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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Long Tom setzte eine Granate nur sechzig Meter hinter ihn und zerdrückte einen Nacon -Scout wie eine Blechbüchse, was die Clanner weiter verunsicherte.
    »Alle Waffen feuern auf das Landungsschiff. Wer einen entsprechenden Schusswinkel findet, greift die Laderampe an. Stutzen wir ihnen die Flügel.«
    Inzwischen hatten sich die letzten Nichtgefechtsfahrzeuge aufgereiht, um an Bord zu fahren. Zwei davon gingen unter heftigem Beschuss in Flammen auf.
    Eine Gausskugel des Kelswa streifte das Knie des Templer, und Jasek wäre fast zu Boden gegangen. Er stieß einen Mechfuß vor, um sich abzustützen, drehte den Rumpf und feuerte mit dem abgewandten Me-charm eine Antwortsalve schräg vor der eigenen Maschine vorbei.
    Er landete einen unverhofften Glückstreffer. Der PPK-Schuss fand eine Schwachstelle in der Panzerung des Kelswa und bohrte sich tief in eine der Antriebsbuchten. Der Energiestrahl durchtrennte die Antriebskette und machte den Panzer bewegungsunfähig.
    Als sich der Beschuss auf die Laderampe konzentrierte, hatten die Jadefalken genug. Die Hauptkampfeinheiten zogen sich in guter Ordnung ins Innere des Overlord zurück. Jaseks Artillerie beharkte ihre Linien weiter, aber dafür rächten sich die Falken, indem sich ihre Kampfhubschrauber auf jedes Fahrzeug stürzten, das sich zu weit vorwagte.
    Schließlich zündete der Overlord mit einem Donnergrollen die Haupttriebwerke, um abzuheben. Die sonnenheißen Plasmaflammen schlugen in den ungeschützten Boden. Rauch und Dampf wogten rund um das gigantische Metallei auf und verdeckten die Sicht auf die Laderampe, über die der Dunkelfalke IIC und der Kriegshammer IIC als Letzte an Bord stiegen.
    Die Kampfhubschrauber drehten ab und jagten nach Südwesten davon, in die Sicherheit ihrer nächstgelegenen Befestigung.
    Da Jasek wusste, welche Zerstörung die Antriebsflammen anrichten konnten, falls das Landungsschiff im Tiefflug über seine Linien schwenkte, befahl er seinen Einheiten, sich in Richtung Wald zu verteilen. Die meisten zogen sich bis zum Waldrand zurück, ein paar favorisierten die Außenbezirke Lanarks.
    Jasek blieb, wo er war, zuversichtlich, dass sein Templer einem so schwerfälligen, wenn auch gefährlichen Gegner ausweichen konnte.
    Das Landungsschiff unternahm keinen Angriffsversuch. Es hob senkrecht ab und setzte eine Reihe Setzlinge in Brand, als es leicht zur Seite driftete, richtete dabei aber kaum mehr Schaden an als schon bei der Ankunft. Innerhalb von Sekunden war es nur noch ein heller Lichtpunkt am Himmel.
    »Auf Nimmerwiedersehen«, stellte Joss Vandel fest.
    Jasek wackelte mit dem Kopf. »Ein frommer Wunsch, aber die kommen wieder.« Fast hätte er sich schon einen längeren Kampf erhofft, um den Clan-nern schwerere Schäden zuzufügen. Aber wie es schien, hatten die Jadefalken aus ihren früheren Fehlern gelernt. Sie waren viel schneller als bisher bereit, sich zurückzuziehen und neu zu formieren.
    Und hatten sich ebenfalls auf einen langen Kampf eingestellt.
    »Sie kommen wieder«, wiederholte er flüsternd, um das stimmaktivierte Helmmikro nicht einzuschalten. Dann wurde er wieder lauter. »Schicken Sie Leute in die Anlage, Joss. Erst Kröten zur Sicherung, dann Pioniere. Wir wollen uns erst einmal vergewissern, dass alles sicher ist, und dann schauen wir uns an, was die Falken angerichtet haben. Und rufen Sie unsere Leute.«
    »Alle?«, fragte Vandel.
    »Alle. Soweit sie nicht anderswo benötigt werden oder in einem Feuergefecht stehen, will ich die Thar-kanischen Ulanen und Lyranischen Ranger hier in Lanark sammeln.« Er fletschte die Zähne. Ihm war klar, was er damit tat. »Es wird Zeit, dass der Sturmhammer eine Linie in den Sand zieht.«
    Und dann würden sie sehen, wie wichtig Skye den Jadefalken war. Ob sie bereit waren, für diese Welt zu kämpfen und zu sterben.
    Miliario, Skye
    Präfektur IX, Republik der Sphäre 15. Dezember 3134
    Ein später Frost überzog das fahle Gras und Milianos Straßen unter dem schützenden Schatten der Bäume und Häuser mit weißem Reif. Skyes Sonne, die mit jedem Tag des aufziehenden Frühlings am kobaltblauen Himmel höher stieg, knallte herab und schmolz, was sie erreichte. Hier glitzerten Eiskristalle, dort zogen Dampfschwaden über den nassen Asphalt.
    Im einen Augenblick fror man, im nächsten schwitzte man.
    Tara Campbell kannte das Gefühl nur zu gut.
    Sie saß neben Duke Gregory Kelswa-Steiner in seiner gestreckten Schwebelimousine, starrte aus dem halb verspiegelten Fenster und suchte

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