Bismarck 04
scheint die 8. Brig. noch nicht ganz da (149.) und neuer Angriff nicht spruchreif gewesen, Trossels 6. Brig. blutete erfolglos längs der Chaussee nördlich Dobron. Bei III/42. fielen Kommandeur und Fahnenträger, gegen 34er Füsiliere spielten emsig Masch. G. aus Panzerautos. Dagegen hatten 5. Brig. (besonders das einstige Rgt. »Kolberg« Nr. 9.) und die Breslauer Brig. Schmiedeke Erfolg gegen die verschanzte Waldung vor Pawlovice. Im Flußtal der Grabia kam es zu ernsten Auftritten bei Gerock, der bei Seitendruck gegen die von General du Trossel Verjagten, seinerseits bei Dutow umwickelt wurde, jedoch dem 5. K. die Überraschung heimzahlte. Unter auflösenden Verlusten floh die 7. r. D. nordöstlich auf Rzgow, so daß jetzt wirklich südwestlich Umfassung eintrat. Am 4. trieb Linsingen den abziehenden Feind bei Pavlikowice vor sich her, Frommels Reiterei versäumte leider rechtzeitigen Aufbruch über die Grabia. Immerhin war der Druck auf Plehwes Linke beklemmend, seine Rechte lieferte im Norden bei Florentinow ein hartnäckiges Nachhutgefecht, bei dem 71. allein 430 verlor und wohl auch 167. nicht weniger. Am 5. zog Plehwe seine Reserven von Rzgow nach Pabianice vor und schützte zugleich eine Angriffsbewegung der 2. A. aus Lodz, die sich besonders stark gegen Niesulkow und Glowno richtete, doch in Blut erstickte. Das war aber nur Scheinmanöver zur Erleichterung allgemeinen Rückzugs, was Gerock erst am 6. morgens bemerkte. Linsingen ging am 5. zwar längs der Chaussee, wo sie in den Wald mündet, auf Pabianice vor, gab aber den Angriff auf, auch Umfassung von Dutow her verschob man auf den Folgetag. So sagt die G. St. Schr., laut V. L. hatte aber Gerocks 221. R. Darmstadt bei Rogozyno unterhalb Rzgow ein sehr blutiges Gefecht (820) und die Umstände bedingen, daß das stimmt. Die Unzuverlässigkeit solcher amtlichen Angaben geht auch daraus hervor, daß die Darstellung bezüglich 2. K. ganz und gar nicht zu V. L. paßt. Darnach litt 3. D. sehr wenig, begreiflich, weil sie flankierte, und für 34er müßte man auf späte Dezemberlisten vorgreifen, um überhaupt Verluste zu finden. Dagegen kostete der Frontalangriff der 4. D. bei Zielona sehr viel, 14., 49. verloren allein 1457, dies war also ein so starker Kampf wie bei den Thüringern und doch liest man nichts davon.
Laut der Gräberliste, wonach 9554 Deutsche im weiteren Umkreis Lodz-Lovicz begraben, verlor 2. K. nur 352 Tote weniger als D. Breslau (399) und nicht viel mehr als D. Posen (302). Danach mußten die Breslauer, von denen die amtliche Darstellung so wenig sagt, am meisten gelitten haben. Doch täuscht das Totenverhältnis ungemein, und verwirrt hier überall. So soll 11. K. 1551, das 17. dagegen nur 1159 Tote verloren haben, obschon es 300 Mann mehr verlor als jenes. 1434 Tote des 20. K. entsprechen so ziemlich dem Gesamtverlust, 1222 T. des 1. R. K. noch besser, da offenbar Rgt. Keller und 48. Brandenb. mitgezählt. Was 653 t. Württemberger, 570 t. Ostpreußen betrifft, so bezieht sich dies zweifellos schon auf spätere Kämpfe mit, wodurch kein unziemlicher Prozentsatz für Gesamteinbuße entsteht, während es bis 3. Dez. viel zu hoch schien. Richthofen 104, also ein viel geringerer Prozentsatz als bei der Infanterie. 30 000 Russen liegen in dieser Gegend bestattet, was wohl einer Einbuße von 100 000 Toten und Verwundeten entspricht. Scheidemann selber und der Kommandierende seiner Sibirier, Welitschko, fielen, Generäle Fürst Orlow und Graf Koller schwerverwundet. Außerdem wurden später 78 000 Gef., 160 Gesch. abgeliefert, wovon ein großer Teil auf Morgens schwache Streitmacht entfällt.
Diesen ermutigte Anlangen des 1. Rgts., Thorner Brigade Westernhagen und drei Württemb. Regimenter hinter sich, er schickte sich an, eine zweite Schlacht zu schlagen. Linsingen dagegen hatte das Nachsehen, die Umgehung auf Lask kam viel zu spät. 2., 5. A. entrannen der Umgarnung ohne jedes Abschneiden von Einzelteilen und entwischten in geradezu musterhafter Ordnung. 2. A. behielt nur Scholtz gegenüber länger ihre Stellung bei, zog sonst ruhig über die Miazga ab. Als am 6. spätnachmittags General Plüskow in die große Stadt einzog und sein R. unter Anschluß der Westpreußen südlich an Lodz vorbei auf Wiskitno verfolgte, war nichts mehr zu erschnappen. Das gibt zu denken. Verlängerung nach Südwest um 5 D. blieb so erfolglos wie Herumwerfen von 3 im Südost. Diese 8 D. verloren in 4–6 Tagen wesentlich mehr
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