Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
erwartete.
    »Es würde mich sehr schmerzen, sie zu verlieren. « Sie spielte mit dem Glas, indem sie es über dem feuchten Ring, den es auf dem Tisch hinterlassen hatte, kreisen ließ. »Mein Vater schenkte sie mir zum einundzwanzigsten Geburtstag. Sie ist nicht nur sehr teuer, sondern bedeutet mir auch viel. «
    »Hast du dich denn vergewissert, ob die Perlen noch da sind? «
    Tally runzelte die Stirn und sprang auf. »Nein. Habe ich nicht. Warte hier. Ich bin gleich zu …«
    »Nein, du wartest. Den Job erledige ich. «
    Ein paar Augenblicke später kam Henri nach draußen. Tally fragte sich, ob sie das Michael zu verdanken hatte, damit Aunties Mann auf sie aufpasste, während er fort war. Obwohl es unwahrscheinlich war, gefiel ihr der Gedanke doch ausnehmend gut.
    »Auntie sagt, dass Sie was essen sollten«, meinte Henri fürsorglich. Er stellte einen Teller mit gemischten Meeresfrüchten vor sie hin, dann setzte er sich auf den Stuhl, den Michael gerade verlassen hatte.
    »Lieber Himmel!« Mit einem leichten Schaudern betrachtete Tally die Schalentiere. »Danke, aber ich könnte jetzt nichts essen, auch wenn ich es versuche. Mir würde sich der Magen umdrehen. «
    »Das ist wirklich ‘ne schlimme Sache. Vielleicht ist es ja gar nicht Lu? Das Gesicht des Angeschwemmten erkannte man ja gar nicht mehr. Womöglich ein Streit unter Fischern? Aber was macht ein Fischer so nah an unserer Küste? Hier gibt es keine einträglichen Fanggründe. Und auch keine Perlen.« Er zuckte auf französische Art die Achseln. »Es sieht nach dem sprichwörtlichen Mann am falschen Ort zur falschen Zeit aus. «
    »Doch, es war Lu. Ich habe die Sachen wiedererkannt, die er anhatte, als wir an jenem Tag auf der Serendipity segelten. «
    »Ich würde mir keine Sorgen machen«, meinte Henri und stibitzte sich eine frittierte Krabbe von ihrem Teller. »Diese schreckliche Situation hat nichts mit Ihnen zu tun. «
    »Das hoffe ich wirklich ernsthaft. « Sollte sie Henri von ihrem Verdacht in Bezug auf Arnaud erzählen? Tally hatte keine Ahnung, in welcher Beziehung die beiden Männer vormals zueinander standen. Wenn da überhaupt eine Beziehung existiert hatte. Nun, was für einen Unterschied machte das jetzt noch, wo Arnaud tot war?
    Henri deutete auf ihr fast leeres Glas. »Möchten Sie, dass ich Ihnen stattdessen eine Cola bringe? «
    »Nein, danke. « Tally lächelte. »Ich glaube, im Moment brauche ich kein Koffein. Wie lange leben Sie schon hier, Henri? Sind Sie auf Tahiti geboren? «, fragte sie auf Französisch.
    Er bediente sich wieder von ihrem Teller und nahm sich diesmal einen Krebs in Limettensauce. »Non«, erwiderte er in seiner Muttersprache. »Meine Eltern kamen wegen des Perlenhandels nach Bora-Bora, als ich ein kleiner Junge war. Irgendwann sind sie nach Frankreich zurückgekehrt. Ich blieb, habe ein bisschen hier und ein bisschen dort gearbeitet. Als ich Mellie kennen lernte, war sie noch mit jemand anderem verheiratet. Jedenfalls wartete ich. « Er zwinkerte ihr zu. »Allerdings nicht sehr geduldig, bis sie endlich erkannte, dass sie mit dem falschen Mann verheiratet war.«
    Tally lächelte. »Und wie lange ist das her? «
    »Vierundzwanzig Jahre. Vierundzwanzig gute Jahre. Die besten. Mit eigenen Kindern sind wir nie gesegnet worden. Wir kamen nach Paradise, um uns um Leli’a zu kümmern, als Aunties jüngste Schwester starb. « Während seines Berichts verputzte er die gesamten Köstlichkeiten. »Als sie die Insel verließ, um zur Schule zu gehen, eröffneten wir das Hotel, damit wir noch etwas anderes zu tun hatten, als uns den ganzen Tag zu lieben. « Henri grinste.
    Michael erschien auf der Bildfläche. Die beiden Männer tauschten einen Blick, und Henri erhob sich, wobei er sich am Tisch hochstemmte. »Ich gehe jetzt lieber wieder rein und schaue mal, ob der Boss was für mich zu tun hat«, meinte er mit einem betrübten Seufzer.
    »Danke für den Imbiss«, bemerkte Tally trocken und reichte ihm den leeren Teller.
    »Bitte schön. Ich werde ihr ausrichten, dass es Ihnen geschmeckt hat. «
    Immer noch lächelnd schaute Tally zu Michael hinüber, der sich einen Stuhl heranzog und setzte. »Hast du meine Perlen gefunden? «
    »Nein. Sie sind weg. «

Zwölf

    S o etwas ist hier noch nie passiert«, klagte Auntie, während sie mit mehreren großen Plastikmüllbeuteln keuchend die Treppe erklomm. Sie schlurfte in Tallys Zimmer und begann, Überreste vom Koffer, die sie auf dem Boden vorfand, in einen der Beutel zu

Weitere Kostenlose Bücher