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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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durchschauen.
    Sie trat ihm mit ausgestreckter Hand entgegen. »Ich heiße Jane Foster«, schrie sie über den Rotorenlärm hinweg.
    Ryan fiel ein verschnörkelter Ring an ihrem Finger auf, Platin in der Gestalt eines zusammengerollten Drachen. »Ich bin Ryan Mercury«, stellte er sich vor, indem er ihre Hand schüttelte. »Und das ist Nolan Falcor.« Ryan deutete auf Talon. »Wir bringen eine Lieferung von der Draco Foundation.«
    Foster nickte. »Bitte sagen Sie Ihrem Piloten, er soll den Motor ausschalten und den Hubschrauber verlassen.«
    Bei dieser Anweisung schaltete Ryan auf allerhöchste Aufmerksamkeit; er drehte sich um und gab Dhin ein Zeichen. In das Kehlkopfmikro sagte er: »Stell den Motor ab und zeig der Dame dein hübsches Gesicht.«
    Als Dhin aus dem Hubschrauber gestiegen war, bedachte die Elfe Ryan mit einem Lächeln. »Vielen Dank, Mister Mercury. Wenn Sie mir jetzt die Rüstung und Ihre Beglaubigungsschreiben zeigen würden.«
    »Gewiß«, sagte Ryan. »Ist Mister Harlekin hier? Er muß die Papiere unterschreiben.«
    Foster warf den Kopf in den Nacken, als sie schallend lachte. »Mister Harlekin«, sagte sie. »Das ist nicht schlecht.«
    Ryan öffnete die Seitentür des Hubschraubers, so daß die drei Holzkisten sichtbar wurden, in denen sich die Rüstung befand. Dann zog er einen Aktenkoffer unter einem der Sitze hervor. »Unabhängig davon, wie er genannt werden möchte, brauche ich seine Unterschrift.«
    »Ich kann unterschreiben«, sagte Foster.
    »Ich fürchte, das geht nicht.«
    Foster bedachte Ryan mit einem eisigen Blick. »Harlekin will nicht damit belästigt werden«, erklärte sie. »Ich werde für ihn unterschreiben.«
    »Das kann ich nicht akzeptieren. Außerdem habe ich noch etwas anderes mit ihm zu besprechen.«
    »Und was?«
    »Eine Privatangelegenheit.«
    Foster musterte ihn wieder mit diesem eisigen Blick. »Für wen halten Sie sich, Mister Mercury?« Dann trat sie einen Schritt zurück und begutachtete seine Aura, zweifellos in dem Versuch herauszufinden, welche Fähigkeiten er besaß. Er hatte das Drachenherz maskiert, aber er war sich nicht sicher, ob die Maske ihrer eindringlichen Musterung standhalten würde.
    »Ich bin vielleicht mehr, als ich zu sein scheine«, sagte er. »Aber meine Mission hier ist mit wenigen Worten erklärt. Ich habe es übernommen, die Rüstung entsprechend Nadja Daviars Anweisungen dem Elfenmagier Harlekin zu liefern. Und ich habe noch einen weiteren Botengang übernommen, der mir von Dunkelzahn aufgetragen wurde, aber darüber kann ich nur mit Harlekin sprechen.«
    Foster wich zurück, bis sie den schmalen Bogengang erreichte, der zum Hauptgebäude führte. Ihr Gesicht war eine Maske der Verärgerung. »Harlekin erwartet Sie nicht«, sagte sie. »Ich muß ihn darauf vorbereiten ...«
    Talons Ausruf schien aus weiter Ferne zu kommen. »Sie wirkt einen Zauber!«
    Ryan gähnte plötzlich und sah, wie Dhin und Talon neben ihm zu Boden sanken. Müdigkeit und Erschöpfung hüllten sein Bewußtsein ein und drohten ihn zu übermannen.
    In diesem Zustand der Desorientierung traf ihn eine Kraft - ein Manapfeil, der durch seinen Körper zuckte. Die Wucht des Aufpralls riß ihn aus seiner Benommenheit.
    Sein Bewußtsein arbeitete wieder, und er konzentrierte sich auf seine Magie. Er spürte, wie die Kraft des Lautlosen Wegs zu ihm kam, und seine Umrisse verschwammen. Er maskierte sein physikalisches Erscheinungsbild und benutzte seine Verstohlenheitsmagie, so daß er kaum zu sehen war, als er zu Foster lief. Sekundenbruchteile später war er bei ihr und überraschte die Elfe mit seiner Schnelligkeit. Er zapfte die Kraft des Drachenherzens an und traf sie mit einem telekinetischen Schlag gegen die Brust.
    Der Schlag drang nicht zu ihr durch, sondern prallte von ihrer magischen Barriere ab und verlief sich. Aber er neutralisierte die Barriere. Der nächste Schlag würde ungehindert treffen. Ryan glaubte nicht, daß er noch einen Fernschlag brauchen würde. Er hatte sie beinahe erreicht.
    Ein Geist manifestierte sich vor ihm, als er zu einem Hieb auf ein Nervenbündel ansetzte, der ihr das Bewußtsein geraubt hätte. Der Geist brannte sich förmlich ins Leben, eine geschmolzene Gestalt wie lebende Lava, die eine unglaubliche Hitze ausstrahlte, welche Ryans Haut versengte.
    Verdammter Drek!
    »Fort mit dir, Elementar!« rief Ryan, indem er seine Kraft gegen den Geist richtete. Gleichzeitig schlug er mit den Fäusten auf die Kreatur ein. Es beunruhigte ihn, daß er

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