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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Gallwitzschlacht gehört.
    Diese Entscheidungsschlacht des Feldzuges hätte eine noch bedeutendere Wirkung gehabt, wenn Südpolen, wo Iwanow von einem Abschnitt zum anderen sozusagen eine Festung hinter der anderen baute, damals schon ganz unter deutschem Druck gelegen hätte. Doch die schreckhaften Stellungen, besonders die am Nordufer der Zolkiewka, siebenfach stockwerkartig gebaut, 4  km tief und von Garden, Sibiriern, Kaukasiern besetzt, hielten ununterbrochen von Tag zu Tag den Frontalangriff auf. Am Gielzew verbluteten die Oldenburger an einer vielumstrittenen Höhe, nur unsere Kanonade zerschmetterte zuletzt die Russen. Nachdem die Garde bei Krasnostow am 16. durchbrach, währte das wilde Raufen an der Wolicamündung bis 19. fort. Eine frische Petersburger Gardediv. deckte durch verzweifelten Gegenstoß am 23. den Abzug, ehe eine Schlinge sich zuzog. Als Emmich über den Gielzewkanal auf Pioski verfolgen wollte und die Gardekav. mit ihren Hufen Roggen- und Buchweizenhalme und Leichenhaufen zugleich zertrat, traf sie ein Überfall von Sibiriern und Kosaken am 22. Die Braunschweiger wurden überwältigt, ein Dutzend Haubitzen und viele Masch. G. schwiegen, deren Kanoniere und Schützen sich bis zum Tod verteidigten, die wüsten Kerle plünderten im Feldlager, bis heransausende Batterien sie zermalmten, schwere Gardereiter zum Karabiner griffen, Schwärme des Leibbatl. sich sammelten. Die asiatischen Gespenster verschwanden, tausende von Leichen bezeugten ihre Lebendigkeit.
    Den Bugübergang Sokal, wo man drei Drahtverhaue mitten im Flußbett unter dem Wasserspiegel versenkte und die Türme des Bernhardinerklosters mit Maschinengewehren spickte, konnte Puhalla erst nach vieltägigen Kämpfen nehmen, wobei die L. W. Rgt. Troppau und Olmütz die vom Ufer terassenweise ansteigenden Befestigungen rühmlich erkletterten. Linsingens Bugarmee begleitete fortwährend seitwärts das Vorgehen der 11. A., indem er eine Wegsperre nach der anderen niederwarf. Die Feinde warfen sich auf das Verbindungsglied Marrwitz und suchten Linsingens Linke umzubiegen. Sie kannten ihn aber schlecht, wenn sie wähnten, er werde deshalb das entschiedene Vorrücken seiner Rechten einstellen. Nachdem er sich mit sehr viel Blutvergießen endlich eine flankierende Linie erkämpfte, zwang er Iwanow zum Abbauen vor Mackensen. Der Erzherzog, obschon seine Tiroler wiederholt im Vordringen gestört, verwandte seine Deutschen Bessers so gut, daß sie in Lublin einzogen. Besser tauchte später schon nördlich Novo Alexandria auf, wo Dimitriew bei Kurow ein Gefecht gegen Woyrsch unterhielt. Marrwitz näherte sich am 31. südöstlich Cholm, so daß dieser wichtige Ort endlich besetzt werden konnte, da Iwanow, um nicht von zwei Seiten überflügelt zu werden, nordöstlich auswich. Er verlor sehr viel Menschen, doch verhältnismäßig wenig Gefangene und noch weniger Material und schwelgte in Bildern von 15 000 gefangenen Österreichern und riesigen deutschen Verlusten, letzteres leider der Wahrheit nicht ermangelnd. Die Seinen taten ihre Pflicht für Gott und den Zaren, doch wie sollte sie nicht entmutigen, daß die deutschen Teufel gleichsam wie feurige Drachen über »uneinnehmbare« Stellungen wegflogen! Der Zar selber, nach Cholm geeilt, betete inbrünstig vor allen Heiligenbildern, doch sie erhörten den Toren nicht. Und doch erreichte Mackensen noch weniger als im Juni, das Russenheer war tief erschüttert, doch noch nicht in seinem Gefüge gelockert. Wenn man von Truppen- und Materialsiegen reden konnte, so verdankte man es einzig der Bugarmee Linsingens. Denn Puhalla lag bei Sokal festgebannt unter erneuten russischen Angriffen bis in die Feldküchen hinein, die vorerst noch Umfassung auf Wladimir–Wolynsk verboten. Mit schwerer Mühe setzte Linsingen durch, daß eine Art innerer Umfassung herauskam.
    Im ursprünglichen Angriffskreis von 35  km lagen 10 Russendiv. in gewaltigen Stellungen bei Terebin und Teratyn. Schon vom 15.–19. tobte Kampf von Marrwitz bei Grabonice, von Gerock bei Metellin. Letzterer ließ sein bisheriges K. am Dnjestr, vereinte hier Div. Moser und Kneußl. Ähnlich ging Francois nach Frankreich und Gardegeneral Winkler übernahm sein »41.« K. Solche Art, mit Einheiten und Kommandos herumzuwerfen, mögen die Halbgötter des Großen Generalstabs verantworten. Welchen Sinn hatte es übrigens, das frühere 40. R. K. jetzt 41. K. zu nennen, da doch 81., 82. D. einfach die früheren 79., 80. waren, vermindert um

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