Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke

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Ryans Ohrhörer. »Von mir aus kann's losgehen.«
    »Axler, Dhin, Talon?«
    Drei Bestätigungen kamen über Tacticom.
    »Gut, gehen wir es an.«
    Nadja drückte Ryans Hand. »Ich lasse dich deine Arbeit tun. Ich muß selbst ein paar Telefonate führen und ein paar Leute auftreiben.« Sie glitt in seine Arme und küßte ihn sanft.
    »Ich komme und verabschiede mich, bevor wir aufbrechen«, sagte er.
    »Das weiß ich. Du mußt dich von mir verabschieden. Du hast keine andere Wahl.«
    Ryan lächelte und sah sie von der Seite an. »Natürlich stimmt es, aber woher wußtest du das?«
    Ihre dunklen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Das haben Frauen so an sich.« Dann lachte sie und wandte sich ab, gefolgt von ihren Leibwächtern.
    Zwei Minuten später hatten Talon, Axler und Dhin sich Ryan und Grind im Eßzimmer angeschlossen. Über Tacticom war Jane virtuell ebenfalls bei ihnen.

    Die Vorspeise bestand aus Schnecken mit Baguette, gefolgt von mit Knoblauch und Basilikum gewürztem Lamm und Kartoffeln.
    Beim Essen erläuterte Ryan seinen Plan. »Uns steht ein extrem gefährlicher Run bevor. Vielleicht der riskanteste, den wir je unternommen haben.«
    Ryan hielt inne und aß einen Bissen. »Talon, das betrifft dich ganz besonders, weil du dich entscheiden mußt, ob du weiterhin bei uns bleiben willst. Alle anderen sind dabei, nehme ich an.« Eines nach dem anderen betrachtete er die aufmerksamen Gesichter seiner Teammitglieder. Jeder reagierte mit einem bestätigenden Nicken.
    Talon legte seine Gabel nieder. »Ich weiß noch nichts über diesen Run«, erklärte er. »Deshalb weiß ich nicht, ob ich mitmachen will oder nicht, aber eines weiß ich ganz genau: Ihr seid das beste Team, mit dem ich je zusammengearbeitet habe. Mir gefällt, was ihr tut. Mir gefällt, warum ihr es tut, und ich glaube, ich gehöre hierher.«
    »Das hoffe ich«, sagte Dhin, »denn unsere letzten Zauberkünstler haben ins Gras gebissen.«
    Grind lachte. »Ja, wir hatten nicht gerade Glück mit unseren Magiern...«
    Ryan unterbrach ihn rasch. »Ich will dir nichts vormachen, Talon. Assets setzt seine magischen Talente ausgiebig ein. Gelegentlich wirst du dein Leben aufs Spiel setzen müssen. Aber das trifft auf jeden hier zu. Wir waren dem Tod alle schon sehr nah. Andererseits werden wir dich immer schützen, so gut es geht. Wir kümmern uns um unsere Leute.«
    Talon lächelte. »Ich bin dabei.«
    »Gut.« Ryan aß ein paar Bissen von seinem Lamm, bevor er fortfuhr. Dann erzählte er ihnen von San Marcos, dem Locus und den Menschenmassen. Er berichtete von der massiven Sicherheit und dem Hokus pokus, der rings um den Quader und die Stufenpyramide stattfand.
    »Jane bemüht sich herauszufinden, in welchem Raum Lethe gefangengehalten wird«, sagte er. »Aber in der Zwischenzeit müssen wir eine ganze Reihe anderer Probleme lösen. Erstens, wir müssen über die Grenze nach Aztlan. Zweitens, wir müssen San Marcos infiltrieren. Drittens, sobald wir Lethe gefunden haben, müssen wir die Anlage lebendig verlassen und uns über die Grenze auf sicheren Boden absetzen.«
    Janes Stimme ertönte in Ryans Ohr. »Ich habe gerade alles mit Clusters Schieber geregelt.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Das Team ist bereit, einen Run nach Aztlan zu unternehmen. Ich sage ihnen jetzt, daß ihr Job bei euch erledigt ist. Sie werden direkt nach Houston, CAS, reisen und dort auf Anweisungen warten.«
    Grind wandte sich an Ryan. »Das klingt, als hättest du bereits einen genauen Plan.«
    Ryan nickte. »Nur einen groben Ansatz, aber damit läßt sich arbeiten.«
    »Dann laß hören«, ermunterte ihn der Zwerg.
    Ryan trank einen Schluck Wasser. »Die Idee ist, daß zwei Teams getrennt eintreffen. Cluster und seine Chummers jagen etwas in die Luft und stiften ganz allgemein Verwirrung, während wir uns Burnout schnappen. Auf diese Weise sind wir den Sicherheitstruppen einen Schritt voraus. Sie werden sich zumindest anfangs im Kreise drehen, weil sie nicht wissen, was eigentlich vorgeht.«
    Axler schob ihren Teller weg und sah Ryan an. »Ich habe eine Idee, wie wir hineinkommen«, sagte sie.
    »Ja?«
    »Mit einem Nachtabsprung. Militärische Durchführung, aus großer Höhe und den Schirm erst im letzten Augenblick öffnen. Das bringt uns fast geräuschlos und unbemerkt über die Grenze und an der Sicherheit vorbei. Das Problem ist der Rückweg.«
    Talon sah auf. »Nightglider«, schlug er vor. »Wir können mit Ultraleichten zurückfliegen.«
    Ryan nickte und aß sein Lamm