Bismarck 04
Conta war in stetem Vorgehen begriffen, 6 Schwadronen zur Verfolgung versammelnd. Am 28. zog Francois 23 schwere und leichte Batterien gegen Soldau vor. Scholtz fand südlich des Mühlensees keinen Feind mehr, dagegen wurde der Durchbruchsversuch des 15., 13. r. K. nördlich davon bedenklich und griff von 70. L. W. Brig. und Abteilung Unger auf die vorrückende D. Morgen über. Scholtz benahm sich hier unvorsichtig und stellte den von Hindenburg befohlenen Flankenstoß auf Frankenau ein. Doch das r. 13. K. kam in Linie Hohenstein-Jablonken auch nicht vorwärts unterm Feuer der 70. L. W. Brig. Gleichwohl bestand Samsonow auf Fortführung der Offensive, wohl weil er die Njemenarmee in nahem Anmarsch wähnte, was wenigstens für 2. K. zutraf. Hierdurch winkte die Möglichkeit, 13., 15. und Teile 23. K. einzukreisen und zu vernichten. Zu diesem Behuf brach 41. D. auf Waplitz vor, erhielt aber eine scharfe Schlappe, besonders die tapfere Vorhut, das 59., dessen Oberst fiel. Die bereits empfindlich zugerichtete 2. r. D. und Garderegiment Kerholm hatten sich bis Frankenau gut eingegraben, die 41. D. verlor 13 Gesch. und angeblich 2400 (sehr übertrieben) und rettete sich vor Umfassung aus Süden nur durch II/152. und 33. Art., die standhaft aushielten. Nach verschiedenen Mißhelligkeiten zwischen dem O. K. und Scholtz kam just auch die Kunde, daß Morgen eigenmächtig zum Angriff schritt, der schon hier als ein Korpschef auftrat und auch die 37. D. in Anspruch nahm. Diese fiel aber vorerst zögernd aus und Morgen blieb auf die übrigen ihm unterstellten 22 Bataillone (Reserve, L. W., Festungstruppen Graudenz) beschränkt. Sie genügten indessen, das r. 13. K. bei Hohenstein völlig zu schlagen, indem zugleich 7 Batl. der L. W. D. Goltz aus Norden eingriffen, wobei der Oberst ihrer Bremenser fiel. Morgens Nachstoßen auf Paulsgut brachte viel Trophäen, seine Pommern erwischten in Hohenstein selber 2000 Gefangene.
1. r. K. war seit 27. flüchtig. Umsonst suchten dessen Überbleibsel und gesammelte Trümmer des 6. K. später von außen den Ring zu sprengen, anscheinend aufgenommen von Ersatzbrigaden der Narew- und Weichselfestungen, die man eiligst nach Mlawa verlud. Ost- und Westpreußen schlugen den Entsatzversuch glatt ab, sie reichten sich schon hinter Samsonow bei Willenburg die Hand. Seit 27. fiel der Hammer. 176. drang aus Ortolsburg vor, aus Osten bei Passenheim dröhnten Malkensens Kanonen über das fliehende 6. K. weg nach Westen. 5., 129. scheinen sich als Westkolonne bei Waplitz an Allensteiner Teile angehängt zu haben. Früher erstürmten Francois 1. und Scholtz 18. Rgt. gemeinsam Usdau, das altberühmte Rgt. Wiborg vernichtend, 16. (1. D.), 72. Art. (36. D.) brachten aus zwei Windrichtungen näherrückend ein grausames Vorfolgungsfeuer an, bei Neidenburg I/37. Im Zentrum drückte 41. D. in die Linke der russischen Mitte, ihr 15. K. schon in die Seenplatte hineinstoßend. 59., II/150. voraus, III/148. bei Gardienen, II/147. südlich Tannenberg, III/152. bei Skotau nördlich vom Tauersee, 1. Jg. rauften blutig bei Lindenberg. Bis 28. wurde der Feind immer mehr in den Seeknäuel hineingepreßt. 59., III/2. R. brachen früher zuerst in den rechten Teil des russischen Zentrums ein, I/3., II/III/21. R. bei Gardienen, jetzt kam auch 61. R. Danzig, 49. Gnesen, das ganze K. Below stürmte. Ursprünglich nach Südost gerichtet, bog es nach Nordost um und vermischte sich mit Div. Morgen in Linie Dorothewo. Hier fochten viele Verbände bunt durcheinander, 59. R. führte den Stoß weiter, wo 13. r. K. sich verknäuelt um Hohenstein zusammendrängte. Heftig wogte der Kampf südwestlich Lautenburg–Gilgenburg. Rückzug antreten war bisher leichter gesagt als getan, schon am 29. war für das vorgeprallte Zentrum der Untergang unvermeidlich, jeder Abmarsch durchs Seedefilee bedeutete Auflösung. Die deutsche Rechte sperrte den Rückzug, die telegraphisch herbeigerufene Warschauer Gardediv. warf sich dort, von Mlawa heraneilend, fruchtlos entgegen. Überall in der Flanke gepackt, nordöstlich abgedrängt und dort wieder zurückgehetzt, ergaben sich die Russen in den Waldungen nach teilweise wütender Gegenwehr. Umsonst sammelte Samsonow, persönlich tapfer und pflichttreu, was er erraffen konnte, um über Neidenburg Luft zu schaffen. Es war zu spät, 1. und 17. K. waren nord- und südwärts eingeschwenkt. Von Neiden- und Ortelsburg, Rücken an Rücken harrten sie gegen Süd- und
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