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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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»gravierenden mechanischen Schaden«? Oder wurde er Opfer von dunkleren, unheimlicheren Mächten?
    Als Reporter mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung verfüge ich über ein Gespür dafür, wenn mir jemand ausweicht; ich spüre, wenn andere auf meine durchaus angemessenen Fragen nicht eingehen wollen.
    Und in diesem Fall wollte mir niemand etwas sagen – von den offensichtlichen Fakten einmal abgesehen: dass die Maschine nämlich von den Radarschirmen verschwand. Den Grund dafür kennen wir nicht, und da keine Funkverbindung zum Tower bestand, wissen wir auch nicht genau wo, außer dass es irgendwo weit draußen über dem Atlantik geschehen ist.
    Mehr hätte er eigentlich nicht schreiben können. Aber da sein Feature ja eigentlich von Admiral Morgan handelte, fühlte sich Henry dazu verpflichtet, zum Schluss noch eine sprichwörtliche Bombe platzen zu lassen.
    Allerdings ist auch dieses Szenario vorstellbar: Könnte es sein, dass die Maschine einen Sprengsatz an Bord hatte? Könnte es sein, dass die Boeing 737 in saudi-arabischem Besitz mit dem Sprengstoffanschlag am Logan International in Verbindung stand?
    Und könnte sie vielleicht kaltblütig von amerikanischen Militärflugzeugen abgeschossen worden sein, auf ausdrücklichen Befehl des Präsidenten der Vereinigten Staaten und auf Anraten seiner stets präsenten rechten Hand, Admiral Arnold Morgan? Es gibt dem Präsidenten nahestehende Personen, die das als die Wahrheit ansehen.
    Henry Brady war sich darüber im Klaren, dass dies ein Schuss ins Blaue war, aber er erinnerte sich an die Worte von Anthony Hyman, der sagte, sein Argwohn sei von einer sehr hochrangigen Person im Weißen Haus geschürt worden.
    Wie im Journalismus nicht unüblich, hatte Brady beschlossen, es darauf ankommen zu lassen. Wenn vom Weißen Haus ein entschiedenes Dementi kam, was sollte es? Das würde die Kontroverse nur anheizen. Und wenn kein Kommentar dazu abgegeben wurde, dann sahen seine Schlussfolgerungen noch besser aus.
    Henry Brady ahnte nicht im Entferntesten, welch weitreichende Folgen seine Story über Admiral Arnold Morgan haben sollte. Und der Ausgangspunkt dafür lag in einem unterirdischen Besprechungsraum am Rande von Gaza-Stadt, 10 000 Kilometer entfernt.
     
    General Rashud war ein begieriger Zeitungsleser. Als er mit Shakira noch in Damaskus gelebt hatte, hatten sie dreimal in der Woche in der berühmtesten Buchhandlung der Stadt, der Librairie Avicenne, eine Auswahl ausländischer Zeitungen gekauft. Und selten entgingen ihm die nur unregelmäßig erhältlichen Exemplare der New York Times , des Wall Street Journal , der Washington Post und des Londoner Daily Telegraph .
    In Gaza-Stadt gestaltete sich das schwieriger. Ausländische Zeitungen bekam man nur sporadisch, und die Hamas-Agenten griffen nur mit einiger Verzögerung wichtige Themen auf. Keinem aber entging Henry Bradys Story in der Washington Post . Drei Exemplare aus unterschiedlichen Quellen trafen am Montagmorgen, dem 5. März, per Post im Haus in der Omar-el-Mukhtar-Straße ein.
    Ravi saß draußen im Garten, trank Kaffee und dachte über die Bedeutung dieses seltsamen und mächtigen Mannes nach, der anscheinend so großen Einfluss auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten hatte.
    Er wusste genau, wer der Admiral war, und hatte bereits sechs Jahre zuvor ernsthaft darüber nachgedacht, ihn in London zu töten. Was sich allerdings als nicht durchführbar herausgestellt hatte. Der Sicherheitsstab des Admirals stand dem des Präsidenten in nichts nach.
    Jedenfalls dann, wenn er in offizieller Mission unterwegs war, was, wie Ravi annahm, damals in London der Fall gewesen war.
    Shakira brachte ihm frischen Kaffee und fragte, was er denn lese. »Ach, nichts Besonderes«, erwiderte ihr Mann. »Nur ein paar Zeitungsartikel über einen amerikanischen Admiral.«
    »Na, wenn es nicht wichtig ist, warum hast du dann gleich drei Ausgaben davon?«
    »Woher weißt du, dass ich drei Ausgaben habe?«
    »Weil ich durchaus fähig bin, zu zählen«, sagte Shakira. »Eine hast du in der Hand, die andere ragt aus diesem Umschlag heraus, und eine liegt auf dem Boden.«
    »Das heißt noch lange nicht, dass es wichtig ist«, antwortete Ravi.
    »Jemand hat sie für wichtig erachtet. Zumindest drei Leute. Sonst hätten sie sie dir nicht geschickt.«
    »Sie wurden eigentlich an Colonel Abdullah geschickt, der hier gewohnt hat.«
    »Also, wenn es nicht wichtig ist, warum wurden sie dann ihm geschickt?« Ein Teil von Shakiras Charme

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