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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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legte mir etwas Kleines, Viereckiges in die Hand. Mein Handy.
    »Du hast Edward angerufen?«
    Jetzt, da meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich Jacobs strahlendes Lächeln. »Ich dachte mir, wenn ich brav bin, kann ich dich öfter sehen.«
    »Danke, Jake«, sagte ich gerührt. »Vielen, vielen Dank. Und danke auch für die Einladung. Es war …« Mir fehlten die Worte. »Wow. Das war schon etwas Besonderes.«
    »Dabei bist du noch nicht mal lange genug wach geblieben, um zu sehen, wie ich ein Rind verschlinge.« Er lachte. »Nein, freut mich, dass es dir gefallen hat. Es war … sehr schön für mich. Dich dabeizuhaben.«
    Dann war da eine Bewegung in der Dunkelheit – etwas Blasses, das vor den schwarzen Bäumen schwebte. Oder lief es hin und her?
    »Ja, er wird allmählich ungeduldig, was?«, sagte Jacob, als er merkte, dass ich abgelenkt war. »Geh ruhig. Aber komm bald wieder, ja?«
    »Ganz bestimmt«, versprach ich und öffnete die Beifahrertür. Kalte Luft fegte mir über die Beine; ich zitterte.
    »Schlaf gut, Bella. Und sei unbesorgt – ich halte heute Nacht für dich Wache.«
    Ich verharrte mit einem Fuß auf dem Boden. »Nein, Jake. Ruh dich ein bisschen aus, mir passiert schon nichts.«
    »Ja, ja«, sagte er, aber das klang eher beschwichtigend als zustimmend.
    »Gute Nacht, Jake. Danke.«
    »Gute Nacht, Bella«, flüsterte er, als ich in die Dunkelheit verschwand.
    Edward erwartete mich an der Grenze.
    »Bella«, sagte er, und das klang sehr erleichtert. Er nahm mich fest in die Arme.
    »Hallo. Tut mir leid, dass es so spät geworden ist. Ich war eingeschlafen, und …«
    »Ich weiß. Jacob hat es mir erklärt.« Er ging zum Wagen, ich stakste taumelig neben ihm her. »Bist du müde? Ich kann dich tragen.«
    »Nein, schon gut.«
    »Jetzt fahre ich dich nach Hause, und dann gehst du ins Bett. War es schön?«
    »Ja – es war beeindruckend, Edward. Schade, dass du nicht dabei warst. Ich kann es gar nicht erklären. Jakes Vater hat uns alte Legenden erzählt, und es war – wie Zauberei.«
    »Davon musst du mir erzählen. Wenn du ausgeschlafen bist.«
    »Das krieg ich bestimmt nicht mehr zusammen«, sagte ich, und dann gähnte ich herzhaft.
    Edward kicherte. Er hielt mir die Beifahrertür auf, hob mich hinein und schnallte mich an.
    Helle Lichter schalteten sich ein und strahlten uns an. Ich winkte zu Jacobs Scheinwerfern, aber ich war mir nicht sicher, ob er es sah.
    In dieser Nacht – nachdem ich Charlie gute Nacht gesagt hatte, der mir nicht halb so viel Ärger machte wie erwartet, weil Jacob auch ihn angerufen hatte – fiel ich nicht direkt ins Bett. Stattdessen lehnte ich mich aus dem geöffneten Fenster und wartete darauf, dass Edward zurückkam. Es war erstaunlich kalt, fast winterlich. Auf den zugigen Klippen war mir das gar nicht aufgefallen – vermutlich lag das weniger an dem Feuer als daran, dass ich neben Jacob gesessen hatte.
    Eiskalte Tropfen klatschten mir ins Gesicht, als es anfing zu regnen.
    Es war so dunkel, dass ich außer den schwarzen Dreiecken der Fichten, die im Wind schwankten, kaum etwas sehen konnte. Doch ich versuchte in dem Sturm noch etwas anderes zu erkennen. Eine blasse Silhouette, die sich wie ein Geist in der Finsternis bewegte … oder vielleicht den Schatten eines riesigen Wolfs … Doch meine Augen waren zu schwach.
    Dann war da plötzlich eine Bewegung, direkt neben mir. Edward schlüpfte zum offenen Fenster herein, seine Hände noch kälter als der Regen.
    »Ist Jacob da draußen?«, fragte ich und zitterte, als Edwards Arme mich umschlossen.
    »Ja … irgendwo. Und Esme ist auf dem Heimweg.«
    Ich seufzte. »Es ist so kalt und nass. Es ist bescheuert, was ihr da macht.« Ich zitterte wieder.
    Er lachte leise. »Nur dir kommt es kalt vor, Bella.«
    Auch in meinem Traum war es in dieser Nacht kalt, vielleicht weil ich in Edwards Armen schlief. Doch im Traum stand ich draußen im Sturm, der Wind peitschte mir die Haare ins Gesicht und nahm mir die Sicht. Ich stand in der felsigen Halbmondbucht am First Beach und versuchte aus den sich schnell wandelnden Formen schlau zu werden, die in der Dunkelheit vom Ufer aus nur schwach zu erkennen waren. Zuerst blitzten nur ein schwarzer und ein weißer Schatten auf, sie huschten aufeinander zu und entfernten sich tänzelnd wieder voneinander. Und dann konnte ich plötzlich alles erkennen, als wäre der Mond durch die Wolken gebrochen.
    Da war Rosalie mit nassen goldenen Haaren, die ihr bis zu

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