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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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sagte Mike. »Wenn Bella arbeiten will …«
    »Nein, ist schon gut, Mrs Newton. Echt, Mike, ich muss für den Abschluss pauken und so …« Ich wollte ihnen nicht noch mehr Anlass zum Streiten bieten.
    »Danke, Bella. Mike, du hast Gang vier vergessen. Öhm, Bella, würde es dir etwas ausmachen, diese Flugblätter wegzuschmeißen, wenn du rausgehst? Ich hab dem Mädchen, das sie hier abgegeben hat, gesagt, ich würde sie auf den Tresen legen, aber ich habe gar keinen Platz dafür.«
    »Klar, mach ich.« Ich legte die Weste zurück, klemmte die Flugblätter unter den Arm und ging hinaus in den Nieselregen.
    Der Müllcontainer war bei Newton’s um die Ecke, gleich dort, wo die Angestellten parkten. Ich schlurfte dorthin und kickte gereizt Kieselsteine. Ich wollte die knallgelben Flugblätter gerade wegwerfen, als mir die fettgedruckte Überschrift auffiel. Vor allem ein Wort stach mir ins Auge.
    Ich umklammerte den Stapel mit beiden Händen, während ich auf das Bild unter der Schlagzeile starrte. Ich hatte sofort einen Kloß im Hals.
    Rettet den Wolf der Olympic-Halbinsel!
    Darunter war die detailgetreue Zeichnung eines Wolfs vor einer Tanne, er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und heulte den Mond an. Es war ein verstörendes Bild; in seiner klagenden Haltung wirkte der Wolf schrecklich einsam. Als würde er vor Kummer heulen.
    Und dann rannte ich zu meinem Wagen, die Flugblätter immer noch in den Händen.
    Eine Viertelstunde – mehr Zeit hatte ich nicht. Aber das müsste reichen. Länger brauchte ich nicht bis nach La Push, und bestimmt würde ich die Grenze ein paar Minuten vor der Ortschaft überschreiten.
    Der Transporter sprang problemlos an.
    Alice konnte nichts gesehen haben, weil ich nichts geplant hatte. Eine Blitzentscheidung, das war’s! Und wenn ich nur schnell genug fuhr, konnte ich das bestimmt ausnutzen.
    In der Eile hatte ich die feuchten Flugblätter einfach auf den Beifahrersitz geworfen, und dort lagen sie jetzt verstreut – hundert fettgedruckte Schlagzeilen, hundert dunkle, heulende Wölfe auf gelbem Hintergrund.
    Ich raste über die nasse Landstraße, schaltete die Scheibenwischer auf höchste Stufe und achtete nicht auf das Stöhnen des altersschwachen Motors. 90 , mehr gab die Kiste nicht her, und ich betete, dass es reichte.
    Ich hatte keine Ahnung, wo die Grenze war, aber als ich an den ersten Häusern vor dem Ortseingang von La Push vorbeikam, fühlte ich mich in Sicherheit. Hierher durfte Alice mir garantiert nicht mehr folgen.
    Ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass ich sie heute Nachmittag von Angela aus anrufen würde, damit sie wusste, dass mir nichts passiert war. Sie brauchte sich nicht aufzuregen. Sie brauchte nicht wütend auf mich zu sein – Edward würde wütend genug für zwei sein, wenn er zurückkehrte.
    Als ich vor dem altbekannten Haus mit der verblichenen roten Fassade hielt, schnaufte mein Wagen wirklich. Ich schaute zu dem kleinen Haus, das einmal meine Zuflucht gewesen war, und jetzt hatte ich wieder einen Kloß im Hals. So lange war ich nicht mehr hier gewesen.
    Ich hatte den Motor noch nicht ausgestellt, als Jacob schon in der Tür stand. Er sah völlig verdattert aus.
    Als das Röhren des Motors erstarb und es still wurde, hörte ich, wie Jacob nach Luft schnappte.
    »Bella?«
    »Hi, Jake!«
    »Bella!«, schrie er, und das Lächeln, auf das ich gewartet hatte, breitete sich auf seinem Gesicht aus, als würde die Sonne durch die Wolken brechen. Seine Zähne strahlten im Kontrast zu seiner rotbraunen Haut. »Ich fass es nicht!«
    Er kam auf den Wagen zugerannt und riss mich fast hinaus, und dann hüpften wir beide auf und ab wie kleine Kinder.
    »Wie bist du hierhergekommen?«
    »Ich bin abgehauen!«
    »Wahnsinn!«
    »Hallo, Bella!« Billy kam mit seinem Rollstuhl an die Haustür, um zu sehen, was es Aufregendes gab.
    »Hi, Bill…!«
    Und dann wurde mir der Atem geraubt – Jacob hob mich hoch und wirbelte mich im Kreis herum.
    »Das ist ja schön, dich hier zu sehen!«
    »Keine … Luft«, keuchte ich.
    Jake lachte und setzte mich wieder ab.
    »Willkommen, Bella«, sagte er und grinste. Und das hörte sich an wie »Willkommen zu Hause«.
    Wir machten einen Spaziergang, zum Herumsitzen waren wir zu aufgedreht. Jacob lief, als hätte er Sprungfedern unter den Füßen, und ich musste ihn mehrmals daran erinnern, dass ich keine drei Meter langen Beine hatte.
    Während wir gingen, merkte ich, wie ich mich in die Bella zurückverwandelte, die ich mit

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