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Bis in den Tod hinein

Bis in den Tod hinein

Titel: Bis in den Tod hinein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Kliesch
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draußen auf, sah den Wasserkübel mit den Handschellen darin und blickte dann über die Balkonbrüstung. Ihr fiel dabei auf, dass sich weiter hinten tatsächlich jemand mit schnellen Schritten vom Haus zu entfernen schien.
    Die Spuren im Schnee!, kam es ihr in den Sinn, und noch ehe sie wirklich darüber nachgedacht hatte, war sie auch schon mit einem Satz vom Balkon gesprungen, unsanft davor gelandet und hatte blitzschnell die Fluchtrichtung des Unbekannten ausgemacht. Die Spuren des Flüchtenden waren um diese Zeit die einzigen, die Olivia im Schnee ausmachen konnte. Wenigstens bis zur Straße konnte sie ihm also problemlos folgen.
    So schnell sie nur konnte, hetzte Olivia den Spuren hinterher, bis sie schließlich den Zaun erreicht hatte, hinter dem die Straße lag. Jacks Fußspuren endeten dort zwar, dafür gab es aber einen anderen Vorteil: Es war hell. Die Laternen erleuchteten die Straße, und selbst wenn Olivia einige kostbare Sekunden auf den Täter verloren hatte, war ihr dennoch bislang kein Geräusch eines davonfahrenden Autos aufgefallen. Olivias Hände froren erbärmlich, doch trotzdem hielt sie ihre Pistole fest umklammert.
    Er muss mit dem Auto hier sein. Was immer er mit diesem Kübel angestellt hat, er kann ihn nicht im Bus oder Taxi hergebracht haben. Und er hat nicht weit von der Wohnung entfernt geparkt. Wie hätte er das Ding sonst unbemerkt raufbringen sollen? Er ist weggelaufen, aber nicht losgefahren. Selbst wenn er zu Fuß entkommen ist – sein Auto steht hier noch irgendwo. Direkt vor meiner Nase.
    Anstatt blindlings die Verfolgung fortzusetzen, was allein und angesichts der verzweigten Straßen praktisch aussichtslos gewesen wäre, überlegte Olivia nun, wie sich Jack angesichts der unerwarteten Lage möglicherweise verhalten würde. Ihre Blicke streiften dabei unbeirrt über das Areal, das sie umgab. Als sie ein verdächtiges Geräusch gehört zu haben glaubte, rief sie mit zittriger Stimme in die Stille der eisigen Nacht: » Wenn Sie noch hier sind, dann stellen Sie sich lieber! Wir haben Ihren Wagen und Ihre DNA , das Spiel ist sowieso aus. Sie wollen uns doch etwas mitteilen, oder? Dann kommen Sie raus und sagen es mir.«
    Die Ruhe, die nun auf der verschneiten Straße einkehrte, wirkte so bedrohlich, dass es Olivia wie eine Ewigkeit vorkam, bis sich schließlich etwas regte. Mit einem unerwarteten Klacken entriegelten sich die Türen des Kombis, der fast direkt neben ihr am Straßenrand abgestellt war. Als nun auch das Licht im Innern des Fahrzeuges anging, wandte sich die Kommissarin schlagartig in dessen Richtung. Gerade als sie erkannte, dass sie offenbar auf ein Ablenkungsmanöver hereingefallen war, spürte sie auch schon den Lauf einer Waffe in ihrem Rücken.
    » Sie haben meine DNA ?«, hauchte der Mann, der Olivia unbekannt war. » Und jetzt denken Sie, mein Spiel sei aus?«
    Holzmann hielt ihre Pistole weiter fest im Griff. Sie wusste, dass es unklug von Jack war, sich unmittelbar hinter sie zu stellen und seine Waffe direkt gegen ihren Rücken zu pressen. Mit einer schnellen Drehbewegung konnte sie die Hand und die Waffe ihres Gegners in den Griff bekommen und diesen mit einem gezielten Schlag zu Boden befördern.
    » Ich soll mich Ihnen mitteilen? Gut. Ich werde Ihnen zwei Dinge mitteilen«, fuhr Anselm indessen fort. » Erstens: Mein Spiel, wie Sie es nennen, hat noch nicht einmal begonnen. Und zweitens…«
    Olivia vermutete, dass Jack sie unmittelbar, nachdem er seine zweite Anmerkung losgeworden war, niederstrecken wollte. Aber dennoch, das, was in seiner Stimme schwang, machte sie neugierig darauf, sich zumindest einen Teil der Aussage anzuhören. Was Anselm nun aber in klarem, unmissverständlichem Ton zu ihr sprach, ließ Olivia das Blut geradezu in den Adern gefrieren. Und obwohl sie den Unbekannten hinter sich schon längst hatte überwältigen sollen, verharrte sie weitere wertvolle Sekunden in ihrer Position.
    Erst Sekunden später hallte schließlich ein Schuss durch die Nacht, und kurz darauf folgte ein zweiter.

40
    » Also, wenn du verschwunden wärest, würde ich mich anders verhalten«, behauptete Dennis und deutete seiner Frau Suzi an, dass sie ihm den Bezug für sein Kopfkissen geben solle.
    » Ach so, wie denn?«, kokettierte diese, reichte ihm, was er haben wollte, und schlug dann das andere Kopfkissen auf.
    » Ich würde alle deine Klamotten im Internet versteigern, meine Kumpels einladen und rund um die Uhr feiern und saufen.«
    Dennis und Suzi

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