Bis zum bitteren Ende
können, ob Harlekin moderne Verteidigungsanlagen installiert hatte.
»Jane, hast du irgendwelche Daten bezüglich der Sicherheit - Kameras, Drohnen, diese Art Drek?«
»Bedauerlicherweise nicht, Quecksilber. Ich glaube, er hat einiges davon, aber es könnte von der Matrix isoliert sein.«
»Drek«, fluchte Grind. »Ein Angriff auf diese Insel würde mir ganz und gar nicht gefallen.«
Ryan lächelte. »Deshalb nehmen wir ja auch den leichten Weg hinein. Wir fliegen von Marseille aus mit einem Hubschrauber hinüber. Harlekin erwartet eine Lieferung, und er muß den Empfang seines Vermächtnisses quittieren. Wenn alles gutgeht, rede ich in dieser Situation einfach mit ihm. Wir müssen uns nur auf seine Reaktion vorbereiten.
Falls er beschließt, uns zu helfen, waren alle diese Vorbereitungen nur eine Übung. Aber es ist auch möglich, daß der Magier in das Attentat auf Dunkelzahn verwickelt ist, und in diesem Fall könnte er in uns eine Bedrohung sehen. Falls er beschließen sollte, uns umzulegen, brauchen wir einen Fluchtplan. Und wir brauchen eine Möglichkeit, ihn davon abzuhalten, sich das Drachenherz unter den Nagel zu reißen. Irgendwelche Vorschläge?«
Axler ging zum Monitor. »Wir sollten sämtliche Verhandlungen in diesem Bereich hier führen, außerhalb der Burgmauern. Und wir sollten ein zweites Transportmittel bereithalten, vielleicht ein Boot oder einen Unterwasserschlitten.«
Ryan nickte. »Gute Idee. Jane, kannst du Taucherausrüstungen und drei Unterwasserschlitten besorgen?«
»Betrachte es als fait accompli.«
»Beachtliches Französisch.«
»Merci.«
Ryan wandte sich an den Zwergensamurai. »Grind, du und Axler steuert die Schlitten mit der zusätzlichen Ausrüstung für Talon, Dhin und mich an diesen Ort hier. Plan Beta beinhaltet eine Flucht unter Wasser. Außerdem brauchen wir ein Boot oder einen T-Bird, um uns hinterher einzusammeln.«
»Ich richte ein Versteck in Marseille ein«, meldete sich Jane.
»Ausgezeichnet«, sagte Ryan. »Jetzt laßt uns noch einmal die Einzelheiten durchgehen.«
Die Zeit verging wie im Flug, während sie den Plan immer wieder durchgingen. Ryan war zufrieden und sehr zuversichtlich, als das Flugzeug zum Landeanflug auf Marseille ansetzte. Und das änderte sich auch nicht, als sie die Rüstung in den wartenden Hubschrauber umluden.
Ryan schaltete sein Phillips Tacticom ein, steckte sich den winzigen Hörer ins Ohr und befestigte das dünne Mikrofon an seiner Kehle. Axler und Grind machten sich daran, die Taucherausrüstung zusammenzustellen und auf dem Unterwasserweg zur Insel vorzustoßen. Sie würden einige Stunden brauchen, bis sie dort ankamen. Das gab Ryan und den anderen reichlich Zeit, sich auf die Begegnung mit Harlekin vorzubereiten.
Vielleicht zu viel Zeit. Zeit der Muße, in der Ryan über die Konsequenzen eines Fehlschlags nachdenken konnte.
Das Schicksal der Welt hängt von meiner Fähigkeit ab, diesen Elf davon zu überzeugen, mir zu helfen. Ich darf nicht versagen.
8
Lethe betrachtete die Astralbilder der Techniker und Magier, die mit Billys kybernetischem Körper beschäftigt waren. Billy schlief. Das hatten sie mit ihren Drogen und Maschinen bewirkt. Aber den Geist konnten sie nicht einschläfern.
Billy lag flach auf dem Rücken, gelähmt und abermals auf einen Operationstisch geschnallt. Dieser befand sich in einer Cybermancy-Klinik irgendwo im Herzen Aztlans. Lethe wußte von Billy über die Cybermancy Bescheid. Sie hatte Burnout erschaffen - das Wesen, das aus Billy Madson geworden war, nachdem er seine Magie verloren hatte und sein Körper durch synthetisches Material, hydraulische Muskeln und elektronische Nerven ersetzt worden war. Vom ursprünglichen Billy war nur noch ein Teil seines Gehirns und seines Rückenmarks übrig.
Die Cybermancy war es auch, die Lethe eingesperrt hatte. Komplizierte Blutmagie war angewandt worden, um Burnouts Seele daran zu hindern, seinen Körper zu verlassen. Starke Zauber waren intensiviert worden, um sie dauerhaft zu machen. Diese Zauber bildeten ein Gitter aus Magie, das Geister festhielt, und als Lethe von Burnout Besitz ergriffen hatte, um ihn daran zu hindern, das Drachenherz zu beschädigen, hatte er herausgefunden, daß er den Körper nicht mehr verlassen konnte. Bald darauf hatte sich seine Seele mit der des Cyberzombies verbunden.
Burnout gab es jedoch nicht mehr. Lethe wollte gerne glauben, daß er die Veränderung in dem Cyberzombie bewirkt hatte, doch er mußte zugeben, daß
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