich verstanden, was mit mir los war.« Seine Bewegungen und seine Worte hatten etwas Antiquiertes, als stamme er aus einem früheren Jahrhundert. Seine Manieren erschienen ihr völlig fehl am Platz.
Mit der Zungenspitze fuhr Linda über ihre Zähne und suchte nach Anzeichen für spitze Eckzähne. »Ich spüre eigentlich keinen Unterschied. Und meine Zähne sind wie immer.«
»Sie werden sich in den nächsten Tagen verändern, Mädel.«
»Ich verstehe ... Aber welchen Beweis kannst du mir sonst liefern, damit ich nicht mehr an einen bösen Scherz glaube?« Ohne spitze Zähne gab es keinen Beweis für seine Ausführungen. »Sieh doch nur, wie sich die Situation für mich darstellt, Donald.« Wenn das überhaupt sein Name war; sie hatte nur sein Wort.
»Deine Rippen schmerzen, du hattest beim Aufwachen Atemprobleme, als hättest du etwas getan, das du seit langem nicht mehr gemacht hast. Dinge riechen jetzt anders und fühlen sich unter deinen Füßen und Händen merkwürdig an. Sogar dieser Bademantel, mit dem du deinen herrlichen Körper verhüllst, schenkt dir völlig neue Empfindungen.«
»Ich bin heute nur ein bisschen empfindlich, das ist alles.« Woher wusste er das alles? Sie hatte kein Wort darüber verloren, und er kannte sie nicht gut genug, um ihre Eigenheiten zu kennen. »Du hast gesagt, du hast mich in ein Wesen der Nacht verwandelt. Ich soll also jetzt eine Untote sein, eins von diesen blutsaugenden Monstern, die man sonst nur aus Filmen kennt?« Selbst wenn er diesen Unsinn glaubte, hatte sie nicht vor, seinen Ausführungen Glauben zu schenken. Ihre Haut kribbelte, und ihre Lunge schmerzte. Tja, wahrscheinlich hatte sie einfach nur zu viel Zeit in dem verrauchten Club
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