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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Nordwest aus, während 20. K. schon am Maranser-, die drei Reservedivisionen am Plautziger- und Lask-See an die Ränder der großen Sumpfniederung herantraten und den Feind ins feuchte erstickende Grab stießen. Der unglückliche Feldherr suchte und fand den Tod, womit jede Leitung aufhörte und Verwirrung aufs höchste stieg.
    Kondratowitsch, Kommandeur des 23. K., gab die Straße Neidenburg–Willenburg frei im Abzug auf Janowo über die Grenze, 13. K. suchte sich über Jablonken, 15. K. über Muschaken, nordöstlich Neidenburg, zu entziehen, sein Kommandeur Martos benahm sich am entschlossensten unter allen Generalen. Auch er aber ahnte nicht, daß bei Willenburg der Ausgang versperrt. Schon bei Märken verfielen große Teile des 13. K. der Vernichtung durch Kreuzfeuer, 8000 ergaben sich Below, 1000 bei Kurkem. Sengende Hitze nach dickem Morgennebel der Sumpfgegend seit Schlachtbeginn erschöpfte aber die Truppen so sehr, daß auch 41. D. erst am 27. abends Orlau erreichte, wo sie mit der Linken Francois zusammenstieß. Teile beider Korps erreichten freilich Muschaken und sogar Willenburg, wobei 8. Ul., 10. Drag., 10. Jg. zu Pf. weit voraus. Doch nach 65  km Marsch seit 28. früh mußten die Truppen verschnaufen. Durchbruchsversuch aus Norden wurde bei Puchelowen von 1. Grenadieren, die sich besonders auszeichneten, gründlich abgewiesen. Etwa 7000 Gef., 6 Gesch. waren Francois Beute. Jetzt erschien aber schon Rennenkampfs Reitermasse bei Bischofheim, andere Teile und sein 4., 3., 20. K. bei Friedland, Heilsberg, Tapiau. Die 6. L. W. Brig. bei Lautern hatte bei Bössau schweren Verlust an Offizieren gehabt, 49. L. W. verlor allein 1 Oberst, 1 Major, 7 Hauptleute, 11 Leutnants bei nur 340 Gemeinen (Offizier- und Mannschaftsprozente wechselten oft), zu ihrer Kräftigung marschierten 70. L. W. Brig., 1. R. K., 37. D. bei Waplitz auf, doch erwies sich alles als leerer Schreckschuß. Nur 6. L. W. Brig. bekam die r. 1. K. D. zu sehen, wies sie aber ab, so daß man einen Teil ihres Verlustes der Abwehr gegen Rennenkampf beimessen darf. Die Entsatzversuche gegen Neidenburg am 30., 31. verpufften spurlos; Falks Batterien und die schwere Mühlmanns aus der Flanke verrichteten blutige Arbeit, der Russe ließ auch hier 1000 Gef. liegen. Im Süden schlug ein Häuflein L. W. bei Zielun die r. Reiterei ab. Das Schicksal der in Wald und Sumpf sich wundstoßenden, des Schießbedarfs und der Verpflegung beraubten allseits eingekeilten Massen vollzog sich am 30. abends. Was über Kaltenborn nach Südosten lief, ging der 35. D. ins Garn, wobei die Pommern des 21. Rgts. Borke 12 400 Gef., 60 Gesch. einheimsten. An der Willenburger Straße ergaben sich gar 17 000 mit 30 Gesch. allein dem III/45., weitere 11 000 mit 41 Gesch. der Allensteiner Abteilung Schmettau. Nur 1. Brig. (1., 41.) traf auf harten Widerstand bei Malgaofen.
    Aus den Verlust-Listen wird einiges anfangs dunkel, später klar. Die von Allenstein kommende Westkolonne Mackensens muß bald südwärts entsendet worden sein. Zur Rücken-Umklammerung genügte eine westpr. Div. und das K. Francois, dessen rühriger Chef unerbittlich weiter drängte. Von allen Seiten donnerten die deutschen Batterien, so 4./5./72 (41. D.) zuletzt von Kaltenborn, Ers. Batt. der 35. (Thorner L. W.) zuerst von Mühlen, 79. Art. (36. D.) von Wilhelmstal, 82. (35. D.) südlich Hohenstein, 1. R. von Darethen-Dorothewo, 3. R. von Neidenburg, 73. von Soldau, also verschob sich sogar 35. D. bis zum Südende. Mühlmanns L. W. focht sehr brav, 5. kämpfte sich nach Zielun in Südwesten durch, die tapfere Marienwerder folgte ihr (am 28. noch bei Mühlen) dorthin bis 30., ihr Kampf war blutig. Major Rudolf fiel, 5 Hauptleute sanken tot und verwundet. Zwei der 16. Art. zugeteilte Batterien der L. W. litten erheblich. Der Riegel schloß sich. 18. R. über Grünau, 59. über Tannenberg, II/2. R., I/3. R., 54. Pommersche Inf. (der 36. R. D. beigegeben) von Dorothewo III/76., II/84. L. W. Stade und Kiel frontal erstürmten Hohenstein. Lange dauerte bei Waplitz, wo III/59. (Major Schönberg verwundet) grimmig aufräumte, der Widerstand noch fort, dann fielen 146., I/II/151. (37. D.) in die Flanke, die russische Masse war nur noch ein Trümmerhaufen, der in die Sumpfflut herabrollte.
    Ehe man einen solchen Bären bemeistert, gibt es freilich noch manche Balgerei mit seinen Tatzen, ehe man sein Fell kriegt. Die Soldauer 59er litten am meisten, Oberst

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