Bismarck 04
Langemark. Daß Plumer nur 11 Gesch. eroberte, glauben wir ihm gern, nach Weltkriegsmaßstab schon ein Zeichen der Niederlage. Armins Septemberschlacht hatte das Glück, den Feind im Norden festzulegen, im Süden einen Umschwung herbeizuführen. Denn Plumers neuer Angriff am 29. begann zwischen Langemark und Hollebeeke, »Inverneßholz«, gegen das sich die Yorkshire Brig. richteten, bedeutet Hoogeholz. Die Lancashire Brig. focht noch südlich Fortuin und Südafrikaner, Schotten, London- und Hochland Territorials hatten die Schanzhöhe Zonnebeeke noch nicht erworben. Australier und Northumberlands Füs. faßten erst den Westsaum des Polygonwaldes, Argyle Hochschotten mußten von ihren Landsleuten aus Umzingelung befreit werden.
Am 1. Okt. warf Armin die britische Vorderlinie um; am 4. warf sich eine Masse Batl. von 28 Counties, besonders der Midlands, und Neuseeländer über Wellingtonhöhe auf Poel, unter Regensturm vorstürmend, erst am 9. überschritten Reg. York und Warwick den Bahndamm. Iren, Walliser, englische Garden wandten sich nordwärts gegen Mangelaere, aber die Deutschen waren zu viel für Goughs Siegesappetit. Fürs zersprengte 85. sprang sofort 187. I. ein, die Schwaben schoben den Riegel vor, 49. Art. feuerte stark neben 45. Die Feuerstellung bei Staden sicherten 26., 36. R. Art. Umsonst quälten Regt. Chester, Manchester, Gloucester, R. Scotts sich am Südrand der großen Waldung. Regiment Norfolk, Suffolk, Essex, Berksshire flohen längs Chaussee Ypern–Stade. Die Nordfront lief unangetastet, obwohl sogar die Belgier bei Luikemp mitkämpften, die Franzosen bei Dreibank und das Geschützduell allein schon bei 49. Art. 130 tötete und verwundete. Was in Paschendaele vordrang (Australier, Lancashir Füs., Manchester Territ., dann Kanadier und Marinefüs.) mußte sich beidseitig eingraben, durch fünf Gegenstöße gefesselt, auch am Sporn von Morslede. Armin wich nur Punkt für Punkt, tat dem Feind soviel Abbruch wie möglich und wartete nur auf Gelegenheit zum Gegenschlag.
Plumer brach wieder lange ab; zu spät erkannte Haigh die Aussichtslosigkeit, Stade beizukommen, was allein ihm für Bedrohung Zeebrügges nützen konnte. Vorher brachte er die Ypernarmee um jede Schlagfähigkeit, so daß sie später 5 Monate lang sich nicht mehr rührte. Was diesmal auf den blutgetränkten Gefilden vorfiel, war noch kostspieliger als jede frühere Schlacht am gleichen Schauplatz. Spitzfindige Feststellung, unser Verlust übertreffe den britischen um 70 %, erheitert angesichts der Wirklichkeit. So überbot und überholte Haigh jede Erfindungsgabe. Am 23. Sept. hätten 15 000 Deutsche 60 % verloren. Wer hat sie gezählt! Kann sich nur auf jene Bayern bei Polderhoek beziehen, die aber höchstens 8000 stark waren. Der Oktober war für Plumer kein Erntemonat. Zwar nahmen Ostlancashire und London Territ. Poel, doch bewahrten die Deutschen den Nordteil vom Bahnhof und Kapelle, gestützt aufs 189. (187. D.); südlich davon hielten hartbedrängt 4. G. 10. Ers. D. Paschendaele-Morslaede, 20. D. Kerselaere-Broodseinde unter opferfreudiger Beihilfe der wackeren Würzburger D., die mit Verl. von 90, 3100 ausschied, durch 195. D. ersetzt. Bei Bezelaere-Cheluvelt fochten grimmig 17. und jetzt auch 8. D., bei Reutel und Polderhoek schob sich 10. b. D. zwischen die immer noch aushaltende 22. R. D. und 25. Hess. ein. Schloß Polderhoek konnten Schotten und Australier nicht bezwingen, wo 10. b., 15. Rh. D. abwechseln. Bei Hollebeeke erschien 1. b. R. D., 5. b. R. D. im Zentrum bei Wollemole, wo es vom 12. bis 21. heiß herging. Seit 9. rang man verzweifelt um die Flandernstellung bei Roosebeke, 187., 227. D., 6., 16. b. D. festigten ihre erschütterten Linien während 18. D. im Norden bei Houdholst zurückging. Dort stießen noch 16., 111. D. zur Gruppe Staden und verteidigten erneut den Grooswald. Obschon die Schwaben allmählich abgekämpft, konnten altenglische Massen und Antoines Franzosen nicht durchdringen; der Angriff blieb im Dreck stecken und ertrank im Blut unter Nebelschwaden der regentriefenden Waldung.
Jetzt marschierte auch die kaum ausgeruhte 11. b. D. von der Aisne her am Bahndamm südlich Paschendaele auf und bestand am 21. gemeinsam mit 238. D. einen bittern Kampf, der dem Feind keinen Gewinn versprach. Rittmeister Hertling, Sohn des späteren Reichskanzlers, denkt in seinen Erinnerungen mit Stolz daran, wie diese unermüdlichen Pfälzer, Augsburger, Ingolstädter von einem
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