Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
Vom Netzwerk:
und ihr den erhobenen Daumen gezeigt hätten, anstatt so zu tun, als würden sie andauernd hinter Blake und seinen Eroberungen herräumen.
    Die Frage nach seinen früheren Geliebten stellte Samantha Blake beim Packen. »Sag mal, Blake«, begann sie unschuldig. »Kann es passieren, dass ich in irgendwelchen Schubladen auf Besitztümer deiner Ex-Freundinnen stoße?«
    Er richtete sich auf und starrte sie an. Aber sie packte seelenruhig weiter. Sie musste schließlich alles mitnehmen, was sie brauchte, während Blake auf beiden Kontinenten ein komplett ausgestattetes Zuhause hatte.
    »Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe.«
    »Ich meine: Hatte Vanessa hier ihre eigene Schublade? Oder Jacqueline?«
    Sein Blick bohrte sich in ihren Rücken, aber sie weigerte sich, ihm in die Augen zu schauen. Eigentlich ging sie das nichts an. Trotzdem wollte sie wissen, ob er seine Geliebten öfter mal zu Hause empfangen hatte.
    »Bislang fand ich noch keine Frau schubladenwürdig«, sagte Blake.
    Interessant. »Und ich werde noch nicht mal einen vergessenen Slip finden?«
    Samantha packte mit abgewandtem Gesicht weiter. Eigentlich sind diese Fragen jämmerlich.
    »Samantha?« Er trat hinter sie, nahm sie an den Schultern und drehte sie zu sich um. Seine grauen Augen suchten ihre. »Ich habe dieses Haus erst seit vier Jahren und du bist die einzige Frau, die je hier in meinem Bett geschlafen hat.«
    Tief in ihrer Brust breitete sich ein inneres Lächeln aus. Aber sie ließ nicht zu, dass es ihre Lippen erreichte. Sie wollte ihn nicht sehen lassen, wie froh sie seine Worte machten.
    Samantha nickte.
    Er küsste sie sanft auf die Lippen. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn es hier eine Schublade mit den Sachen einer anderen Frau gäbe?«
    Im Grunde sollte sie das nicht kümmern. Bis vor drei Wochen hatten sie einander noch nicht einmal gekannt. »Eigentlich nicht …« Aber klar doch, verdammt noch mal!
    »Samantha?« Er zog ihren Namen mit einem wissenden Unterton in die Länge.
    »Okay, ja«, lenkte sie ein. »Es ist nur, weil …« Sie suchte nach einer guten Ausrede und wurde fündig. »Als Paar sind wir für deine Angestellten viel glaubwürdiger, wenn ich hier in deinem Haus nicht bloß eine Nummer bin.«
    Erbärmlich. Ihr durfte eigentlich nichts daran liegen, mehr als eine Nummer zu sein. Sie sollte Mauern um ihr Herz und um ihre Gefühle errichten und dafür sorgen, dass sie keine emotionale Bindung zu dem Mann entwickelte, der ihr gerade so tief in die Augen sah.
    »Du bist keine Nummer, Samantha. Und falls du je das Gefühl hast, dass meine Angestellten hier oder in Europa dich so behandeln, lass es mich bitte wissen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Alle sind furchtbar nett zu mir.«
    Blakes Augen verengten sich einen Moment lang nachdenklich. Dann wandte er sich ab und packte die paar Kleinigkeiten vollends zusammen, die er brauchte.
    Als Samantha sich wieder zu ihrem Koffer gedreht hatte, erlaubte sie sich ein winziges Lächeln. Was zwischen ihnen passierte, in einem romantischen Licht zu sehen, war falsch. Sie hatten einfach nur eine befriedigende erotische Beziehung und waren zufällig auch noch verheiratet. Nicht mehr und nicht weniger.
    »Und, du Samantha?« Blake platzte in ihre Gedanken.
    »Was ist mit mir?«
    »Hattest du schon mal einen schubladenwürdigen Mann in deinem Leben?«
    Ihre Hand blieb über dem Koffer hängen. »Nein.« Das war die Kurzzusammenfassung ihres nichtexistenten Liebeslebens.
    Sie packte weiter.
    »Irgendwelche Verflossenen, die eines Tages an die Tür klopfen könnten?«
    Samantha warf einen Blick über die Schulter. Blake drehte ihr den Rücken zu und gab sich ungeheuer beschäftigt. Okay, ihr Mann interessierte sich für ihre amouröse Vergangenheit. Die hatte ja auch nicht wie bei ihm in den Boulevardzeitungen gestanden.
    »Der Liebesbrunnen ist schon seit einiger Zeit ausgetrocknet«, sagte sie.
    »Wann ist er denn versiegt?«
    Sie wandte sich um und wartete darauf, dass er ihren Blick erwiderte.
    »Seit mein Vater im Knast sitzt, habe ich niemanden mehr an mich herangelassen.«
    »Aber bei seiner Verurteilung warst du erst einundzwanzig.«
    »Korrekt.«
    »Heißt das, du warst seither mit niemandem …«
    »Mit niemandem.«
    Sein Blick wanderte nachdenklich zur Zimmerdecke. »Das bedeutet …«
    »Ich hatte vor dir exakt zwei Liebhaber.« Sie ahnte, worauf dieses Gespräch hinauslief. Seltsam, dass sie schon vorher gewusst hatte, was er sie fragen wollte. »Einen in der

Weitere Kostenlose Bücher