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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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zwischen sich den in eine Decke gewickelten Leichnam. Hastig rieb sie sich die fröstelnden Arme.
    »Ich sehe Sie dann heute Abend, Leli’a. « Tally winkte Auntie zu; entschlossen öffnete sie die Tür, um nach oben zu gehen, zu duschen und sich etwas anderes anzuziehen.
    Davon abgesehen war ihr Zimmer der am weitesten von Michael entfernte Ort, an den sie kam. Und diese Vorstellung gefiel ihr momentan ausnehmend gut. Ein bisschen Distanz zwischen ihnen schien eine fabelhafte Idee zu sein.
    Er konnte den armen Lu nicht erschossen haben; aber war es möglich, dass er die Explosion auf der Serendipity angezettelt hatte? Tally dachte darüber nach, während sie die Treppe erklomm.
    Nicht sehr wahrscheinlich. Michael Wright sah zwar gefährlich aus - aber er war so träge, dass es einen Kongressbeschluss brauchte, um ihn auf Touren zu bringen. Nein, sie glaubte nicht, dass der Pirat für die Explosion verantwortlich war.
    Umso besser!
    Tally stieß die Tür zu ihrem Zimmer auf. Ein Nickerchen und ein paar Stunden des Vergessens erschienen ihr im Augenblick ganz herrlich.
    Licht strömte durch die Jalousien, die sie offen gelassen hatte, ehe sie zum Strand gegangen war. Sie blinzelte. Dann blinzelte sie wieder, ehe das, was sie sah, in ihr Bewusstsein sickerte.
    Die tropische Sonne schien durch die Fenster und beleuchtete ein völliges Chaos.
    Jemand hatte ihre Bleibe total auseinander genommen.
    »Das darf doch nicht wahr sein! «
    Kleidung und persönliche Gegenstände lagen überall wie Spielzeug herum. Das Futter ihres Koffers und der Kleidertasche war zerfetzt und das Leder aufgeschlitzt worden. Sogar die Matratze hatte man herausgezerrt und das Bettzeug zerschnitten, sodass die Inletts zu sehen waren.
    Dieser verdammte Franzose!
    Und dieses Mal war er mit einer Schere oder einem Messer ihren Besitztümern zu Leibe gerückt. Sogar die Sohlen ihrer Schuhe hatte er abgerissen.
    »Verdammt noch mal! Nicht meine Lieblingssandaletten!« Tally umklammerte die Klinke so fest, dass die Knöchel ihrer Hand weiß hervortraten, während sie versuchte, das Gemetzel zu erfassen.
    Plötzlich wirkte ein Michael Wright weniger gefährlich als die Einsamkeit hier oben.
    »Und dann pass-iiiierte es«, sang sie leise vor sich hin, während sie die Tür langsam schloss und nach unten raste.

    »Michael?«
    Er saß an einem Tisch auf der Veranda, wo er mit den Männern, denen er beim Tragen des Leichnams geholfen hatte, die leichte Brise genoss, als sie angeschossen kam.
    Michael schaute - kaum überrascht - auf. Er hatte ihre Anwesenheit gespürt, und ein Blick in ihr aschfahles Gesicht sagte ihm, dass Tally wieder ein Problem hatte. Diese Frau zog Schwierigkeiten förmlich an.
    Sie hatte noch nicht geduscht oder sich umgezogen. Das Strandlaken klemmte immer noch unter ihren Achseln über ihrem kleinen Busen. Tally war barfuß, und feiner Sand überstäubte Füße und Beine. Er ließ seinen Blick von ihren Beinen zu ihrem Gesicht nach oben gleiten - es war weißer als der glitzernde Sand, der an ihrer Haut klebte.
    »Was ist denn jetzt schon wieder? «,fragte er misstrauisch. Himmel, ein Axtmörder?
    »Könnte ich kurz unter vier Augen mit dir reden? «
    Sie sprach, ohne dabei ihren Mund zu bewegen. Bei ihren fest zusammengebissenen Zähnen grenzte es an ein Wunder, dass sie überhaupt Luft holen konnte. Dieses Mal also keine hysterisch kreischende Tally! Wenn sie so große Angst hatte, würde sie allerdings vielleicht damit anfangen, ein Lied zu schmettern.
    »Sicher.« Er erhob sich vom Tisch. Als er nach ihrem Arm griff, spürte er das Zittern, das über ihre Haut kroch. Er schob sie durch die Bar und schnappte sich auf dem Weg die Brandyflasche und zwei Gläser. In der abgeschlossenen Veranda stieß er die französischen Fenster auf und ging zu einem kleinen, runden Tisch im Schatten eines blühenden Strauches.
    »Setz dich hin, bevor du umfällst. « Michael stellte die Gläser auf den Tisch und entkorkte die Flasche. »Was ist passiert? « Er schenkte ihr einen gut bemessenen Drink ein und reichte ihr das Glas. »Wieder eine Leiche?«
    »Nicht direkt, aber der Tag ist ja noch jung. « Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und sah ihn finster an, ehe sie nach dem Glas angelte und den gesamten Inhalt auf einmal hinunterstürzte. Ihre Nase wies durch die Sonne einen leicht rosafarbenen Schimmer auf; aber unter der unnatürlichen Blässe ahnte man eine hübsche, goldene Bräune. Ihr dunkles Haar hing ihr zerzaust ins Gesicht, und

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