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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
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dich auch so zu verhalten.«
    Sam streckte auf dem Liegestuhl die Beine aus und zog sich eine Decke darüber. »Ist das die erste Party, die du auf dem Familienanwesen gibst?«
    »Nein.«
    »Wer hat die Feste denn bis jetzt geplant? Doch sicher nicht du selbst.«
    Sie war ein helles Köpfchen. »Meistens meine Mutter.« Sicher würde seine Mutter gerne auch weiterhin bei allen Feierlichkeiten die Regie führen. Aber von nun an sollte Samantha mitreden können.
    Sams Neugier war geweckt. »Wo wohnt denn deine Mutter?«
    »In Albany Hall.«
    »In deinem Haus?« Samantha war einigermaßen überrascht.
    »Meine Mutter war bis zum Tod meines Vaters die Herzogin von Albany. Den Titel trug sie bis zu dem Tag, an dem ich dich geheiratet habe.«
    »Autsch. Wenn das nicht reicht, um einen Keil zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter zu treiben – was dann? Für eine entspannte Stimmung sorgt das sicherlich nicht.«
    Blake sah seine Frau an. »Das ist so üblich. Sie wusste, dass dieser Tag einmal kommen würde. Schon bei der Verlesung des Testaments dürfte ihr klar geworden sein, dass ich alles tun würde, um mir mein Erbe zu sichern.«
    »Wie nahe stehst du denn deiner Mutter?«
    »Wir kommen ganz gut miteinander aus.«
    »Klingt nicht nach einem innigen Mutter-Sohn-Verhältnis.«
    Die Luft um ihn fühlte sich plötzlich viel kühler an. Früher hatten er und seine Mutter eine sehr enge Beziehung gehabt. Der gemeinsame Groll auf seinen Vater hatte sie zusammengeschweißt. »Du musst dir wegen ihr keine Gedanken machen.«
    Samantha schien unentwegt Informationen zu sammeln, sie auszuwerten und dann ziemlich präzise Urteile zu fällen. »Aber es gibt jemanden, mit dem ich vielleicht Probleme bekommen werde.«
    Er hätte gerne so getan, als wäre alles in bester Ordnung. Aber bei Sam wollte er sich nicht in Beschönigungen flüchten, die später vielleicht zwischen ihnen stehen konnten. »Meinen Cousin. Er steht ganz oben auf der Liste der Verdächtigen, die für die Kameras in deinem Haus verantwortlich sein könnten.«
    »Du machst Witze.«
    »Ich wünschte, es wäre so. Falls unsere Scheinehe auffliegt, erbt Howard eine ansehnliche Summe.«
    »Ich nehme mal an, ihr beide seid nicht gerade Busenfreunde.«
    »Wir ertragen einander mit Mühe und Not. Er verbringt viel Zeit auf Albany und meine Mutter ist zu gutmütig, um ihn rauszuschmeißen.«
    »Und warum erledigst du das nicht für sie?«
    »Ich bin nicht so häufig dort, dass er mich stören würde. Aber das wird sich ändern.«
    »Wie das denn?«, fragte Samantha.
    »Meine Mutter hat ein Wohnrecht im großen Haus, bis es im nächsten Jahr an mich übergeht. Wenn ich eine Frau habe, übernimmt sie die Pflichten und Privilegien einer Herzogin, und meine Mutter zieht in ein kleineres Gebäude auf dem Anwesen um.« Er erwartete nicht, dass Sam sich sämtliche Zusammenhänge sofort merkte und das komplizierte Geflecht auf Anhieb verstand. Aber er wollte, dass sie eine grobe Vorstellung hatte, bevor sie nach Europa aufbrachen.
    »Ich glaube, meine Recherchen über euren Adelssitz waren ein bisschen zu oberflächlich. Ich dachte, Albany Hall wäre einfach der Name eines Herrenhauses und ihr Briten würdet die Dinge gerne ein bisschen pompöser klingen lassen, als sie es tatsächlich sind.«
    »Wenn du Albany Hall einmal gesehen hast, wirst du verstehen, warum ich so lange keine Lust hatte, mir eine Braut zu suchen.«
    »Hmm. Weißt du, was ich mich schon frage, seit wir uns kennengelernt haben?«
    »Was denn?«
    »Warum hast du keinen britischen Akzent? Du bist doch in England aufgewachsen, oder?«
    Sofort hatte Blake die Erinnerung an seinen Vater im Kopf, der ihn wegen seiner Aussprache tadelte. Blake hatte getan, was er konnte, um seinen alten Herrn auf die Palme zu bringen. Dazu hatte auch gehört, amerikanisches Englisch zu sprechen, und nicht die Sprache der Q ueen.
    »Als ich noch auf dem Internat war, habe ich die Sommerferien meist auf Albany verbracht. Aber meine Mutter holte meine Schwester und mich so oft wie möglich in die Staaten und ich tauchte ab in die amerikanische Kultur.« Blake schaute zu, wie eine Nebelbank näher kam. Seine Gedanken wanderten mit ihr. »Ich habe auf alle möglichen Arten gegen meinen Vater rebelliert.«
    »Glaubst du, die Spannungen zwischen euch beiden waren der Grund dafür, dass er dir das Erben so schwer gemacht hat?«
    Blake schüttelte den Kopf. »Nein. Mein Vater musste einfach immer das letzte Wort haben. Sogar noch nach

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