Bis Mittwoch unter der Haube
etwas ansehen. Sonst war ihre Kurzzeitehe gefährdet.
Um sich nicht verdächtig zu machen, musste sie anfangen, sich zu benehmen wie eine Ehefrau.
Wie eine glücklich verheiratete.
Blake fuhr volle zwei Stunden später als erwartet durch das Tor seines Anwesens in Malibu. Wegen der Situation im Nahen Osten mussten einige Schiffe umgeleitet werden, damit es nicht zu internationalen Turbulenzen kam. Von Europa aus hätte er leichter agieren können. Aber Blake hatte gelernt, die Geschäfte unabhängig von seinem jeweiligen Aufenthaltsort zu führen. Und jetzt, wo er Samantha in seinem Leben hatte, hatte er einen guten Grund, einen Großteil der Arbeit in den Staaten zu erledigen.
Als er sie um halb sechs abends angerufen hatte, um ihr zu sagen, dass er sich verspäten würde, hatte sie enttäuscht geklungen. Für ihn war das ein Ansporn gewesen, sich zu beeilen. Er wollte vor dem Zubettgehen unbedingt noch etwas Zeit mir ihr verbringen. Blake hatte das tiefe Bedürfnis, Samantha besser kennenzulernen.
Mit seiner Frau gab es keine Spielchen. Ihre frappierende Ehrlichkeit war erfrischend.
Jedes Mal, wenn er daran dachte, wie sie ihr Shirt und ihre Jeans ausgezogen hatte, wurde er hart. Der Wunsch, seine Frau in seinem Bett zu haben, der Wunsch, dass sie ihn bat, sie anzufassen, war inzwischen übermächtig. Zwar hatte er ihr zugesichert, er würde ihr Zeit lassen, über sein Angebot nachzudenken. Aber das bedeutete nicht, dass er nicht versuchen würde, sie zu verführen. Verdammt, sie wollte ihn doch auch. Das sagten ihm die verstohlenen Blicke, mit denen sie ihn musterte, wenn sie glaubte, er würde es nicht merken, und die Art, wie sie mit der Zunge über ihre Lippen leckte, während sie seine anstarrte.
Seit sie bei ihm eingezogen war, hatte Blake Sam absichtlich nicht mehr geküsst. Aber jede Berührung, wenn er ihr aus dem Wagen half oder ihr die Hand ins Kreuz legte, um sie durch eine Tür zu geleiten, war eine Tortur.
Zwischen ihnen stoben die Funken und er konnte es nicht erwarten herauszufinden, wie stark die Explosion war, die diese Funken auslösen würden.
Als Blake durch die Haustür trat, wollte er am liebsten rufen: Hallo Liebling, ich bin da! Lächelnd ging er durch den stillen Flur und bemerkte schließlich das gedämpfte Kerzenlicht im Esszimmer.
Samantha saß in einem rubinfarbenen Seidenkleid am Tisch. Das Haar floss ihr wie ein schimmernder Vorhang über die Schultern. Ihre Augen blitzten, als er ins Zimmer kam.
Dann stieg ihm der Duft von saftigem Rindfleisch in die Nase und erinnerte ihn daran, dass er seit Mittag nichts gegessen hatte.
Samantha hob ihr Rotweinglas, stand auf und ging auf ihn zu.
»Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte er, während sein Blick über ihre schlanke Silhouette glitt. Der Ausschnitt ihres Kleides zeigte ihm die cremefarbene Haut ihres Dekolletés. Die wohlgeformten Beine, von denen sie immer behauptete, sie seien zu kurz, blitzten aus dem Schlitz an der Seite. Samantha stand sicher auf den zehn Zentimeter hohen Absätzen, die mit ihren Waden wundersame Dinge anstellten. Blake kam zu dem Schluss, dass ihm Frauenschuhe gefielen. Für einen derart sexy Anblick war ein zweiter Kleiderschrank kein zu hoher Preis.
»Ich dachte, es wäre schön, nur zu zweit zu essen, solange wir noch die Gelegenheit dazu haben. Dein Haus in Europa klingt ziemlich … voll.«
Blake nahm das Glas, das sie ihm anbot, und lauschte, ob er Mary in der Küche oder Louisa irgendwo im Flur hören konnte. Er hörte nur das leise Rauschen des Ozeans durch ein offenes Fenster. »Wir sind allein?«
»Ich habe Mary und Louisa für heute Abend freigegeben.«
Blake fand, dass sich das gut anhörte. Angesichts des sinnlichen Blicks, den ihm Samantha unter den halb geschlossenen Lidern hervor zuwarf, lagen ihm gleich mehrere Fragen auf der Zunge. Er schluckte sie hinunter und beschloss, sich überraschen zu lasen. Falls sie sich tatsächlich für eine Affäre mit ihm entschieden hatte, würde er es bald herausfinden.
»Sicher hatten sie nichts dagegen.«
Samantha zog seinen Stuhl vom Tisch weg und forderte ihn mit einer Geste auf, sich zu setzen.
»Sie wollten nur wissen, wann sie morgen früh wieder hier sein sollen.«
»Morgen früh? Sie wohnen hier!«
Samantha nahm den Deckel von einer der Platten. Dampf stieg auf. Sie legte Blake Filetstücke, Bratkartoffeln und Spargel auf den Teller. »Louisas Freund hatte absolut nichts dagegen, dass sie heute bei ihm übernachtet.«
»Ich
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