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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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unsichtbaren Schlüssel über die Schulter. Ich versuchte nicht zu lächeln – vergeblich.
    »Ich muss mit den Geschichten anfangen, die du eigentlich schon kennst«, sagte ich und versuchte alles im Kopf zu ordnen, bevor ich loslegte.
    Jacob hob die Hand.
    »Was ist?«
    »Das ist gut«, sagte er. »Ich hab damals gar nicht richtig kapiert, was los war.«
    »Tja, es ist alles ziemlich kompliziert, also hör gut zu. Du weißt, dass Alice in die Zukunft sehen kann?«
    Ich interpretierte seinen finsteren Blick – die Werwölfe waren nicht begeistert darüber, dass die Legenden von Vampiren mit übernatürlichen Fähigkeiten der Wahrheit entsprachen – als ein Ja und erzählte von der irrwitzigen Fahrt durch Italien zu Edward.
    Ich fasste mich so kurz wie möglich und ließ alles Nebensächliche aus. Ich versuchte Jacobs Reaktion einzuschätzen, aber seine Miene war undurchdringlich, während ich erzählte, wie Alice Edward seinen Selbstmord planen sah, als er von meinem Tod erfuhr. Manchmal sah Jacob so gedankenverloren aus, dass ich mir nicht sicher war, ob er überhaupt zuhörte. Nur ein einziges Mal unterbrach er mich.
    »Die Schwarzhaarige kann uns nicht sehen?«, sagte er voller Schadenfreude. »Echt? Das ist ja super!«
    Ich presste die Lippen zusammen, und wir saßen schweigend da. Erwartungsvoll schaute er zu mir, damit ich weitererzählte. Ich sah ihn böse an, bis er seinen Fehler bemerkte.
    »Ups«, sagte er. »Tut mir leid.« Wieder verschloss er seine Lippen.
    Als ich von den Ereignissen bei den Volturi erzählte, war seine Reaktion eindeutiger. Er biss die Zähne zusammen, die Haare auf seinen Armen stellten sich auf und seine Nasenlöcher bebten. Ich erzählte keine Einzelheiten, sagte nur, dass Edward uns herausgeholt hatte. Ich erwähnte weder das Versprechen, das wir den Volturi geben mussten, noch den Besuch, der uns bevorstand. Jacob musste ja nicht auch noch Albträume bekommen.
    »Nun weißt du alles«, schloss ich. »Jetzt bist du dran. Was ist am letzten Wochenende passiert, als ich bei meiner Mutter war?« Ich wusste, dass Jacob mir mehr Einzelheiten verraten würde als Edward. Er kümmerte sich nicht so sehr darum, ob er mir Angst einjagte.
    Jacob beugte sich vor, er war sofort bei der Sache. »Embry, Quil und ich haben Samstagabend unseren üblichen Kontrollgang gemacht, da kam es plötzlich aus dem Nichts – wumm!« Mit einer Handbewegung deutete er eine Explosion an. »Auf einmal hatten wir eine frische Spur vor uns, keine zehn Minuten alt. Sam wollte, dass wir auf ihn warten, aber ich wusste nicht, dass du verreist warst, und ich hatte keine Ahnung, ob deine Blutsauger auf dich aufpassen. Also sind wir blitzschnell hinter ihr her, aber bevor wir sie einholen konnten, war sie schon über die Grenze. Wir verteilten uns entlang der Grenzlinie und hofften, dass sie wiederauftauchen würde. So was Frustrierendes, kann ich dir sagen.« Er schüttelte den Kopf, und seine Haare – jetzt nicht mehr so kurz wie damals, als er sich dem Rudel angeschlossen hatte – fielen ihm in die Augen. »Wir standen zu weit südlich. Die Cullens haben sie ein paar Kilometer weiter nördlich wieder auf unsere Seite getrieben. Wäre der perfekte Hinterhalt gewesen, wenn wir gewusst hätten, wo wir hätten warten müssen.«
    Er schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. »Da wurde es dann heikel. Sam und die anderen waren vor uns bei ihr, aber sie tanzte an der Grenze herum, und die ganze Bande war genau auf der anderen Seite. Der Große, wie heißt der noch mal …«
    »Emmett.«
    »Ja, genau. Er machte einen Satz auf die Rothaarige zu, aber die ist schnell, sag ich dir! Er sauste hinter ihr her und lief Paul in die Arme. Und Paul … na ja, du kennst ihn ja.«
    »Ja.«
    »Hat die Beherrschung verloren. Ich kann’s ihm nicht verdenken – der große Blutsauger war direkt auf ihm drauf. Er hat sich auf ihn gestürzt – he, guck mich nicht so an. Der Vampir war auf unserem Territorium.«
    Ich versuchte meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten, damit er weitererzählte. Ich krallte die Fingernägel in die Hand – obwohl ich wusste, dass alles gut ausgegangen war, fand ich die Spannung unerträglich.
    »Na ja, Paul hat ihn ja nicht erwischt, und der Große ist zurück auf seine Seite. Aber dann hat die … äh … also die Blonde …« Als Jacob Edwards Schwester zu beschreiben versuchte, verriet sein Blick eine komische Mischung aus Abscheu und widerwilliger

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