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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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sowie andere ausgewählte Waffen. Sie starrte ihn an.
    Wer war dieser Mann?
    Gewiss nicht der lässige Weltenbummler, für den sie ihn gehalten hatte.
    Dieser Michael wirkte kaltblütig und effizient, während er seine Waffen überprüfte. Er kniff das Auge zusammen, und sein Kiefer mahlte. Tally entschied, dass sie ungefähr in diesem Moment Reißaus nehmen würde, wenn sie zu den Bösen gehörte. Nicht einmal ein Blick streifte sie, als er die Klappe zum Geheimversteck abermals öffnete und ein in einer Scheide steckendes Messer hervorholte. Dieses befestigte er an seinem Knöchel unter den Jeans.
    Dann schob er einen Revolver hinten in seinen Hosenbund unter das lose herabhängende Hemd und bedeutete ihr mit dem, den er noch in der Hand hielt, sich in der Schlafkoje zu verbarrikadieren. »Schließ ab«, gab er ihr mit Lippenbewegungen zu verstehen.
    Tally sprintete davon und verfolgte noch für ein oder zwei Sekunden seinen verstohlenen Gang durch die Kombüse, ehe sie die Tür leise zudrückte. Und verriegelte.

Siebzehn

    M ichael stand im Ruderhaus der Nemesis. Die italienisch schlanke Form der dreißig Meter langen Mangusta-Motoryacht kam ihm bekannt vor, als das Boot sich mit hoher Geschwindigkeit von Steuerbord näherte. Er brauchte gar nicht lange den Namen am Bug zu lesen. Als er neulich auf Paradise eingetroffen war, hatte man gerade die Beautiful Dreamer neu aufgerüstet. Sie verfügte nun über einen unauffälligen Schießstand, und vier hochtourige Schnellboote hingen an der Stelle, die normalerweise die Rettungsboote einnahmen.
    Aufgrund des technischen Genies seines Schwagers war die Nemesis in der Lage, den zweimotorigen Dieselantrieb der Motoryacht bei einem Rennen auszustechen. Gerade so eben. Aber die Beautiful Dreamer war schon zu nah, um jetzt noch einen sauberen Start hinzulegen. Und ihre Kanonen bildeten in der Tat ein eindrucksvolles Abschreckungspotenzial.
    Scheiße.
    Es gab nur einen Grund, warum das andere Schiff das Feuer noch nicht eröffnet hatte.
    Die Fernsteuerung des Impulsgenerators.
    Bestimmt hatte Arnaud den Strand nach dem Gerät abgesucht. Als er es nicht fand, musste er mutmaßen, dass Tally es an sich genommen hatte. Und weil Tally bei Michael an Bord war, würden die Bösen die Nemesis nicht in die Luft jagen. Zumindest nicht, bis sie die Fernsteuerung in Händen hielten. Solange er und Tally wussten, wo sich dieser Gegenstand befand, hatten sie eine Chance, am Leben zu bleiben.
    Damit könnte Tally die Retterin ihrer beider Hintern sein.
    Michael öffnete die Tür des Ruderhauses. Mit vor der Brust verschränkten Armen erwartete er ihre Ankunft gespielt lässig.
    Der Anblick der sich nähernden Beautiful Dreamer war ein Bild, das man nicht so leicht wieder vergessen würde. Die weiße Farbe des Rumpfes strahlte in der Sonne. Vor Jahren hatte Michael einmal einen Freund auf einer Mangusta besucht, und jetzt versuchte er, sich wieder an den inneren und äußeren Aufbau des Schiffes zu erinnern, während er wartete.
    Zwei Matrosen warfen fachmännisch Enterhaken, mit deren Hilfe sie die beiden Boote längsseits manövrierten. Das Deck der Beautiful Dreamer lag fast eineinhalb Meter über dem der Nemesis.
    Ein vertrautes und willkommenes Gefühl ruhiger Erwartung erfüllte Michael. Dieselbe Empfindung, die er immer hatte, wenn er bei einem Einsatz mitmachte und sich die Lage zuspitzte. Himmel, wie er das vermisst hatte! Er wog das Gewicht der Maschinenpistole in seiner Hand ab. Zwar stellte er seine Waffen nicht demonstrativ zur Schau, aber er versuchte auch nicht, sie zu verbergen.
    Michael zählte sieben Männer an Deck. Es waren alles Eingeborene. Wüste Gesellen. Alle hatten Schnellfeuergewehre im Anschlag und wirkten wie Katzen, die vor einem Mauseloch hocken und auf die nächste Bewegung warten. Sie würden lange warten müssen. Er hatte schon bei Spielen mitgemacht, wo es noch viel rauer zugegangen war.
    »Was steht an, Jungs? «
    »Mr. Bouchard möchte mit Ihnen reden«, sagte Palaki, ohne seinem Blick zu begegnen.
    Und Michael wollte mit ihm reden. Mit seinen Fäusten. »Ach ja? «, meinte er gedehnt. »Nun, hier bin ich. Der Monsieur kann jederzeit anfangen. «
    Er behielt weiterhin das Ruderhaus im Rücken. Miese Chancen 一 aber er hatte schon in schlimmeren Situationen gesteckt, aus denen er auch wieder heil herausgekommen war.
    Allerdings besaß er dieses Mal nur ein Auge. Michael drehte den Kopf ein wenig, um den bestmöglichen Überblick zu erreichen.
    Ein paar

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