Bis in den Tod
Zehen.
Sie konnte verstehen, wenn eine Frau sich in einer solchen Situation mit einem breiten Lächeln auszog, nicht jedoch, dass sie sich davon in den Selbstmord treiben ließ.
Halt durch, befahl sie sich und wendete ihre Gedanken anderen Dingen zu. Sie dachte an den Bericht, den sie ihrem Commander geben müsste. An unerklärte Schatten auf dem Gehirn.
Zähne schlossen sich sanft um ihre Nippel, eine Zunge glitt nass über den straff gereckten Punkt. Unweigerlich warf sie ihren Kopf nach hinten, doch ihre abwehrend ausgestreckte Hand rutschte von einer straffen, öligen Schulter ab.
Dann kniete sich der zweite Prachtkerl zwischen ihre Beine und beglückte ihre unteren Regionen mit seinem weichen Mund.
Sie kam, bevor sie es verhindern konnte. Es war, wie wenn ein Korken aus einer Champagnerflasche schoss. Keuchend riss sie sich die Brille von der Nase und merkte, dass Peabody sie mit großen Augen beobachtete.
»Das war kein Spaziergang an einem weißen Sandstrand«, brachte sie mühsam hervor.
»Das habe ich gesehen. Nur, was war es genau?«
»Zwei beinahe nackte Kerle und ein großes, mit Satin bezogenes Bett.« Eve atmete aus und legte die Brille auf die Seite. »Wer hätte gedacht, dass sich die Gute mit Sex-Fantasien entspannt?«
»Ah, Lieutenant, Madam. Als Ihre Assistentin ist es sicher meine Pflicht, das Gerät ebenfalls zu testen. Natürlich nur, um die Beweise noch einmal zu prüfen.«
Eve pulte sich mit der Zunge in der Wange. »Peabody, ich kann unmöglich zulassen, dass Sie ein solches Risiko eingehen.«
»Ich bin Polizistin, Madam. Risiken sind Bestandteil meines Jobs.«
Als Eve sich erhob und ihr die Brille hinhielt, trat in ihre Augen ein erwartungsvoller Glanz. »Packen Sie das Ding zu den übrigen Beweisen.«
Traurig warf Peabody die Brille in den Beutel. »Verdammt. Sahen sie wenigstens gut aus?«
»Peabody, es waren die reinsten Götter.« Sie ging zurück in das Büro und sah sich dort noch einmal um. »Auch wenn ich nicht glaube, dass sie irgendetwas finden, werde ich die Typen von der Spurensicherung bestellen. Dann bringe ich die Diskette, die Sie von dem Computer runtergeladen haben, auf die Wache und verständige die nächsten Angehörigen – obwohl sie bestimmt bereits über das Fernsehen Bescheid wissen.«
Sie griff nach ihrem Untersuchungsset. »Ich verspüre nicht das geringste Bedürfnis, mich umzubringen.«
»Das freut mich zu hören, Lieutenant.«
Trotzdem blickte Eve stirnrunzelnd auf die Brille. »Wie lange habe ich das Ding auf der Nase gehabt, fünf Minuten?«
»Beinah zwanzig«, erklärte Peabody mit einem etwas säuerlichen Lächeln. »Wenn man guten Sex hat, vergeht die Zeit tatsächlich wie im Flug.«
»Ich hatte keinen Sex.« Sie bedachte ihren Ehering mit einem schuldbewussten Blick. »Nicht richtig. Wenn irgendetwas mit dem Programm nicht gestimmt hätte, hätte ich es fühlen müssen, so dass uns diese Spur anscheinend auch nicht weiterbringt. Lassen Sie das Ding trotzdem untersuchen.«
»Wird erledigt.«
»Warten Sie vorher noch auf Feeney. Vielleicht findet er ja irgendetwas Interessantes über die von ihr geführten Telefongespräche raus. Ich werde währenddessen zum Commander fahren und ein bisschen vor ihm auf dem Boden kriechen. Wenn Sie hier fertig sind, bringen Sie die Tüten ins Labor und melden sich bei mir in meinem Büro.« Eve wandte sich zum Gehen, blickte in der Tür jedoch noch einmal über ihre Schulter und fügte hinzu: »Und, Peabody, spielen Sie nicht mit den Beweismitteln herum.«
»Spielverderberin«, murmelte Peabody, jedoch erst, als ihre Vorgesetzte außer Hörweite war.
12
C ommander Whitney saß hinter seinem großen, aufgeräumten Schreibtisch und hörte aufmerksam zu. Er wusste es zu schätzen, dass sein Lieutenant sauber und präzise formulierte, und bewunderte beinahe, dass sie, ohne mit der Wimper zu zucken, dabei gewisse Kleinigkeiten einfach überging.
Gute Polizisten mussten selbst unter Beschuss cool bleiben. Eve Dallas war zu seiner großen Freude selbst in brenzligen Momenten noch das reinste Eis.
»Sie haben die Ergebnisse der Autopsie von Fitzhugh abteilungsextern analysieren lassen.«
»Ja, Sir.« Sie sah ihn reglos an. »Für die Analyse waren modernere Geräte nötig, als sie der New Iforker Polizei zurzeit zur Verfügung stehen.«
»Und Sie hatten Zugang zu moderneren Geräten?«
»Ich war in der Lage, mir Zugang zu verschaffen.«
»Und selbst die Analyse durchzuführen?« Er zog skeptisch eine
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