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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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gesagt, dass ich sie bringen soll. « Ihre schwarzen Augen funkelten, als sie ihm den uralten einladenden Blick zuwarf. »O Leli’a to’u l‘oa … ich heiße Leli’a«, wiederholte sie auf Englisch. »Gefällt Ihnen mein Name? «
    »Ich erinnere mich an ihn. « Leicht amüsiert trank Michael die warme Brühe. »Ein sehr hübscher Name. Ist Auntie wirklich Ihre Tante? «
    Das Mädchen zuckte die Achseln. »Auntie ist jedermanns Tante. «
    Über Leli’as Schulter hinweg sah Michael Tally aus dem Hotel treten und zum Strand schlendern. Sie trug jetzt hellgrüne Shorts und ein knappes, kurzes, ärmelloses Shirt. Aus der Entfernung wirkte sie kühl und - verdammt noch mal- ungerührt. Die Frau hatte einfach immer viel zu viel an. So schnell, wie der Gedanke gekommen war, so schnell schälte er sie in seiner Vorstellung aus ihrer Kleidung.
    Mist.
    »… mit mir?«
    Michael warf dem Mädchen an seiner Seite einen Blick zu. »Um was zu machen? «
    Leli’a presste ihre üppigen Lippen fest aufeinander. »Tanzen! Bei Aunties Geburtstagsparty. Heute Abend. Das habe ich gefragt. «
    Na, da war ja eine Gelegenheit für rohen, unkomplizierten Sex. Warum biss er nicht gleich an? Er schaute von Fräulein Allzeit-bereit zu Fräulein Verletzter-Blick und hatte seine Antwort. »Schätzchen, ich bin zehn Jahre zu alt. Mindestens. Gibt’s denn keinen Freund? «
    »Doch, klar. Nein.« Stolz, dann Leugnen. »Kein Freund.«
    »Danke, aber nein, danke. « Michael machte sich nicht die Mühe, die Abfuhr zu mildern. Er hatte weder Zeit noch Lust für Tändeleien. Warum sollte er wie ein liebeskranker Freier dieses kokette Mädchen mit dem Lasso einfangen oder sich von ihr benutzen lassen, damit sie sich ein bisschen erwachsener fühlte?
    Einen Augenblick lang verlor er Tally aus den Augen, als sie einige Büsche und Seegras passierte und den Hang zum Strand hinunterschlitterte.
    »Danke für das Getränk! « Er gab ihr die leere Flasche zurück. »Jetzt muss ich wieder an die Arbeit. « Tallys dunkles Haar glänzte in der Sonne, als sie auf den weichen, weißen Sand trat und ihren Weg am Wasser aufnahm.
    »Werden Sie mit Arnauds Frau schlafen? « Leli’a folgte seinem Blick und schaute dann mit blitzenden Augen zu ihm hoch.
    »Arnauds Frau?«
    »E oia, wussten Sie das nicht? «
    »Nein«, erwiderte Michael kurz angebunden.
    »Tut nichts zur Sache. Machen Sie Ihr Boot schnell wieder flott, und nehmen Sie sie nach New York mit. Niemand will sie hier haben. «
    Arnauds Frau. Das gab den Dingen ein anderes Gewicht. Verflucht noch mal. »Warum das? «, fragte er gepresst. Arnauds Frau. Um Himmels willen!
    Leli’a zuckte viel sagend die Achseln. »Niemand mag sie. Männer mögen Frauen, die sie im Bett finden können. Sie ist zu dünn. Und sehr hässlich.«
    Aha. »Darum wurde sie letzte Nacht die Treppe runtergestoßen? «, erkundigte Michael sich mit ausdrucksloser Miene. »Weil sie dünn und hässlich ist? «
    »Es war dunkel. Sie ist tollpatschig. Fiel von ganz allein …«
    Ja, genau. Aber das erklärte immer noch nicht den Franzosen mit dem Messer. Oder warum Tally nicht das winzige Detail mit dem Ehemann erwähnt hatte, als sie von ihm wissen wollte, ob er je verheiratet gewesen sei.
    Wie seine Schwester zu sagen pflegte: »Die Sache wird langsam interessant. «
    Tally zog ihre Sandalen aus und trug sie in der Hand, während sie den Strand entlangspazierte. Unter den Shorts und ihrem ärmellosen T-Shirt trug sie ihren Badeanzug. In ihrer Tasche befanden sich ein Handtuch, eine Flasche Mineralwasser, ein Apfel und ihr Buch.
    An diesem Nachmittag würde sie dem Piraten Michael Wright keinen einzigen Gedanken mehr widmen. Sie hatte auch bereits entschieden, wie sie in Bezug auf sein miserables Verhalten reagieren würde. Aber das hob sie sich für später auf.
    Jetzt würde sie erst einmal ein schattiges Plätzchen neben diesen Felsen am Ende des Strandes suchen, sich niederlassen und den ganzen restlichen Nachmittag mit ihrem Buch und Nichtstun verbringen. Es waren wahrscheinlich einige Kilometer; aber obwohl die Sonne hoch stand und heiß brannte, strich ihr eine lindernde Brise durchs Haar. Sie machte sich jetzt nicht mehr all die Mühe um die glatte und elegante Frisur, die sie in Chicago bevorzugte. Die feuchte Seeluft und das heiße Wetter brachten es dazu, sich zu ringeln, egal, was sie unternahm.
    Sie blieb stehen und hob die Sonnenbrille, um aufs Meer hinauszuschauen. Atemberaubend. Ungefähr als Elfjährige war sie mit ihrer

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