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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Deinem Glück hätte nicht einmal der Flugschreiber überlebt.
    Er hatte mich völlig missverstanden. Ich meinte nicht, dass ich ohne ihn hätte fliegen sollen – ich meinte, dass wir gemeinsam in Forks hätten bleiben sollen. Doch ich war ein bisschen beleidigt und ließ mich durch seine Antwort ablenken. Als ob ich nicht mal von A nach B fliegen könnte, ohne dass das Flugzeug abstürzte. Sehr witzig.
    Angenommen, das Flugzeug wäre wirklich abgestürzt. Was hättest Du dann ausrichten können?
    Warum stürzt das Flugzeug ab?
    Er musste ein Lächeln unterdrücken.
    Die Piloten sind sturzbetrunken.
    Kein Problem. Dann fliege ich selber.
    Natürlich. Ich schob die Lippen vor und schrieb:
    Beide Motoren sind explodiert und wir stürzen in einer Todesspirale hinab.
    Dann warte ich, bis wir nah genug an der Erde sind, halte Dich ganz fest, trete die Wand raus und springe. Danach renne ich zurück zur Unglücksstelle, wo wir herumstolpern und es so aussieht, als hätten wir unglaubliches Glück gehabt.
    Ich starrte ihn wortlos an.
    »Was ist?«, flüsterte er.
    Ich schüttelte ehrfürchtig den Kopf. »Nichts«, murmelte ich.
    Ich radierte die beunruhigende Korrespondenz aus und schrieb nur noch eine weitere Zeile.
    Nächstes Mal sagst Du es mir.
    Ich wusste, dass es ein nächstes Mal geben würde. Es würde sich immer wiederholen, bis einer verlor.
    Edward schaute mir lange in die Augen. Ich fragte mich, wie ich wohl aussah – mein Gesicht fühlte sich kalt an, das Blut war noch nicht wieder in die Wangen zurückgekehrt. Meine Wimpern waren immer noch nass.
    Er seufzte, dann nickte er.
    Danke.
    Das Blatt wurde mir unter der Hand weggezogen. Ich schaute überrascht auf, und genau in dem Moment kam Mr Berty den Gang entlang.
    »Dürfen wir vielleicht alle daran teilhaben, Mr Cullen?«
    Edward schaute unschuldig auf und legte das Blatt auf seine Mappe. »An meinen Notizen?«, fragte er und tat verwirrt.
    Mr Berty überflog Edwards Notizen – zweifellos eine makellose Mitschrift des Unterrichts – und ging stirnrunzelnd zurück.
    Später, in der Mathestunde – der einzige Kurs, den ich nicht mit Edward zusammen hatte –, hörte ich das Gerede.
    »Ich wette auf den großen Indianer«, sagte jemand.
    Ich schaute verstohlen auf und sah, dass Tyler, Mike, Austin und Ben die Köpfe zusammengesteckt hatten.
    »Ja«, flüsterte Mike. »Habt ihr gesehen, wie groß der Typ war? Ich glaub, der könnte Cullen erledigen.« Die Vorstellung schien Mike zu gefallen.
    »Glaub ich nicht«, widersprach Ben. »Edward hat was. Er ist immer so … selbstbewusst. Ich glaub, der weiß sich schon zu helfen.«
    »Ich seh das genauso wie Ben«, sagte Tyler. »Und wenn der Typ sich mit Edward anlegt, dann kriegt er es mit Edwards großen Brüdern zu tun.«
    »Wart ihr in letzter Zeit mal in La Push?«, fragte Mike. »Lauren und ich waren vor ein paar Wochen am Strand, und ihr könnt mir glauben, Jacobs Kumpels sind alle genauso groß wie er.«
    »Nicht schlecht!«, sagte Tyler. »Schade, dass nichts draus geworden ist. Wir werden wohl nie erfahren, wie es ausgegangen wär.«
    »Ich glaub nicht, dass die Sache erledigt ist«, sagte Austin. »Vielleicht kriegen wir doch noch was zu sehen.«
    Mike grinste. »Will einer wetten?«
    »Zehn auf Jacob«, sagte Austin sofort.
    »Zehn auf Cullen«, sagte Tyler.
    »Zehn auf Edward«, sagte Ben.
    »Jacob«, sagte Mike.
    »He, weiß eigentlich jemand, worum es ging?«, fragte Austin. »Das ist ja nicht ganz unwichtig dafür, wie die Sache ausgeht.«
    »Ich kann’s mir denken«, sagte Mike, und dann schaute er schnell zu mir. Im selben Moment sahen auch Ben und Tyler mich an.
    Offenbar hatte keiner von ihnen gemerkt, dass ich alles mit angehört hatte. Jetzt schauten sie schnell wieder weg und blätterten in den Papieren auf ihrem Tisch.
    »Ich bleibe bei Jacob«, flüsterte Mike.

W ider die Natur
    Es war eine schlimme Woche für mich.
    Ich wusste, dass sich im Grunde nichts verändert hatte. Victoria hatte also nicht aufgegeben, aber hatte ich mir das je auch nur eine Sekunde lang eingebildet? Dass sie jetzt wiederaufgetaucht war, bestätigte nur, was ich ohnehin wusste. Kein Grund, schon wieder in Panik zu geraten.
    Theoretisch. Keine Panik, das war leichter gesagt als getan.
    Bis zum Schulabschluss waren es nur noch ein paar Wochen, aber ich fragte mich, ob es nicht ein bisschen dämlich war, als wehrloser Leckerbissen herumzulaufen und auf die nächste Katastrophe zu warten. Es war einfach zu

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