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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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die Woche Vorräte zu bringen.
    Schon der sechsstündige Flug von Papeete aus hatte sie an den Rand einer Herzattacke getrieben. Trotzdem steckte sie jetzt in dem zwiespältigen Wunsch, sie könnte wieder an Bord der zweimotorigen Maschine mit sechs Sitzplätzen gehen, die schon bessere Tage gesehen hatte. Keuchend hatte die Klapperkiste Samstagmorgen zu einer holperigen Landung auf der Piste angesetzt, was sie zweifellos dazu angeregt hatte, Fly me to the moon zu schmettern.
    Das war erst drei Tage her. Ein halbe Ewigkeit.
    Tally hatte einen Blick auf den Piraten erhascht, der am Strand lag, als sie vom Laden zum Hotel zurückging - anscheinend wenig beunruhigt darüber, dass sein Boot nicht umgehend in Stand gesetzt werden konnte. Zuerst hämmerte er ein paar Stunden daran herum, dann latschte er jedoch zum Strand, wo er sich den Rest des Tages nicht mehr von der Stelle gerührt hatte.
    Sie beobachtete ihn von ihrem Fenster aus.
    Er war eine Augenweide. Ihn nur anzuschauen und sich dabei an die Berührungen der letzten Nacht zu erinnern reichte aus, dass ihr plötzlich einigermaßen warm wurde.
    Abgesehen von der Augenklappe und mehreren recht schlimm anmutenden Narben wirkte er gesund und munter. Außerordentlich gesund und munter.
    Ihre Reaktion auf ihn war genauso beunruhigend wie erstaunlich, weil sie überhaupt nicht auf solche Typen stand. Tally bedauerte es jedenfalls nicht, mit ihm Sex gehabt zu haben. Es verwunderte sie nur, dass es zu hundert Prozent ihre Schuld gewesen war. Das bedeutete aber nicht, dass sie für die Dauer seines Aufenthalts sein Urlaubsbetthäschen spielen würde. Sich einmal anders zu verhalten, als es ihrem Charakter entsprach und es auch noch zu genießen, reichte.
    Vielleicht lag es an der durch den Sturm verursachten gefährlichen Situation in Verbindung mit seiner Anziehungskraft auf sie, dass sie das, was von ihrem Verstand noch übrig geblieben war, verloren hatte und zu einem Fremden ins Bett gekrabbelt war. Vielleicht… es spielte keine Rolle. Sie hatte es getan. Und bedauerte es nicht.
    Würde es jedoch nicht wiederholen. Einmal war unglaublich, aber genug.
    Womit verdiente Michael Wright sich eigentlich seinen Lebensunterhalt? Hatte er irgendeinen Job? Er schien es zu genießen, den ganzen Tag am Strand zu dösen. Für einen Strandläufer besaß er ein außerordentlich hübsches Boot mit vielen netten Spielereien für große Jungs. Wahrscheinlich hatte er sein ganzes Geld in dessen Erwerb gesteckt, und möglicherweise brauchte ein Mann nicht sehr viel, um in der Welt rum zu schippern. Sicher nahm er hier und da seltsame Jobs an, um Vorräte einzukaufen. Praktisch konnte er bis in alle Ewigkeit über die Weltmeere ziehen.
    Nein 一 aufgrund einer seltsamen Verquickung des Schicksals waren sie aufeinander gestoßen. Der Abenteurer und die Stubenhockerin. Oh ja. Was für eine zukunftsträchtige Vorstellung!
    Um sieben trug sie ihr Make-up auf - das volle Programm: Grundierung, Rouge, Lidschatten und Wimperntusche, also ihren Standard. Sie war nie eine Schönheit gewesen, aber ein Mädchen tat halt, was es tun musste, um zumindest halbwegs attraktiv auszusehen. Dem Himmel sei Dank für die gute Schminke! Sie verbrachte eine Weile damit, ihre Naturlocken mit einem Lockenstab auszuziehen, dann holte sie ihr Reisebügeleisen hervor und bügelte ein Paar naturweiße Hosen und die dazu passende Bluse, plättete seine leuchtenden Shorts und das schlichte weiße T-Shirt, legte sie sauber zusammen auf das Fußende, um ihm die Sachen später zurückzugeben, und setzte sich schließlich in einen Sessel am Fenster.
    Er war dabei, in der Sonne zu Verbraten. Dummer Kerl!
    Das Meer erstreckte sich grün und türkisfarben, völlig glatt und ruhig bis zum Horizont. Der Sturm und die schreckliche Erfahrung, dem Tode so nahe gewesen zu sein, waren nur noch eine Erinnerung, die ihr einen Schauder über den Rücken jagte. Tally schüttelte sich und stand auf, um letzte Hand an ihr Äußeres zu legen vor ihrem Erscheinen unten beim Essen.
    Goldene Ohrringe, eine zierliche Goldkette, ein Gürtel aus Krokodilleder und passende Schuhe. Eine exklusive Rüstung. Kleider machten Frauen! Sie war so bereit wie irgend möglich.
    Auntie servierte das Dinner zwischen acht und zehn. Tally aß ihr Abendbrot immer um Punkt sechs, und ihr Magen knurrte laut, als sie um fünf nach acht in die Bar trat.
    Die Rollläden, die die gesamte Außenwand des Raumes bildeten, waren hochgezogen worden, um die Abendluft und

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