Bismarck 03
letzten Pfeil aus dem Köcher und Haigh dem Zickzackkurs Coppers nachsandte. Auf ausführliche Polemik lassen wir uns nicht ein, die Feststellung bleibt aber unerläßlich, daß Copper erdrückt worden wäre, wenn rechtzeitig vereint 27. R. K. auf ihn fiel, während 4. Kav. K. Stetten ihn über Courtrai einkreiste. Wenn gleichzeitig 26. R. K. aus Osten dem nordwärts aufgestellten Haigh in die Flanke fiel und 23. R. K. die 87., 88. Territ. D. vor sich her trieb, war großer Erfolg möglich, ehe Foch sein 9. K. heranführte. Auf 32. K. (31., 38. D.) war vollständig erst bei Monatsende zu rechnen, auf 16. K. erst am 1. Nov., auf 22. K. erst am 3., 5. Deutsche Angaben über Mitwirkung dieser Korps sind alle falsch, zu dem Zweck vorgetäuscht, um nicht eine Fundgrube für unangenehme Entdeckungen zu liefern. Denn nur so begriffe man, daß bei Eingreifen von etwa 70 Bataillonen der Südgruppe so wenig glückte, und selbst dann würden 150 Bataillone (inkl. 66. R. und Jäger), von denen man stets das Höchste erwarten darf, über 170 Herr geworden sein. Es ist aber beides falsch. Lange fochten im Oktober bei Ypern nur 66 englisch-französische, dann vielleicht 110, erst ganz zuletzt etwa 125. Daß Winston Churchill von »vierfacher deutscher Übermacht« faselte, daran tragen deutsche Berichte selber Schuld, indem sie 13., 15. K., 2. bayr. K. zählen. Selbst die amtliche Schrift verfällt wie Stegemann in den Ausdruck »13. K.«, weil dessen Generalkommando Fabeck anwesend, doch nur mit 26. D. Umgekehrt führt auch die Ausdrucksweise irre, daß 7 deutsche Korps 8 feindliche angriffen, denn lange waren nur 3 englische, 2 franz. Divisionen vorhanden, später dazu 2 bis 3 franz., man muß divisionsweise zusammenrechnen. Diese mögen ihren Septemberverlust ergänzt haben; D. Copper schmolz aber schon erheblich durch Strapazen und das Territoriale war von geringer Qualität. Dagegen waren unsere Freiwilligenkorps vollzählig und frisch, diese »unmögliche Miliz« schlug sich über alles Lob erhaben. Ihre 77 Batl. hätten allein genügt, vor Ankunft des 9. franz. K. alle Stellungen zu überrennen, sie würden auch so noch obgesiegt haben, wenn rechtzeitig und vollzählig eingesetzt; wir behaupten aber laut Ausweis der V. L., daß höchstwahrscheinlich 20 ihrer Batl. im Oktober nicht eingesetzt, d. h. noch in zeitlichem Rückstand. Sie fochten stets gegen Übermacht und Lobpreisung der 26. D. bei Messines verdrießt, weil sie nur Reiterschützen und einige Bataillone des 3. engl. K. gegen sich hatte. Wäre 2. bayr. K., 13. K. vollzählig Ende Oktober im Kampf gewesen, so wäre ihre Leistung erbärmlich, denn es ist unwahr, daß sie schon 16. 22. franz. K. gegen sich hatten, von denen höchstens 15 Batl. am letzten Oktobertag mitwirkten. Nach unserer Ergründung fochten aber nur eine bayrische Vorhut und nicht mal die Hälfte Deimlings. Nun ist aber ergötzlich, daß die amtliche Schrift zwar alles mögliche fechten läßt, (auf franz. Seite gar noch ein anderes unbekanntes Korps), dafür aber meint, 25. R., 3. D. seien erst im November ins Feuer gekommen. Laut V. L. fochten gleichwohl 3 Pommersche, 2 Hessische Regimenter am 31. Oktober. Im ganzen etwa 40 Batl. der Südgruppe, aber erst ganz zuletzt, sie taten am wenigsten. 37., 38. L. W. Br. marschierten von der Yser erst Ende Oktober zur 4. A. Daß die G. St. Schr. sie und »1. Ers. D.« dort im Oktober mitzählt, widerspricht den V. L. (Übrigens gingen 1. Ers. Rgt. und 1. bayr. L. W. Brig. nach der Champagne, wo auch 224. R. Weimar eine Zeitlang hospitierte). Selbst wenn 6 Batl. dieser Einheiten mitwirkten, standen bei Ypern bis 31. Okt. nur wenig über 100 Batl. im Kampfe gegen starke Stellung überlegener Kräfte mit weit überlegenem Geschütz. Denn auch das stimmt nicht, daß die Fabeck beigegebene stattliche Menge schwerer Artillerie vor 1. Nov. wirkte. Dagegen ist bei 6 belg., 2 franz. Div. an der Yser zu vermerken, daß erstere kaum die Hälfte ihres Bestandes und Romach nur Brigadestärke hatte, 5 deutsche Divisionen (2 davon frisch, die andern sehr wenig geschwächt) sehr wohl imstande waren, sie zu brechen. Möglich, daß zum Schluß noch etwas Territoriale und Turkos mitwirkten, auch fehlte 52. R. nach unserer Meinung der 5. R. D., doch man sollte nicht ewig von »Dixmuiden« schwärmen und darüber die unglaublichen Heldentaten der Sachsen, Badenser, Rheinländer der andern Res. K. vernachlässigen, die man auch insofern stiefmütterlich behandelt, als die
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