Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
Vom Netzwerk:
Blakes Festnetznummer. Schau auf dein Handy und spiel einfach mit.

    Blake starrte auf das Display seines Mobiltelefons. Mitspielen? Wobei denn? Er wollte die Frage gerade tippen, da klingelte sein Festnetztelefon.
    Er nahm ab und hörte Samanthas Schlafzimmerstimme schnurren: »Hey Süßer.«
    Süßer? Was war denn jetzt wieder los? Genau das wollte er Samantha fragen, aber sie redete einfach weiter – mit einer Stimme, die von Silbe zu Silbe verführerischer klang.
    »Wie war dein Tag?«
    »Stressig. Ich bin froh, dass ich morgen ein bisschen mehr Luft habe.« Sein Handy piepste. Hörst du das Klicken in der Leitung?
    Er las die Frage und wollte laut antworten. »Samantha, was ist eigentlich …«
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dich vermisse. Ich wünschte, die würden meinen Pass endlich fertigkriegen, damit ich zu dir kommen kann.«
    Blake schüttelte den Kopf. Betrunken klang Samantha nicht. Eigentlich hätte es ihn gefreut, dass sie ihn vermisste. Aber er war kein Trottel und merkte, wenn man ihm irgendwelchen Mist erzählte.
    Mein Telefon wird abgehört. Rede weiter.
    »Wie bitte?« Sie hatte eine Wanze im Hörer?
    »Ich sagte, ich vermisse dich.« Samanthas atemlose Stimme bebte.
    »Ich dich auch«, raunte er bedächtig. Nebenher tippte er: WTF ist eigentlich los?
    Samantha lachte. »Weißt du, woran ich schon den ganzen Tag denke?« Die 0900er-Nummer-Stimme stand in krassem Widerspruch zu den SMS-Texten und brachte die Sicherungen in seinem Kopf zum Glühen. Falls ihr Telefon tatsächlich verwanzt war, war jemand in ihrem Haus gewesen. Sein Kiefer fing an zu schmerzen, ihm wurde heiß. Er war viel zu weit weg von ihr.
    »Nein, aber verrate es mir doch einfach.«
    Ich werde beobachtet. Unser Gespräch wird mitgehört.
    »Ich denke ständig an dein sexy Lächeln.«
    Er zögerte. »Du findest mein Lächeln sexy?«
    »Das weißt du doch. Mir fehlt das Lachen in deinen Augen, das immer da ist, wenn wir zusammen sind.«
    Blake wusste, dass das vor allem für die Ohren ihres Mithörers bestimmt war. Die Wirkung war dennoch durchschlagend. Für jemanden, der keine Schauspielausbildung hatte, spielte Samantha ihre Rolle geradezu Oscar-verdächtig gut.
    Du musst aus deinem Haus raus.
    »Weißt du, was ich unheimlich vermisse?« Er nahm den Faden ihrer Unterhaltung wieder auf.
    »Sag ’ s mir.«
    Du hast recht , textete sie.
    Dass sie ihm ohne Widerrede zustimmte, erschreckte ihn. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, sag mir, was du so unheimlich vermisst.«
    Blake legte das Handy beiseite und konzentrierte sich auf das Gespräch.
    »Ich vermisse dein wildes Haar auf meinem Kopfkissen.« Dieses Bild hatte er häufig im Kopf, auch wenn er es noch nie real gesehen hatte. Noch nicht. »Und wie du deine Lippen befeuchtest, kurz bevor ich dich küsse.«
    »Wirklich?« Ihre Stimme klang rau.
    »Ich vermisse den Lavendelduft deiner Haut. Ich glaube, ich lasse den Gärtner hier ein paar Büsche pflanzen, damit sie mich immer an dich erinnern.« Was war bloß in ihn gefahren? Seit wann war er so poetisch?
    Das Telefon blieb einen Moment lang still. »Samantha? Bist du noch da?« Er warf einen Blick auf sein Handy, wollte sehen, ob sie ihm wieder eine SMS geschickt hatte. Offenbar nicht.
    »Ja, bin ich. Es ist nur … Ich will näher bei dir sein. Vielleicht sollte ich doch in dein Haus in Malibu ziehen.«
    Er lächelte. »Wie schön, dass du dir das nun vorstellen kannst.«
    »Es ist eben alles so schnell gegangen. Deshalb wollte ich nichts überstürzen. Aber jetzt kommt mir das albern vor.«
    »Du bist eine sehr unabhängige Frau. Ich kann dich verstehen. Aber wir werden abwechselnd in Europa und in den Staaten sein. Am besten, du ziehst zu mir und richtest dich häuslich ein. Dann weiß ich wenigstens, wo du bist, wenn ich dich mal alleinlassen muss.« Seltsam – er meinte jedes Wort genau so, wie er es sagte. Aber ohne den heimlichen Lauscher hätte er diese Gedanken niemals ausgesprochen.
    »Du hast … Verdammt!« Der wütende Aufschrei kam völlig überraschend.
    Die Härchen auf Blakes Nacken richteten sich auf. »Was ist los?«
    »Ich … ich habe mir den Zeh angestoßen.« Sie klang wütend, nicht, als hätte sie Schmerzen.
    Sein Handy piepte. Kamera entdeckt.
    »Was machst du gerade?« Er stand auf und fing an, auf und ab zu gehen.
    »Ich suche ein paar Bücher heraus, die ich mit zu dir nehmen will. Wann kommst du denn am Sonntag nach Hause?« Um das leichte Zittern in ihrer Stimme zu bemerken, musste man

Weitere Kostenlose Bücher