Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
es Zeit ist einzugreifen.«
    Die Volturi.
    Zu viel. Mein Gehirn weigerte sich, die Worte zu erfassen, es stellte sich dumm.
    Die Bäume sausten an uns vorbei. Edward raste so schnell bergab, dass es sich anfühlte, als würden wir abstürzen, als würden wir unkontrolliert fallen.
    »Keine Angst. Sie kommen nicht unseretwegen. Es sind nur die Wachen, die in solchen Fällen die Ordnung wiederherstellen. Nichts von Belang, sie machen nur ihre Arbeit. Allerdings scheinen sie den Zeitpunkt ihrer Ankunft sehr sorgfältig geplant zu haben. Was mich zu der Annahme führt, dass in Italien niemand eine Träne vergießen würde, wenn die Neugeborenen die Cullens dezimiert hätten.« Er sprach mit zusammengebissenen Zähnen, hart und tonlos. »Sobald wir zu der Lichtung kommen, werde ich genau wissen, was sie sich dabei gedacht haben.«
    »Müssen wir deshalb zurück?«, flüsterte ich. Würde ich das überstehen? Bilder von flatternden schwarzen Umhängen drängten sich in meine widerstrebenden Gedanken. Ich schrak davor zurück, ich stand kurz vor einem Zusammenbruch.
    »Das ist einer der Gründe. Vor allem aber sind wir sicherer, wenn wir als Einheit auftreten. Sie haben keinen Grund, uns anzugreifen, aber … Jane ist dabei. Wenn sie uns irgendwo allein glaubt, weit weg von den anderen, könnte sie in Versuchung geraten. Wie Victoria wird sich Jane vermutlich denken, dass ich bei dir bin. Demetri ist bei ihr, und er könnte mich finden, wenn Jane ihn darum bäte.«
    Ich wollte nicht an diesen Namen denken. Ich wollte nicht dieses blendend schöne Kindgesicht vor Augen haben. Ein merkwürdiger Laut kam aus meiner Kehle.
    »Sch, Bella, sch. Es wird alles gut. Alice kann es sehen.«
    Alice konnte es sehen? Aber … wo waren dann die Wölfe?
    »Und das Rudel?«, fragte ich.
    »Sie mussten schnell fort. Die Volturi halten sich nicht an Verträge mit Wölfen.«
    Ich hörte, wie mein Atem schneller ging, ich konnte nichts dagegen tun. Ich fing an zu keuchen.
    »Ich schwöre dir, dass ihnen nichts passiert«, sagte Edward. »Die Volturi werden den Geruch nicht erkennen – sie werden nicht merken, dass die Wölfe hier waren, sie sind mit ihnen nicht vertraut. Dem Rudel wird nichts passieren.«
    Ich konnte seiner Erklärung nicht folgen. Meine Angst zerstörte den letzten Rest an Konzentration. Es wird alles gut , hatte er vorhin gesagt … aber Seth, der so gequält geheult hatte … und Edward, der meiner ersten Frage ausgewichen war und mich mit den Volturi abgelenkt hatte …
    Mir war, als stünde ich nur einen Fußbreit vor einem Abgrund.
    Die Bäume sausten verschwommen an uns vorbei wie jadegrünes Wasser.
    »Was ist passiert?«, flüsterte ich wieder. »Vorher. Als Seth geheult hat. Als du Schmerzen hattest?«
    Edward zögerte.
    »Edward! Sag es mir!«
    »Es war schon vorbei«, flüsterte er. Ich konnte ihn über den Wind hinweg kaum hören, er rannte so schnell. »Die Wölfe hatten ihre Vampirgruppe nicht gezählt … sie dachten, sie hätten alle erwischt. Und Alice konnte natürlich nichts sehen …«
    »Was ist passiert?!«
    »Einer der Neugeborenen hatte sich versteckt … Leah fand ihn – sie war leichtfertig, prahlerisch, sie wollte den anderen etwas beweisen. Sie hat ihn allein angegriffen …«
    »Leah«, wiederholte ich, und ich war zu schwach, um mich für die Erleichterung zu schämen, die mich durchströmte. »Kommt sie durch?«
    »Leah wurde nicht verletzt«, murmelte Edward.
    Ich starrte ihn einen langen Augenblick an.
    Sam – hilf ihm , hatte Edward hervorgestoßen. Ihm, nicht ihr.
    »Jetzt sind wir fast da«, sagte Edward und schaute auf einen Punkt am Himmel.
    Automatisch folgte ich seinem Blick. Dicht über den Bäumen hing eine dunkle, purpurne Wolke. Eine Wolke? Aber es war so ungewöhnlich sonnig … Nein, keine Wolke – jetzt sah ich, dass es eine Säule aus dickem Rauch war, genau wie vorhin auf unserer Lichtung.
    »Edward«, sagte ich fast unhörbar. »Edward, es ist jemand verletzt worden.«
    Ich hatte Seths Schmerz gehört, hatte die Qual in Edwards Gesicht gesehen.
    »Ja«, flüsterte er.
    »Wer?«, fragte ich, obwohl ich es natürlich schon wusste.
    Natürlich wusste ich es. Natürlich.
    Die Bäume bewegten sich langsamer, als wir uns unserem Ziel näherten.
    Es dauerte lange, bis er antwortete.
    »Jacob«, sagte er.
    Ich schaffte es zu nicken.
    »Natürlich«, flüsterte ich.
    Und dann stürzte ich in den Abgrund.
    Alles wurde schwarz.
    Als Erstes merkte ich, dass kühle Hände

Weitere Kostenlose Bücher