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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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wird sie wieder ernst. »Sunny, du traust mir aber auch alles zu. Ich werde schon nicht pflöckeschwingend da rausgehen. Es wird nur ein kleiner Aufklärungseinsatz. Das muss wissen, was Slayer Inc. im Schilde führt.« Sie hält inne, dann fährt sie fort: »Warum suchst du nicht nach Jayden und bringst ihn von hier weg, und dann treffen wir uns wieder im Ryokan? Dort setzen wir uns zusammen und überlegen uns die weitere Strategie.«
    »Gut«, sage ich, denn ich weiß, dass es keinen Zweck hat, mit meiner dickköpfigen Schwester zu streiten. »Ich sehe dich also ungefähr in einer Stunde.«
    Meine Schwester nickt und geht. »Rayne!«, rufe ich ihr nach. Sie bleibt stehen und dreht sich ungeduldig um.
    »Ja?«
    »Pass auf dich auf, ja?«, sage ich und sehe sie eindringlich an. »Mir zuliebe wenigstens.«
    »Aber immer doch, kleine Schwester«, neckt sie mich, bevor sie in die Nacht entschwindet. Ich schaue ihr nach, dann mache ich mich auf die Suche nach Beißboudoir C und nach Jayden, wobei ich versuche, die bösen Vorahnungen wegen dieser ganzen Sache abzuschütteln.
    Auf dem Rückweg zum Ryokan schweigt Jayden die meiste Zeit, als wäre er immer noch geschockt von den Ereignissen der Nacht. Und ich kann es ihm nicht verdenken. Als ich ihn in dem Boudoir fand, war er immer noch starr vor Angst. Ich musste lange beruhigend auf ihn einreden, bis ich ihn dazu bewegen konnte, aus seinem Versteck zu kommen und mir aus der Blutbar hinauszufolgen.
    Sobald wir in unserem behaglichen kleinen Zimmer sind, ziehe ich die Futon-Matten heraus und helfe ihm, sich auf eine davon zu legen, dann decke ich ihn mit einer dicken Decke zu. Aber er zittert immer noch wie verrückt, also fasse ich den Entschluss, mich zu ihm zu legen und ihn an mich zu ziehen, um meine menschliche Wärme mit ihm zu teilen. Er fühlt sich an wie ein Eisklotz, selbst für einen kaltblütigen Vampir, als er sich an mich schmiegt.
    »Sie haben alle getötet«, flüstert er, den Mund an meinem Ohr. »Es war so schrecklich. Die Vampire - sie sind einfach zu Staub und Asche verpufft. Und die Menschen … diese unschuldigen Menschen . . .« Er schüttelt den Kopf bei der Erinnerung. »Ich habe versucht, das Mädchen, von dem ich getrunken habe, mit mir in ein Versteck zu ziehen. Aber sie wollte nur noch weg.« Er schaudert. »Ich habe sie unten im Gang gehört ... sie hat geschrien und geschrien … und dann . . . nichts mehr.«
    Er tut mir so leid-ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, ein solches Gemetzel mit anzusehen.
    »Ich bin so froh, dass du lebst«, murmele ich und wiege ihn in den Armen. »Ich hatte solche Angst, dass sie dich auch umgebracht haben.«
    »Ja, ich lebe, weil ich mich versteckt habe wie ein Feigling«, stößt er voller Selbstverachtung hervor. »Ich habe zugelassen, dass alle anderen um mich herum sterben.«
    Ich rücke von ihm ab und sehe ihn streng an.
    »Was hättest du denn schon tun können? Wenn du versucht hättest, den Helden zu spielen, wärst du ebenfalls umgekommen.«
    »Und was ist mit dir? Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt, als du da reingegangen bist.«
    »Hallo, ich hatte eine Tarnung!«, entgegne ich.
    »Außerdem war ich dir was schuldig, weil du mir in Vegas das Leben gerettet hast. Jetzt sind wir quitt.«
    »Nein, ich denke, du hast jetzt schon wieder ein paar Punkte gut.«
    Wir schmiegen uns wieder aneinander und ich kann sein Herz spüren, das wild gegen meines hämmert. Kaum zu glauben, dass wir gerade erst um unser Leben gekämpft haben. Jetzt fühle ich mich so warm und sicher und geborgen in unserem winzigen Zimmer. Jayden und ich gegen den Rest der Welt.
    »Ach Sunny«, murmelt er und empfindet offenbar genauso. Er schmiegt den Kopf an meine Schulter. »Es tut mir so leid. Ich habe mich dir gegenüber wie der letzte Mistkerl benommen auf der ganzen Reise.«
    Ich streiche ihm über seine schwarzen Stoppel-haare. »Ist schon gut, du hast eine Menge durchgemacht. Kein Wunder.«
    »Aber das ist es nicht«, beharrt er. »Ich meine, okay, diese Vampir-Geschichte ist stressig und alles. Aber das ist nicht der Grund, warum ich so wütend auf dich war.«
    Ich stütze den Kopf auf den Ellbogen, um sein Gesicht besser sehen zu können. »Du bist wütend auf mich?«
    Er seufzt, rollt sich auf den Rücken und starrt an die Decke. »Na ja, nein. Ich glaube, ich bin vor allem wütend auf mich selbst. Es ist nur ...« Er stößt einen langen, frustrierten Seufzer aus. »Ich glaub es nicht, dass ich das jetzt sage«,

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