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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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stehen, immer noch mit erhobenen Händen und ängstlichem Gesicht.
    Es dauerte mehrere Sekunden, bis mir wieder einfiel, wie man die Finger bewegt. Dann knallte der Stein zu Boden, während meine Hand in derselben Position verharrte.
    Als ich nichts mehr in der Hand hatte, schien sich Edward ein wenig zu entspannen, aber er kam keinen Schritt näher.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Bella«, murmelte er. »Du bist jetzt in Sicherheit. Ich tue dir nichts.«
    Dieses rätselhafte Versprechen verwirrte mich nur noch mehr. Ich starrte ihn wie betäubt an und versuchte zu verstehen, was er meinte.
    »Bella, es wird alles gut. Ich weiß, dass du jetzt Angst hast, aber es ist vorbei. Keiner wird dir etwas tun. Ich fasse dich nicht an. Ich tue dir nichts«, sagte er wieder.
    Ich blinzelte wütend, jetzt fand ich meine Stimme wieder. »Warum sagst du so was?«
    Ich machte einen unsicheren Schritt auf ihn zu, und er wich leicht zurück.
    »Was ist?«, flüsterte ich. »Was meinst du?«
    »Hast du …« Er sah mich mit seinen goldenen Augen an, und plötzlich sah er verwirrt aus. »Hast du denn keine Angst vor mir?«
    »Vor dir? Warum denn?«
    Ich taumelte noch einen Schritt auf ihn zu, dann stolperte ich über etwas – vermutlich über meine eigenen Füße. Edward fing mich auf, ich verbarg das Gesicht an seiner Brust und begann zu schluchzen.
    »Bella, Bella, es tut mir so leid. Es ist vorbei, es ist vorbei.«
    »Mir geht es gut«, stieß ich hervor. »Alles in Ordnung. Es ist nur. Meine Nerven. Warte. Moment.«
    Er nahm mich fest in die Arme. »Es tut mir so leid«, murmelte er immer wieder.
    Ich klammerte mich an ihn, bis ich wieder atmen konnte, dann küsste ich ihn – seine Brust, seine Schultern, seinen Hals, alles, was ich erwischen konnte. Langsam funktionierte mein Gehirn wieder.
    »Bist du gar nicht verletzt?«, fragte ich zwischen den Küssen. »Hat sie dir gar nichts getan?«
    »Mir geht es hervorragend«, sagte er und vergrub das Gesicht in meinem Haar.
    »Und Seth?«
    Edward lachte leise. »Dem geht es mehr als gut. Er ist sehr zufrieden mit sich.«
    »Und die anderen? Alice, Esme? Die Wölfe?«
    »Es geht allen gut. Dort unten ist es auch vorbei. Es ging genauso glatt, wie ich es dir versprochen hatte. Wir waren hier am schlimmsten dran.«
    Ich ließ seine Worte einen Moment sacken, bis sie in meinem Kopf angekommen waren.
    Meine Familie und meine Freunde waren in Sicherheit. Victoria konnte mir nie mehr etwas anhaben. Es war vorbei.
    Uns allen ging es gut.
    Aber ich konnte die gute Nachricht noch nicht ganz erfassen, ich war zu durcheinander.
    »Erklär mir mal«, sagte ich, »wieso du dachtest, ich könnte Angst vor dir haben.«
    »Es tut mir leid«, sagte er – wofür entschuldigte er sich nur immerzu? »So leid. Ich wollte nicht, dass du das mit ansiehst. Dass du mich so siehst. Ich weiß, dass ich dich erschreckt habe.«
    Wieder musste ich einen Moment nachdenken, darüber, wie zögernd er auf mich zugekommen war, mit erhobenen Händen. Als könnte ich wegrennen, wenn er sich zu schnell bewegte …
    »Ist das dein Ernst?«, fragte ich schließlich. »Du … was? Du hast gedacht, ich hätte Angst vor dir?« Ich schnaubte. Schnauben war gut, dabei konnte die Stimme nicht zittern oder versagen. Es klang beeindruckend lässig.
    Er legte mir eine Hand unters Kinn und hob mein Gesicht an.
    »Bella, ich habe …« – er zögerte, dann zwang er sich weiterzureden – »ich habe gerade keine fünf Meter von dir entfernt eine fühlende Kreatur enthauptet und zerstückelt. Macht dir das gar nichts aus?« Er sah mich stirnrunzelnd an.
    Ich zuckte die Schultern. Schulternzucken war auch gut. Völlig ungerührt. »Eigentlich nicht. Ich hatte nur Angst um dich und Seth. Ich wollte euch helfen, aber ich konnte ja nicht viel machen …«
    Jetzt sah er plötzlich wütend aus, und das brachte mich zum Verstummen.
    »Ja«, sagte er knapp. »Die Nummer mit dem Stein. Weißt du, dass ich deswegen fast einen Herzinfarkt bekommen hätte? Und dazu gehört schon einiges.«
    Er funkelte mich so zornig an, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte.
    »Ich wollte euch helfen … Seth war verletzt …«
    »Seth hat nur so getan, als wäre er verletzt, Bella. Das war ein Trick. Und dann nimmst du …!« Er schüttelte den Kopf, ohne den Satz zu beenden. »Seth konnte nicht sehen, was du vorhattest, also musste ich eingreifen. Seth ist ein wenig verärgert darüber, dass er Riley nicht ganz allein zur Strecke

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