Bis zum bitteren Ende
Assets wie jeder andere Magier, den sie kannte.
Die Hologeneratoren erwachten zum Leben, und Janes Persona tauchte auf einem der Stühle auf. »Willkommen bei Assets Incorporated, Talon. Man nennt mich Jane-in-the-box.«
»Schön, dich kennenzulernen, Jane-in-the-box.«
»Du kannst mich Jane nennen.«
»Okay, Jane. Ich bin mitten in der Nacht hierhergeflogen, wo ›hier‹ auch sein mag, weil mein Schieber mir versichert hat, daß man dir trauen kann. Er sagte, ich würde mit dir arbeiten wollen und daß es lukrativ sei.«
»Talon, das stimmt alles. Gestatte mir eine Erklärung.«
Talon neigte den Kopf.
»Assets ist eine Gesellschaft von Shadowrunnern. Wir schirmen jene, die sich uns anschließen, sehr sorgfältig ab, so daß wir einiges Vertrauen in sie setzen können.«
»Gibt es überhaupt noch Vertrauen auf der Welt? Ich habe verdammt wenig davon zu Gesicht bekommen, insbesondere unter Shadowrunnern.«
Jane lachte. »Das ist wahr«, sagte sie, »aber wir sind anders. Wir sind finanziell unabhängig, so daß wir nicht für Johnsons arbeiten müssen. Wir übernehmen keine Runs für Konzerne. Oder vielleicht sollte ich sagen, daß wir nur für einen einzigen Konzern arbeiten, aber wir haben entscheidendes Mitspracherecht dabei, welche Runs übernommen und wie sie ausgeführt werden.«
»Für welchen Konzern?«
»Hast du von der Draco Foundation gehört?«
Talon pfiff durch die Zähne. »Wer nicht?«
»Wer Mitglied bei Assets ist, übernimmt für niemand anders Runs. Wir kümmern uns sehr gut um unsere Leute. Wir übernehmen Runs, weil wir die Welt verbessern wollen. Wir versuchen das Gleichgewicht wiederherzustellen. Idealistischer Drek, neh?«
»Nein«, erwiderte Talon. »Ich habe Dunkelzahns Testament gelesen. Ich denke, die Draco Foundation könnte tatsächlich etwas bewirken - falls sie von Plänen geleitet wird, die Dunkelzahn hinter lassen hat.«
»Wir möchten, daß du einen Run mit uns machst«, sagte Jane. »Die Bezahlung ist gut, aber er wird mehrere Tage dauern, er erfordert, daß du das Land verläßt, und könnte sehr gefährlich werden.«
»Worum geht es?«
»Axler weiht dich unterwegs ein. Im wesentlichen handelt es sich darum, eine Ware abzuliefern. Du wirst dich mit Axler der Ware und der ersten Sicherheitstruppe anschließen und mit ihnen nach Washington FDC fliegen, wo der Rest von Assets die Sicherheitstruppe ablöst. Bis dahin hat Axler das Kommando, danach Quecksilber.«
Talon rutschte auf seinem Stuhl herum. »Wer?«
»Quecksilber ist ein Ki -Adept«, erklärte Jane. »Er hat Assets von Dunkelzahn geerbt und ist einer der besten Undercover-Agenten der Welt.«
Axler schwang ihren neuen Cyberarm herum, um die Bewegungen mit ihm zu üben. Sie hatte ihren Arm vor ein paar Tagen bei dem Kampf mit Burnout und einem mächtigen Bär-Schamanen auf dem Pony Mountain verloren. »Die Zeit ist knapp, Talon. Bist du dabei?«
Talon zuckte mit den Achseln. »Ich bin neugierig«, sagte er. »So sehr, daß ich diesen Run mit euch unternehme. Wenn ihr mich danach wollt und ich euch auch, schließe ich mich Assets an.«
Jane lachte. »Gut gesprochen, Mister Vorsichtig. Gut gesprochen.«
»Willkommen an Bord«, sagte Axler. »Wir arbeiten folgendermaßen. Wir haben eine normale Befehlsstruktur nach Art des Militärs. Vielleicht bist du etwas anderes gewöhnt, aber sie funktioniert. Wir benutzen Spitzenausrüstung, die von Assets zur Verfügung gestellt wird.«
Jane unterbrach sie. »Ihr müßt sofort aufbrechen, wenn ihr rechtzeitig in Lake Louise eintreffen wollt.«
»Verstanden«, sagte Axler. »Wir werden pünktlich dort sein.«
Jane nickte. »Ich überwache euch. Talon, ich hätte gern, daß du eine Mikrokamera und einen Sender trägst. Das wird deine Beobachtung erheblich vereinfachen.«
»Einverstanden«, meinte Talon. »Vorausgesetzt, du garantierst mir, daß niemand anders in der Lage ist, mich damit aufzuspüren.«
»Nicht bei meinem System«, sagte Jane. »Die Signale der Phillips Tacticom Einheiten, die wir benutzen, werden durch temporäre LTGs und teleportierende SANs geleitet, die ich in der Matrix errichte. Bis jetzt hat noch niemand unsere Kommunikation angezapft, geschweige denn die Verschlüsselung geknackt.«
Talon starrte sie einen Augenblick mit offenem Mund an, dann war die vorgetäuschte Lässigkeit wieder da. »Ich schätze, das reicht«, erwiderte er in einem Tonfall, als würden ihm derartige Angebote jeden Tag über den Weg laufen.
»Ausgezeichnet«, sagte
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