Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)
sank an ihrer Seite nach unten. Das Handtuch verrutschte ein wenig und enthüllte die obere Wölbung ihrer Brüste. Tally bemühte sich, Haltung zu bewahren. Aber der Puls an ihrem Hals schlug immer schneller. Michael wollte seinen Mund auf diesen unregelmäßigen Puls legen, um ihren Herzschlag auf seiner Zungenspitze zu spüren.
»Es ist unwahrscheinlich, dass sie die Insel verlassen hat. Sie muss hier irgendwo sein. «
»Ja«, meinte Tally genüsslich. »Zwar kann sie weglaufen, aber sich nicht auf ewig verstecken. Komm, lass uns zurückgehen. « Sie wandte sich wieder dem Weg zu und setzte ihre Füße vorsichtig auf die scharfkantigen Muschelschalen, die ihn befestigten.
»Leli’a war nicht zu Hause? «, fragte der aufblickende Henri, der gerade den Tresen polierte.
»Nein. Ich werde sie später zu fassen kriegen«, erklärte Tally ihm ruhig. Obwohl Michael hinter ihr herging, wusste er, dass sie den Kiefer fest zusammenpresste. Ihre leicht gebräunten Schultern waren steif vor Wut, als sie die Tür aufstieß.
Er grüßte Henri mit einem Winken - sprechen wollte er anschließend mit ihm - und folgte Tally zurück auf die hintere Veranda.
Sie setzte sich hin und verschränkte ihre Arme auf dem Tisch. Erschöpfung und Groll standen in ihren Augen.
»Warum gehst du nicht nach oben und machst ein Nickerchen in meinem Zimmer? «
»Ich brauche kein verdammtes Nickerchen«, erwiderte sie gereizt, dann rieb sie sich die Stirn. »Tut mir Leid. Ich sollte dich nicht so anfahren. Ihretwegen sind jetzt meine Klamotten im Eimer. Verfluchter Mist!«
»Vielleicht solltest du hier ausziehen und oben im Haus wohnen. Bring ein bisschen Distanz zwischen euch! «
»Wieso soll ich mir von dieser Kröte Angst einjagen lassen? «, zischte sie empört. Ohne zu blinzeln schüttete sie sich ein ganzes Glas Brandy in den Hals.
Himmel, er liebte es, wenn ihre Augen aufleuchteten und vor Wut blitzten. Ihre Wangen waren jetzt nicht mehr blass, sondern gerötet. Michael verspürte den überwältigenden Drang, sie auf seinen Schoß zu ziehen und seinen Mund auf ihre warme, weiche Haut zu drücken. Stattdessen versenkte er seine Hände, wie gehabt, in den Taschen seiner Shorts.
»Ich bin hier gut aufgehoben, bis mein Vater zurückkommt. Davon abgesehen«, meinte sie fast wehmütig, »würde ich mich dort oben nicht wohl fühlen. «
Michael hätte ihr gern angeboten, ihr Gesellschaft zu leisten. Himmel! Wäre das nicht herrlich, wenn Church nach Hause käme? »Das ist deine Entscheidung. Wann soll er wieder da sein? «
»Arnaud sagte, Donnerstag. « Sie zog das Handtuch ein wenig höher und rieb sich dann mit einer Hand die Schläfe. »Verflixt noch mal. Was soll ich bloß anziehen? « Ihr schiefes Lächeln schmerzte ihn in der Seele. »Das ist blöd, ich weiß. Aber ich wollte, dass unser Treffen perfekt wird. Nun es ist bereits vermasselt, weil ich … ach, egal. Es hat ja keinen Sinn, sich über etwas den Kopf zu zerbrechen, das man nicht beeinflussen kann. «
»Bestimmt gibt es irgendetwas im Laden unten am Hafen. «
»Richtig.« Ihre Stimmung hob sich. »Ich werde Auntie bitten, ihn später für mich aufzumachen. «
»Sie führt auch den Laden? «
»Hast du das noch nicht gemerkt? Alles hier auf der Insel liegt in ihren Händen. «
»Du wirst ihr die Sache mit Leli’a erzählen müssen. «
»Das werde ich. Nachdem Leli‘a und ich uns unterhalten haben. Ich kann dir sagen - das ist bis jetzt ein ziemlich aufregender Urlaub gewesen«, fügte Tally trocken hinzu. »Außer einem Scheren schwingenden, zur Barbiepuppe mutierten Teenager fliegt die Serendipity in die Luft, und gibt es noch einen stinkenden Kerl mit einem Messer. Und obendrein den armen toten Lu!« Sie rollte das Glas zwischen ihren Handflächen hin und her. »Alle Hinweise deuten auf Herrn Unangenehm persönlich. Ich würde zu gern wissen, was Arnaud vorhatte. «
»Und Leli’a.«
»Ja - glücklicherweise hat sie meine Halskette nicht gefunden. «
»Aber nur weil ihr nicht eingefallen ist, im Toilettenspülkasten nachzuschauen. «
Tallys Augen weiteten sich. »Michael, du Halunke!« Sie unterdrückte ein Lachen. »Was fällt dir ein, im Toilettenspülkasten rumzustöbern? «
»Vielleicht wollte ich ja meinen Schmuck verstecken. «
»Das hätte ich von dir nicht gedacht«, meinte sie leicht zögernd. Ihrem Blick war die Anspannung anzusehen. In den letzten paar Tagen hatte sie eine ganze Menge durchgemacht. Weitaus mehr, als man auf einem Inselparadies
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