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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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gesunden Schlafs würde sie wieder voll dasein.
    Ryan bettete sie auf ein burgunderfarbenes Sofa gegenüber dem Kamin und legte ihr dann ein Kissen unter den Kopf. »Schlafen Sie gut«, flüsterte er ihr zu. »Sie sind hart im Nehmen.«
    Der Elf in Ninjaseide kam in die Halle gelaufen. Sein Name, erinnerte Ryan sich, war Slider. »Ein Hubschrauber nähert sich von Marseille«, meldete er.
    Ryan hob den Finger und bedeutete Slider zu warten. Er sprach in sein Kehlkopfmikrofon. »Jane, sind das Nadja und Aina?«
    »Ja, Quecksilber.«
    Ryan wandte sich an Slider. »Wir erwarten ihn«, be stätigte er. »Sag Cluster, er soll ihn landen lassen. Ich komme gleich selbst nach draußen.«
    Slider nickte und war wieder verschwunden.
    Ein paar Minuten später stiegen Nadja und Aina zusammen mit einem Kontingent von acht Angehörigen des Secret Service aus einem Hughes Airstar, der neben Dhins Maschine gelandet war. Nadja lief in Ryans ausgebreitete Arme, wobei ihr schwarzes Haar im Luftzug der Rotorblätter hinter ihr her wehte.
    Er hielt sie fest und sog ihren Duft ein.
    Aina folgte ihr, groß und muskulös, von unbestimmtem Alter. Leibhaftig hatte sie eine Ausstrahlung, die das Telekom nicht hatte vermitteln können, ein subtiler Unterschied, bei dem Ryan ein Schauder der Furcht überlief. Er empfand nur sehr selten Angst.
    Was ist es?
    Zweifellos war sie wie Harlekin ein mächtiger Magier, wenngleich das ihrer Aura kaum zu entnehmen war. Aber ihre Macht war es nicht, die diese Wirkung bei ihm hervorrief. Es war etwas anderes. Ein Bestandteil ihrer Aura, den Ryan irgendwo schon zuvor gesehen hatte.
    »Ryan«, sagte Nadja. »Das ist Aina.«
    Nadjas Tonfall riß Ryan aus seinen Überlegungen. »Vielen Dank für Ihr Kommen.«
    »Das Studium einer Aura kann sehr ungesund sein«, sagte Aina. »Aber nur, damit Sie Bescheid wissen, ich habe bereits mit Dem Feind zu tun gehabt. Ich kenne ihn vielleicht am besten von allen, die noch am Leben sind.«
    Diese Frau war Dem Feind ausgesetzt - und hat überlebt.
    »Und jetzt will ich meinem Freund helfen«, erklärte sie. »Ich habe bereits an einigen Orten nach ihm gesucht, aber ohne Erfolg. Ich hoffe, daß es mir gelingt, seine Spur von hier aus aufzunehmen.«
    »Kommen Sie hier entlang.« Ryan ging ins Château und zum Ritualgemach voran.
    Axler und Talon empfingen sie an der Tür. Axler wirkte gelassen, wenn auch wegen der Untätigkeit ein wenig gereizt. Talons Gesicht wies Spuren der Erschöpfung auf. Er war offensichtlich bestürzt darüber, daß es ihm nicht gelungen war, Harlekin zu helfen.
    Aina betrat den Raum und sondierte ihn mit all ihren Sinnen. »Bitte lassen Sie mich allein«, sagte sie. »Ich habe zu arbeiten.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Ryan. »Aber Sie sollten wissen, daß wir die Insel bald verlassen. Wir müssen versuchen, Verbindung mit dem Geist Lethe aufzunehmen, um dann das Ritual zu wiederholen, mit dem wir das Drachenherz zur Brücke geschafft haben. Nadja und ihre Sicherheitsleute bleiben hier.«
    Aina betrat den Ritualkreis und kniete sich neben Harlekin. Sie schaute nicht auf, als sie sprach. »Also gut.«
    Ryan bedeutete Axler und Talon, das Gemach zu verlassen. Talon ging mit einem kleinen Beutel voller Talismane voran, Axler folgte ihm mit ihrem Waffenarsenal.
    Aina strich mit den Fingerspitzen über Harlekins Haut, und sie sang mit leiser Stimme, bei der Ryan ein Kribbeln verspürte.
    Ryan begleitete Nadja nach oben. »Danke, daß du sie hergebracht hast. Ich hoffe, das beeinträchtigt nicht deine Chancen, sie für die Draco Foundation zu gewinnen.«
    Nadja nahm seine Hand in ihre, während sie zurück in die Halle gingen. »Die Draco Foundation ist bedeutungslos, wenn das hier schiefgeht«, sagte sie. »Außerdem bestand sie darauf zu kommen, als ich ihr sagte, was vorgefallen war.«
    Als sie das große Wohnzimmer mit dem Glasdach betraten, wurde Ryan vom Essensgeruch beinahe überwältigt. In einem der angrenzenden Räume hatten Bedienstete eine üppige Mahlzeit vorbereitet. Ryan folgte seiner Nase zum Eßtisch - einem massiven Möbelstück aus rotem Marmor. Er war für zehn Personen gedeckt, und zwar mit elegantem Geschirr und poliertem antiken Silberbesteck.
    Grind stieß in dem Raum zu ihnen. »Wir können jetzt gleich essen«, sagte er. »Foster schläft noch, aber alle anderen sind fast verhungert.«
    Ryan sprach in sein Kehlkopfmikrofon. »Ich will eine Strategiebesprechung beim Essen. Jane, bist du bereit?«
    Janes Stimme ertönte in

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