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Bissig! (German Edition)

Bissig! (German Edition)

Titel: Bissig! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Henser , Sydney Stafford
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schrecklich verlaufen. Auch, wenn der Gedanke bei einem halben Kind eher unpassend war …
    Usher kannte die Wirkung eines Vampirbisses aus eigener Erfahrung. Er war erotisierend, entfachte eine enorme Lust. Seine geliebte Lady Raven biss ihn regelmäßig, nachdem er ihr ein wenig Selbstbeherrschung beigebracht hatte. Ihn amüsierte noch immer die Namensgleichheit mit dem FBI-Obermotz, denn auch von Rabenstein wurde anscheinend Raven genannt.
    Mitten in seinen Überlegungen platzte dann ein Kerl herein, der ihn fragte, ob er etwas essen und trinken wolle. Usher murmelte ohne nachzudenken seinen Standardspruch, wenn er das gefragt wurde: „Fish'n'Chips und ein Bier“.
    Meist war es in York sein Freund Tristan, der sich darum herumdrücken wollte, zu kochen. Dort passte die Bestellung auch punktgenau. Was er hier bekommen hatte, war echt ein Witz.
    Verdammt, wo blieb dieser unfreundliche Raben-Fuzzi? Wo waren Schnuckel-Jess und der süße Jerry? So ganz allein fühlte Usher sich unwohl in der medizinischen Abteilung. In Abständen piepste ein Gerät, oder es wurden anscheinend irgendwelche automatischen Messungen gemacht. Zumindest gab es in dem Raum eine bizarre Geräuschkulisse, die ihm langsam aber sicher den letzten Nerv raubte.
    Usher hatte noch vor Augen, wie angespannt von Rabenstein die Monitore im Blick gehabt hatte, als er den Lügendetektortest durchführte. Der Mann war hartgesotten, Usher dachte nicht, dass ihn so schnell etwas umwarf. Trotzdem hatte er die Nervosität wahrgenommen und mit grimmiger Genugtuung die Verabreichung des Wahrheitsserums über sich ergehen lassen. Natürlich hatte er sich nicht wehren können, aber das hatte Usher auch nicht ernsthaft versucht.
    Es kam ihm entgegen, den arroganten von Rabenstein so richtig schön geschockt zu haben. Aber was hatte den Doktor so erschreckt dreinblicken lassen? Es musste derselbe Umstand sein, der von Rabenstein jetzt so lange aufhielt.
    Seufzend stand Usher auf und lief im Raum herum. Schon die Cola rief bei ihm durch den Zuckerflash erhöhten Bewegungsdrang hervor und seine Blase drückte. Wer trank von dem Zeug gleich einen halben Eimer? Aber der Burger hatte Durst gemacht.
    Er schaute sich die Gerätschaften an und überlegte, ob er mal an ein paar Schaltern drehen sollte, als er Stimmen hörte. Grinsend erkannte Usher den liebreizenden Kasernenton von Rabensteins und er meinte, auch Jess wäre dabei. Seine Schnuckel waren wieder da. Endlich.

    „Usher, kommst du bitte mit uns?“ Jess schob den Kopf zur Tür hinein. Er freute sich, den verrückten Kerl wiederzusehen, der ihnen noch einige Rätsel aufgab.
    „Es hört sich an, als ob ich eine Wahl hätte“, entgegnete Usher schmunzelnd, stand aber auf, um ihm zu folgen.
    „Wir brauchen deine Hilfe. Es wäre nett, wenn du bereit wärst, uns zu unterstützen.“ Lächelnd schaute Jess ihn an und spürte förmlich, wie Ushers Ablehnung dahinschmolz.
    „Kann ich so einem schönen Mann widerstehen? Wohl kaum.“
    Jess tat so, als ob er diese Bemerkung nicht gehört hätte – aber steter Tropfen höhlte den Stein. Er musste zugeben, diese Schmeicheleien immer mehr zu genießen.
    Sofort kreisten Jess' Gedanken um Ushers durchtrainierten Körper und den harten Schwanz, als er unsanft gegen etwas stieß. Eine Wolke von Ravens Rasierwasser umgab ihn. Das Klatschen von Papier auf dem Boden und ein protestierender Aufschrei sagten ihm, dass er auf unfreiwillige Tuchfühlung mit seinem Chef gegangen war.
    „Kannst du nicht aufpassen, Jess?“, hörte er schon Ravens schneidende Stimme, in der aber auch ein Schock mitklang. Die Sache mit ihrem Engländer musste seinen Boss ganz schön mitgenommen haben.
    Aus dem Augenwinkel sah Jess, wie Usher sich derweil höflich nach den heruntergefallenen Akten bückte, aber das Gesicht dabei verzog, als ob ihm etwas wehtäte.
    „Alles klar, Usher?“, fragte Jess und nahm ihm den Stapel ab.
    „Mit mir ist alles klar, danke“, warf Raven beleidigt von hinten ein. „Mr. Grey, haben Sie Schmerzen? Sie sehen nicht gut aus.“ Auch in Ravens letztem Satz schwang keine übermäßige Sorge mit, sondern eher der Befehl für Usher, krank auszusehen. Jess schüttelte innerlich den Kopf.
    „Ich muss dringend den Waschraum aufsuchen, das ist das Problem.“ Usher lächelte entschuldigend.
    „Sie müssen kacken?“ Jetzt verstand auch Raven, und Jess sah schon wieder mit Grausen, wie Raven anfing, seinen Unterlippenbart zu zwirbeln. „Jess, bitte begleite Mr. Grey.

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