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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Meeresoberfläche sein.
    Hugo hatte ihm ein Zeichen gegeben 一 Ziel direkt vor uns…
    Michael blinzelte die erdrückende Dunkelheit und Kälte fort und verfrachtete sie wieder in die Vergangenheit.
    Die Sonne knallte auf seinen Kopf, und die leichte Brise auf seiner schweißnassen Haut ließ ihn frösteln. Er tappte mit dem rechten Fuß einen Schritt nach vorn. Noch ein großer Schritt, und er würde bis zum Oberschenkel im Wasser stehen. Es musste ihm gelingen, verdammt noch mal! Er konnte es schaffen … sein Verstand arbeitete gerade noch dahingehend, dass er sein Bein zurückzog, ehe er in Ohnmacht fiel.
    Bis zu den Knien hatte er es ins Wasser geschafft, ehe er seine Niederlage eingestand. Ihm war speiübel, während er wie eine Statue am Gestade stand und das Meer wie ein gieriges Ungeheuer an seinen Beinen zerrte, um ihn mit sich zu ziehen. Als hätte ihn die See einmal entwischen lassen, und jetzt versuchte sie immer noch, ihren Fehler wieder gutzumachen. Ihm war schlecht und schwindelig vor Angst. Schweiß überströmte seinen Körper, und sein Herz raste. Er zwang sich, knietief im kristallklaren Wasser stehen zu bleiben, während er jeden einzelnen pochenden Herzschlag zählte.
    Nach zehn quälenden Minuten erlaubte Michael sich den Rückzug. Halb blind vor Wut und Verzweiflung, stapfte er aus dem an ihm zerrenden Element.
    Elf verfluchte Monate war er auf dem verdammten Meer gefahren. Hatte es herausgefordert, ihn zu holen. Hatte über seine Vormacht gelacht. Und am Ende hatte der rachsüchtige Mistkerl doch gesiegt.
    Bäuchlings ließ er sich auf den heißen Sand fallen.
    Liegestütze.
    Fünfhundert.
    Strafe für seine Schwäche.
    Zwei. Vier. Sechs …
    Zuerst dachte er, der schrille Schrei sei in seinem Kopf … beim Hochkommen hielt er inne … und hörte es wieder.
    Er raste bereits über den Strand, ehe er wusste, warum.

    Eine an dem sonnigen tropischen Strand liegende Leiche hatte Tallys wild tanzende Hormone wirkungsvoller zum Schweigen gebracht als eine kalte Dusche.
    Ihr Schrei hallte immer noch durch die Luft. Mit rauer Kehle starrte sie auf den Körper, über den sie buchstäblich gestolpert war, als sie am Ufer nach Muscheln suchte.
    Nun, das war das letzte Mal, dass sie durch knöcheltiefes Wasser plantschte, ohne zu schauen, wo sie hintrat. Sie war so in Gedanken vertieft gewesen, weil sie über Michaels schlechte Laune nachgrübelte, dass sie nichts bemerkt hatte, bis der Leichnam gegen ihre Füße prallte.
    Der Schrei war ihr völlig ungewollt entschlüpft.
    Während ihre Augen immer noch zu begreifen versuchten, was sie sahen, schaltete ihr Gehirn ihre Beine schon in den höchsten Gang. Durch das Wasser preschend, raste sie dem Strand zu, als wäre ihr ein großer weißer Hai auf den Fersen.
    Die Flut trieb den toten Körper in einer Art makabrer Jagd hinter ihr her. Mit den Nerven völlig am Ende, schlug Tally sich eine Hand vor den Mund und sank mehrere Meter vom Wasser entfernt auf den heißen, trockenen Sand. Ihr Würgereiz machte Überstunden, wie häufig sie auch schlucken mochte.
    Reiß dich zusammen, um Himmels willen! Der arme Kerl ist tot. Er kann dir nichts tun , hämmerte sie sich ein. Trotzdem war sie nicht in der Lage, ihren Blick von dem Leichnam loszureißen, der im seichten Wasser hängen geblieben war.
    Es handelte sich um Lu, den Jungen, der die Mannschaft der Serendipity gebildet hatte. Tally erkannte sein bunt gemustertes T-Shirt wieder.
    Steh auf. Geh. Mach einen Schritt nach dem anderen. Hol Hilfe. Hol irgendjemanden. Nein. Hol Michael, er weiß, was zu tun ist!
    Die Leiche 一 es war leichter, in dieser Form an Lu zu denken -musste mit der Flut an den Strand gespült worden sein. Mit nach unten gedrehtem Gesicht lag er im Wasser. Sein schwarzes Haar umfloss seinen Kopf und trieb sanft in den auslaufenden Wellen. Dieses Bild war so schön, dass es fast von dem Loch in seinem Hinterkopf ablenkte.
    Fast.
    Seine leblose Hand winkte im Rhythmus der Brandung.
    Komm her. Hilf mir.
    Tally schluckte mühsam, summte ein bisschen und fing dann an, das Lied von Mackie Messer zu singen - »und der Hai-fisch, der hat Zäh-ne …« - während sie den Körper des toten Jungen im Auge behielt. »Liegt ein toter Mann am Strand, und ein Mensch geht um die Ecke …«
    »Himmel, das ist ja völlig krank. Jetzt halt aber mal die Luft an, ja? «
    Sie quiekte, und ihre Hand fuhr an ihren Hals, als sie herumwirbelte. Da stand der große, starke, Ich-bin-kein-Held- Michael in seinen

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