Bis Mittwoch unter der Haube
dick gepolstertes Sofa fallen und schlug die Beine übereinander.
Samantha senkte die Stimme, obwohl die Köchin mit den Vorbereitungen für den Lunch beschäftigt war und das Hausmädchen im oberen Stockwerk herumfuhrwerkte. Blake hatte ins Büro gemusst und Samantha hatte nicht viel zu tun. »Inzwischen verstehen wir uns ganz gut. Und hier bin ich viel sicherer als in Tarzana.«
»Da hast du recht. Dieser Neil kann einem wirklich Angst machen.« Neil hatte Eliza am Tor empfangen und sie hätte am liebsten einen großen Bogen um ihn gemacht.
»Er redet nicht viel.«
»Zu mir hat er kein Wort gesagt. Er hat mich nur angestarrt.«
»Blake meint, solange man sich nicht mit Neil anlegt, hat man von ihm auch nichts zu befürchten.« Samantha setzte sich ihrer Freundin gegenüber in einen Q ueen-Anne-Sessel. Der weiche seidene Hosenanzug floss über ihre Haut und gab ihr das Gefühl, so gut wie nichts anzuhaben. Jetzt, wo sie plötzlich viel Zeit hatte, zog Sam sich morgens mit Bedacht an und machte sich sorgfältig für den Tag zurecht.
Als Blake mit ihr zu Moonlight gefahren war, hatte Samantha erst richtig verstanden, was es bedeutete, mit einem so wohlhabenden und gut aussehenden Mann wie ihm verheiratet zu sein. Er hatte die Angestellten mit seinem Charme bezaubert und sogar ihre Schwester ein paar Mal zum Lächeln gebracht. Jordan hatte seit ihrem Schlaganfall große Schwierigkeiten, sich auszudrücken. Expressive Aphasie nannten die Ärzte das. Um ihrer Schwester Anspannung und Frustration zu ersparen, sprach Sam oft Jordans Sätze zu Ende. Blake hatte das Problem offenbar sofort erfasst und sich bemüht, nur Ja-oder-Nein-Fragen zu stellen und Themen zu vermeiden, die Jordan zusätzlich unter Druck setzen konnten.
Auf dem Weg nach draußen hatte Blake nach jemandem von der Heimleitung gesucht. Sein Charme war wie ausgeknipst gewesen; er hatte vollständig in den Geschäftsmann-Modus umgeschaltet. Blake hatte wissen wollen, wie sicher das Heim sei, wie verhindert wurde, dass Fremde einfach in Jordans Zimmer spazieren konnten, und wer sie außerhalb der Mahlzeiten betreute. Bevor es Sam gelang, ihn zu unterbrechen, hatte er eine ganze Salve von Fragen abgefeuert, die er auch ihr hätte stellen können. Aber weil er sich so aufrichtig für die Versorgung und die Sicherheit ihrer Schwester interessierte, war sie zunächst nicht sauer auf ihn gewesen. Erst als er in Zweifel zog, dass man sich im Heim intensiv genug um Jordan kümmerte, war Samantha doch der Kragen geplatzt.
»Dieses Heim ist für Patienten wie Jordan ideal. Die meisten anderen Pflegeeinrichtungen sind eher auf ältere Alzheimerpatienten zugeschnitten. Aber Moonlight ist auf jüngere Leute mit verschiedenen Beeinträchtigungen spezialisiert.«
»Warum betreust du deine Schwester nicht zu Hause?«
Das wäre natürlich am besten gewesen, aber eine private Betreuung rund um die Uhr konnte Samantha nicht leisten. »Das hat nicht geklappt.«
Anfangs hatte sie es allein versucht, aber das war über ihre Kräfte gegangen. Als Blake gemerkt hatte, wie sehr sie das Gespräch bedrückte, hatte er zum Glück ein anderes Thema angeschnitten.
»Ich bin froh, dass Neil auf dich aufpasst. Einen Typen wie ihn möchte ich nicht zum Feind haben.« Eliza riss Samantha aus ihren Gedanken. »Wie geht es jetzt eigentlich mit Alliance weiter?«
Samantha hatte bereits eingehend über die Zukunft der Agentur nachgedacht. Die Rolle von Blake Harrisons Ehefrau zu spielen, würde einen Großteil ihrer Zeit beanspruchen. Sie würde ständig durch die Gegend jetten. Seit dem frühen Montagmorgen besaß sie einen Reisepass und sie und Blake wollten am Mittwoch nach Europa aufbrechen.
»Ich habe einen Vorschlag für dich.« Sie wartete, bis Eliza sie ansah. »Nach all der Arbeit, die ich in Alliance gesteckt habe, will ich die Agentur nun nicht einfach aufgeben. Aber in den nächsten Monaten bin ich sicher ziemlich beschäftigt.«
»Ich dachte, ihr wolltet eure eigenen Leben weiterführen.«
Sam schüttelte den Kopf. »Unser ursprünglicher Plan funktioniert nicht. Wenn man uns mit Wanzen und versteckten Kameras hinterherspioniert, ist es wohl am besten, wenn wir häufig zusammen sind.« Samantha dachte an Blakes Vorschlag. Seit dem Nachmittag im Badezimmer hatte er sie nicht mehr gedrängt, mit ihr zu schlafen. Aber mit heißen Blicken und kleinen, eindeutigen Bemerkungen ließ er sie wissen, dass er sie immer noch in seinem Bett haben wollte. Im Augenblick schlief
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