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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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unseren Legenden heißt es, dass sie stocksauer werden, wenn man ihre Gefährten umbringt –, aber sie rennt immer weg und kommt dann wieder. Wenn wir rauskriegen könnten, worauf sie aus ist, könnten wir sie uns leichter schnappen. Aber wir werden aus ihr nicht schlau. Sie kommt mal von der einen, mal von der anderen Seite, als ob sie unsere Verteidigung auf die Probe stellen will und nach dem richtigen Weg sucht – aber nach dem richtigen Weg wohin? Was ist ihr Ziel? Sam glaubt, dass sie uns auseinandertreiben will, um ihre Chancen zu verbessern …«
    Seine Stimme wurde leiser, bis es sich anhörte, als käme sie durch einen langen Tunnel; ich konnte die einzelnen Wörter nicht mehr verstehen. Meine Stirn wurde schweißnass und mir drehte sich der Magen um.
    Schnell wandte ich mich ab und beugte mich über den Baumstamm. Ich würgte vergeblich, mein leerer Magen zog sich vor Angst und Übelkeit zusammen, obwohl nichts darin war, was er hätte hergeben können.
    Victoria war hier. Und sie suchte mich. Sie tötete Fremde im Wald. In dem Wald, wo Charlie auf der Jagd war …
    In meinem Kopf drehte sich alles.
    Hätte Jacob mich nicht bei den Schultern gefasst, wäre ich nach vorn auf die Steine gerutscht. Ich spürte seinen heißen Atem an der Wange. »Bella! Was ist los?«
    »Victoria«, stieß ich hervor, sobald die Übelkeitskrämpfe sich so weit gelegt hatten, dass ich wieder sprechen konnte.
    In meinem Kopf knurrte Edward wutentbrannt bei dem Namen.
    Ich spürte, wie Jacob mich hochhob. Er nahm mich unbeholfen auf seinen Schoß, mein Kopf lag schlaff an seiner Schulter. Er versuchte mich so zu halten, dass ich nicht seitlich wegsackte, und strich mir das schweißnasse Haar aus dem Gesicht.
    »Wer?«, fragte Jacob. »Bella, hörst du mich? Bella?«
    »Sie war nicht Laurents Gefährtin«, stöhnte ich an seiner Schulter. »Sie waren nur alte Freunde …«
    »Brauchst du Wasser? Einen Arzt? Sag mir, was ich machen soll«, sagte er verzweifelt.
    »Ich bin nicht krank – ich hab nur Angst«, flüsterte ich. Angst war gar kein Ausdruck für das, was ich empfand.
    Jacob tätschelte mir den Rücken. »Angst vor dieser Victoria?«
    Ich nickte schaudernd.
    »Victoria ist die Rothaarige?«
    Ich zitterte wieder und wimmerte: »Ja.«
    »Woher weißt du, dass sie nicht seine Gefährtin war?«
    »Laurent hat mir gesagt, dass sie mit James zusammen war«, erklärte ich und spannte automatisch die Hand mit der Narbe an.
    Jacob drehte meinen Kopf zu sich herum und hielt mein Gesicht in seiner großen Hand. Er schaute mich eindringlich an. »Hat er dir noch irgendwas anderes erzählt, Bella? Das ist wichtig. Weißt du, was sie will?«
    »Natürlich«, flüsterte ich. »Sie will mich .«
    Er riss die Augen weit auf und verengte sie dann zu schmalen Schlitzen. »Warum?«, fragte er.
    »Edward hat James getötet«, flüsterte ich. Jacob hielt mich so fest, dass mich das Loch nicht zerriss – er sorgte dafür, dass ich ganz blieb. »Sie wurde … stocksauer. Aber Laurent hat gesagt, sie fände es gerechter, mich umzubringen als Edward. Ein Gefährte für den anderen. Sie wusste nicht – und ich schätze, sie weiß immer noch nicht –, dass … dass …« Ich schluckte schwer. »Dass es zwischen uns nicht mehr so ist. Jedenfalls nicht für Edward.«
    Das lenkte Jacob einen Moment ab, sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen den verschiedensten Empfindungen. »Das war es also? Deshalb sind die Cullens weggezogen?«
    »Ich bin ja nur ein Mensch. Nichts Besonderes«, erklärte ich mit einem schwachen Achselzucken.
    In Jacobs Brust ertönte so etwas wie ein Knurren – kein echtes Knurren, nur die menschliche Entsprechung. »Wenn der bescheuerte Blutsauger echt so dämlich ist …«
    »Bitte«, stöhnte ich. »Bitte nicht.«
    Jacob zögerte, dann nickte er.
    »Darum geht es ihr also«, sagte er, und seine Miene war jetzt ganz geschäftsmäßig. »Genau das mussten wir wissen. Wir müssen es den anderen sofort sagen.«
    Er stand auf und zog mich hoch. Er hielt meine Taille mit beiden Händen umfasst, bis er sicher war, dass ich nicht umkippen würde.
    »Mir geht’s gut«, log ich.
    Er nahm meine Hand. »Komm«, sagte er und zog mich zu meinem Transporter.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte ich.
    »Ich weiß noch nicht genau«, gestand er. »Ich berufe ein Treffen ein. Warte einen Moment hier, ja?« Er lehnte mich an die Seite des Transporters und ließ meine Hand los.
    »Wo willst du hin?«
    »Bin gleich wieder da«, versprach er. Dann

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