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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Hannoveraner gingen erneut zum Angriff über und gewannen die Höhenlinie Courjoumelles-Housset. Hier fiel der Oberst der 74 er, doch hielt sich nur Lanrezacs äußerster rechter Flügel gegen die 2. G. D. Auf seinem linken Flügel lag weniger Druck; doch die Westfalen und 19. R. D. brachen bei Ribemont und Mesnil im Nordosten ein, ihre Artillerie wirkte stark mit Verfolgungsfeuer gegen die schon südwärts abströmenden Marschsäulen. 159. Mühlheim a. d. Ruhr drang bis Maisières am Kanal vor, wo 43. Art. Wesel auffuhr und die Rückzugsstraße nach La Fère bestrich, welches kleine Fortsystem aber selber weittragendes Fernfeuer mit empfindlicher Schärfe entgegensandte. Anscheinend verfolgten auch Gardedukorps und Gardekürassiere, deren summarisch angegebener Verlust sich aber meist auf September bezieht. Lanrezac mußte jetzt an raschen Abmarsch denken und brach die Schlacht auch im Osten ab, die er ja nur aus Rücksicht auf die Briten annahm. Nachdem auch die Gardegrenadiere mit schlagenden Tambours den Höhenrand erstiegen, trabte 4. G. Art. nach und legte kräftiges Verfolgungsfeuer »an der Somme« ein. Auf Außergefahrsetzen seines mürben Heeres bedacht, räumte Lanrezac am 31. La Fère, am 1. Sept auch die Forts bei Laon. Sperrforts Hirson und Givet kapitulierten schon am 31., wodurch die Beute an schwerem Geschütz sich vermehrte. Die Verfolgung brachte sonst nicht viel ein, eine Kompagnie Gardeschützen soll zuerst Soissons erreicht haben. Die in vollem Rückzug über Oise und Aisne befindlichen Alliierten wurden jenseits nur noch am 2. Sept. bei Cotterets eingeholt von den 35 ern und II/12.; die Coldstream- und Grenadierguards der Div. Lomax wurden zurückgeworfen. Indessen dürften Marrwitz' Leibhusaren und Mecklenburger Dragoner noch die englischen Marschsäulen hier und da umschwärmt und belästigt haben. Außerdem zerstreute die 5. Brig., vornehmlich II/III/9., am 2. bei Verberie und Fontaine eine Abteilung der Pariser Garnison, wobei auch etwas Alpenjäger und Provisorische Kavallerie, im Großwald von Compiègne. 1. G. Ul. verjagten die Nachhut des Bordeaux-Korps aus Château Thierry und erblickten hier zuerst die verhängnisvolle Marne. Marrwitz überschritt inzwischen schon südwestlich Noyon die Oise; Bülow hoffte aber von Kluck allzu vertrauensselig »volle Ausbeutung des Erfolges von St. Quentin«. Dieser meldete zwar am 31. das Einschwenken seiner Rechten zur südlichen Oise, vorläufig stand sie aber weit verzettelt. Klucks Verhältnisse kannte Bülow stets nur aus dessen unklaren Rapporten und machte sich daraus falsche Bilder. So glaubt er auch das ganze 2. K. am 3. bei Senlis a. d. Oise; es waren nur die 49er. Marrwitz hing sich keineswegs Frenchs Abzug über Meaux ans südliche Marneufer an, sondern ließ bald locker.
       
    Am 1. Sept. befand sich, während im Osten die 5. A. viel südlicher voraus als 4. und 3., die 1. A. ungefähr in gleicher Luftlinie südlich bei Cotterets, später Ferté-Milon und Creil. Sie stand immer noch in Lanrezacs Flanke, dessen Abzug von Soissons auf Château Thierry das 9. K. unmittelbar in die Weiche fallen wollte. Dieser kräftige Entschluß des energischen Generals Quast kam aber nicht zur Ausführung, weil R. K. Valabreque »in beängstigendem Zustand« an der Marne auseinanderlief, das 18. K. nach Condéen Brie auswich, dessen nächste Division beim ersten Schuß deutscher Haubitzen das Weite suchte. Die Franzosen kniffen ohne jeden Widerstand südwärts aus zum Morin, gefolgt vom 9. K., das ihrer vorerst nicht mehr habhaft wurde, und Teilen von Marrwitz, die so den übrigen deutschen Heeresteilen weit vorauskamen. Lanrezacs Rechte behielt nur Rückzug südöstlich, über Dormans auf Montmirail abgedrängt. Wie wir heute die Dinge kennen, hätte sofortiges Nachstoßen Bülows zu allgemeiner Auflösung und Flucht bis zur Seine geführt. Er legte indessen am 31. einen Ruhetag ein, teils wegen Erschöpfung der Truppen, teils wegen unnützer Besorgnis vor dem veralteten Fort La Fère. Dies brachte mit sich, daß er erst am 2. sich Marne und Wesle näherte. Die Verfolgung brachte daher keine Früchte, während damals auch Foch und Langle den Sachsen nach Epernay und Chalons entkamen, French unangefochten von Nanteuil bis Coulommiers retirierte, Maunoury von Creil-Senlis bis Paris, Amade bis Rouen. Nach Nordwesten bis Amiens deckte Klucks Landwehr, wovon Kuhl nichts erwähnt. Schon Frenchs erstes Ausweichen auf Noyon und dann auf Compiègne und immer

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