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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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einigermaßen bei Verstand ist. Ich wollte nie so eine sein. So bin ich einfach nicht …« Allmählich ging mir die Puste aus.
    Es war unmöglich zu sagen, was in Edward vorging, als er über meine Worte nachdachte.
    »Das ist alles?«, fragte er schließlich.
    Ich blinzelte. »Reicht das nicht?«
    »Es liegt also nicht daran, dass … es dir mehr um die Unsterblichkeit geht als um mich?«
    Und jetzt war ich diejenige, die einen Lachanfall bekam.
    »Edward!«, brachte ich unter Kichern heraus. »Und dabei … dachte ich immer … du wärst viel … klüger als ich!«
    Er nahm mich in die Arme, und ich spürte, dass er in mein Lachen einstimmte.
    »Edward«, sagte ich, als ich wieder richtig sprechen konnte. »Ewiges Leben ohne dich wäre völlig sinnlos. Ich will keinen Tag ohne dich sein!«
    »Na, das ist gut zu hören«, sagte er.
    »Aber … das ändert nichts.«
    »Es ist trotzdem schön, dich zu verstehen. Und ich verstehe deine Sicht der Dinge, Bella, wirklich. Doch ich würde mir sehr wünschen, dass du meine überdenken könntest.«
    Inzwischen war ich wieder ernst, also nickte ich und versuchte nicht allzu missmutig zu gucken.
    Der Blick seiner weichen goldenen Augen bekam etwas Hypnotisches, als er mich anschaute.
    »Weißt du, Bella, ich war immer so einer . In meiner Welt war ich bereits ein Mann. Ich habe nicht nach einer Frau gesucht – nein, dafür war ich zu sehr darauf erpicht, Soldat zu werden; ich dachte nur an den vermeintlichen Ruhm des Krieges, den man den jungen Männern damals zu verkaufen suchte – doch wenn ich jemanden …« Er machte eine Pause und legte den Kopf schräg. »Ich wollte sagen, wenn ich jemanden gefunden hätte, aber das ist nicht richtig. Wenn ich dich gefunden hätte, dann weiß ich ganz genau, was geschehen wäre. Ich war so einer, der – sobald ich gemerkt hätte, dass du die bist, die ich suche – niedergekniet wäre und um deine Hand angehalten hätte. Ich hätte dich für immer und ewig gewollt, auch damals, als dieser Ausdruck noch eine etwas andere Bedeutung hatte.«
    Er sah mich mit seinem schiefen Lächeln an.
    Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an, wie erstarrt.
    »Das Atmen nicht vergessen, Bella«, sagte er lächelnd.
    Ich atmete.
    »Kannst du meine Sicht verstehen, Bella, wenigstens ein kleines bisschen?«
    Und einen Moment lang konnte ich das tatsächlich. Ich sah mich in langem Rock und hochgeschlossener Spitzenbluse, die Haare aufgesteckt. Ich sah Edward, der in seinem leichten Anzug umwerfend aussah; er saß neben mir auf der Verandaschaukel, einen Strauß Feldblumen in der Hand.
    Ich schüttelte den Kopf und schluckte. Das waren nur Bilder aus Anne auf Green Gables , die ich plötzlich im Kopf hatte.
    »Es ist so, Edward«, sagte ich mit wackliger Stimme und wich seiner Frage aus, »dass in meiner Vorstellung Heirat und Ewigkeit nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Und da wir nun mal gerade in meiner Welt leben, sollten wir vielleicht mit der Zeit gehen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Aber«, wandte er ein, »schon bald wirst du die Zeit für immer hinter dir lassen. Warum also sollten die vergänglichen Sitten einer Kultur die Entscheidung dermaßen beeinflussen?«
    Ich verzog den Mund. »Jetzt sind wir aber hier.«
    Er lachte mich aus. »Du brauchst heute noch nicht ja oder nein zu sagen, Bella. Aber es ist doch gut, beide Seiten zu betrachten, oder?«
    »Das heißt also, deine Bedingung …?«
    »Gilt weiterhin. Ich verstehe deine Haltung, Bella, aber wenn du möchtest, dass ich dich selbst verwandle …«
    »Tam tam tadam«, summte ich leise. Es sollte der Hochzeitsmarsch sein, aber es klang eher wie ein Klagelied.
    Die Zeit verging immer noch zu schnell.
    Die Nacht verflog ohne Träume, und dann war schon der Morgen da und der Schulabschluss ließ sich nicht länger verdrängen. Ich musste für die Prüfungen noch jede Menge lernen, und ich wusste, dass ich in den paar Tagen, die mir noch blieben, nicht mal die Hälfte schaffen konnte.
    Als ich zum Frühstück hinunterkam, war Charlie schon aus dem Haus. Er hatte die Zeitung auf dem Tisch liegen lassen, und das erinnerte mich daran, dass ich noch etwas erledigen musste. Ich hoffte, dass die Anzeige für das Konzert auch in dieser Ausgabe war; ich brauchte die Telefonnummer, um die blöden Karten zu bestellen. Das Geschenk kam mir jetzt, ohne den Überraschungseffekt, längst nicht mehr so toll vor. Natürlich war es naiv gewesen zu glauben, ich könnte Alice

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